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Nur dieser eine Sommer

Nur dieser eine Sommer

Titel: Nur dieser eine Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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in dem Kleid aus“, lobte Lovie, um Cara versöhnlich zu stimmen.
    „Sexy“, fügte Toy hinzu. „Ich kann mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann ich so etwas zuletzt anhatte.“
    „Ich auch nicht“, entgegnete Cara und verließ den Raum.
    Während sie sich die Schuhe abstreifte und in Jeans und T-Shirt schlüpfte, fragte sie sich, was Brett wohl für den Abend geplant haben mochte. Sie rief ihn an. Das Freizeichen ertönte mehrere Male, aber er hob nicht ab. Auch der Anrufbeantworter schaltete sich nicht ein – wahrscheinlich hatte Brett vergessen, ihn in Betrieb zu setzen. Das sah ihm ähnlich! Sicher saß er draußen auf seinem Bootssteg und aß Krabben. Noch einmal meldete sich unüberhörbar Caras Magen, und sie beschloss, umgehend zu Brett zu fahren. Beim Zubinden ihrer Tennisschuhe fiel ihr auf, wie sehr sie sich nach dem Fiasko mit Richard danach sehnte, Brett wiederzutreffen.
    Sie griff nach ihrer Handtasche. „Mama!“ rief sie im Hinausgehen. „Ich bin dann bei Brett! Wartet nicht auf mich!“
    „Okay!“ Toys Stimme übertönte den Lärm des Fernsehers in Lovies Schlafzimmer. Doch bevor sie die Haustür hinter sich zuzog, bekam Cara noch den Schluss des Wetterberichts mit. Eine Unwetterwarnung wurde durchgegeben. Der Orkan in der Karibik hatte sich in einen Wirbelsturm verwandelt.
    Aus den flachen, gefährlichen Gewässern nahe der Küste, an der sie das Licht der Welt erblickten, schwimmen die jungen Schildkröten hin zu den Tiefen des Golfstroms. Dort angekommen, suchen sie sich ihre Futterplätze hinter riesigen, im Meer treibenden Flächen aus Beerentang und anderem Treibgut.

21. KAPITEL
    A ls Cara in Bretts Garageneinfahrt einbog, werkelte er gerade an einer riesigen schwarzen Harley-Davidson herum, einer wahren Höllenmaschine. Die schwarze Lederjacke ließ Bretts Schultern noch breiter wirken und verlieh ihm fast etwas Bedrohliches. Er schaute kurz zu Cara hin, die den Wagen abstellte, ließ sich aber ansonsten nicht stören.
    „Das ist mir ja völlig neu, dass du ein Motorrad besitzt“, stellte sie fest und kam näher, den Blick fasziniert auf den chromblitzenden Feuerstuhl geheftet.
    „Ich fahre nur noch selten. Keine Zeit.“
    Offensichtlich war er kurz angebunden. Außerdem hatte er kein freundliches Willkommenslächeln für sie übrig. Er legte ihr auch nicht den Arm um die Schulter. Und einen Begrüßungskuss gab er ihr ebenfalls nicht.
    „Ich sterbe vor Hunger“, verkündete sie. „Hast du schon gegessen?“
    „Warst du nicht zum Dinner eingeladen? Von diesem …“
    „Richard? War ich auch. In einem Restaurant. Die Sache war schnell geklärt. Noch vor dem eigentlichen Essen bin ich gegangen.“
    „Sache? Was denn für ’ne Sache?“
    „Er hat mir eine Stelle angeboten.“
    Brett nahm das kommentarlos zur Kenntnis und widmete sich wieder seinem Motorrad, an dem er offenbar einige Regler überprüfte.
    Ihre Faszination verflog relativ rasch und machte, zum zweiten Mal an diesem Abend, Enttäuschung Platz. Zumindest hatte sie erwartet, er werde sich, wenn auch nicht begeistert, erkundigen, was es mit dem Job auf sich habe, oder ihr höflich Anerkennung zollen.
    Sie startete einen zweiten Anlauf. „Eigentlich hatte ich gehofft, du wärst gerade dabei, dir ein paar Krebse in den Kochtopf zu werfen.“
    Er schüttelte den Kopf. „Hab mir ’ne Tiefkühlpizza in den Ofen geschmissen … Hatte dich ja auch nicht erwartet.“
    „Ach so!“ Sie wusste nicht weiter, stand eine Zeit lang nur da und überlegte. War er nun sauer wegen des Reinfalls mit den Forellen oder eher eifersüchtig? Letzteres wäre ihr lieber gewesen. Sie wagte einen letzten Versuch. „Hast du eine Spritztour vor?“
    „Erraten“, erwiderte er lakonisch, ohne sie dabei anzugucken, verschwand dann in der Garage und war kurz darauf zurück, einen schwarzen Sturzhelm unter dem Arm.
    Nun langte es ihr endgültig. Sie wurde stinksauer. Eine solche Behandlung brauchte sie sich nicht bieten zu lassen. „Was ist dein Problem?“ fragte sie wütend.
    „Mein Problem? Ich habe kein Problem.“
    „So? Und warum zeigst du mir dann die kalte Schulter?“
    Er legte den Helm auf den Motorradsitz und starrte ihn an. „Du hast Recht“, meinte er dann. „Du kannst schließlich nichts dafür. Ich bin heute Abend einfach ein wenig von der Rolle.“
    „Wegen Richard?“
    Keine Antwort.
    „Brett, ich wusste nicht, dass er kommt! Und eingeladen habe ich ihn erst recht nicht. Menschenskind, zwischen ihm und mir

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