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Nur dieser eine Sommer

Nur dieser eine Sommer

Titel: Nur dieser eine Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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die ich verpasst habe.“
    „Was möchtest du wissen?“
    „Warst du je verheiratet?“
    „Warst du denn?“
    „Ich habe als Erster gefragt.“
    „Nein, ich habe nie geheiratet. Wollte es auch nie. Wie du schon sagtest, ich bin eher eine Eigenbrötlerin.“ Sie guckte ihm direkt in die blauen Augen, gespannt auf seine Reaktion. Fast hatte sie den Eindruck, als spiegele sich der Feuerschein in seinen Pupillen. „Schockiert dich das?“
    „Nö. Sollte es das?“
    Sie hatte mit einer abfälligen Bemerkung gerechnet, doch da die ausblieb, entspannte sich Cara. Offenbar überwand Brett ihr eigene harte Schale genauso leicht wie die der Austern.
    „Im Allgemeinen ist es doch so, dass die meisten Männer – der weibliche Teil der Menschheit übrigens ebenfalls – der Vorstellung, dass Frauen auch als Singles glücklich sind, nichts abgewinnen können und meinen, die müssten automatisch frustriert und unglücklich sein.“ Als er nichts darauf erwiderte, forderte sie ihn auf: „Jetzt bist du dran.“
    „Bei mir spielte sich auch nichts mit Ehe ab. Obwohl ich kurz davor stand“, räumte er ein. „Wir waren sehr jung und gerade mit dem College fertig. Sie wollte eine Familie gründen. Ich wollte forschen und die Welt erkunden.“
    „Und was geschah?“
    Seine Miene verfinsterte sich. Er nahm den Grashalm aus dem Mund und warf ihn beiseite. „Es ging auseinander.“
    Aus dem Dunkel ertönte ein scharrendes Geräusch, gefolgt vom schrillen, durchdringenden Schrei eines Tieres. Cara fuhr auf und starrte in die nächtliche Schwärze. Doch zu hören war nur das Knacken der Scheite im Feuer sowie das Konzert der Frösche und Grillen.
    „Bist du sicher, dass sonst niemand von deinem Geheimversteck weiß?“
    „Jedenfalls habe ich bisher keine Spur von Menschen entdeckt. Zumindest keine von noch lebenden.“
    „Was … ach so, die Indianer! Also sind wir wirklich und wahrhaftig mutterseelenallein hier? Falls uns etwas zustößt, wird’s kein Mensch je erfahren.“
    Ein ironisches Lächeln überzog sein Gesicht. „So ist es. Höchstens nach sehr langer Zeit.“
    „Aha. Dann bin ich dir also auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, was?“
    Seine Augen funkelten. Offenbar fand er Gefallen an diesem Spiel, hielt sich aber klugerweise zurück.
    „Sei ehrlich! Wie viele Mädchen hast du hierher geschleppt? Zehn? Zwanzig? Hundert?“ Ob er wohl mit der Wahrheit herausrückt? fragte sie sich. Will ich die überhaupt wissen?
    „Bisher überhaupt keins.“
    „Unsinn! In dieser Gegend warst du doch für deine legendären Hammock-Spritztouren berüchtigt!“
    „Hammocks gibt’s viele!“
    „Ach nee!“
    Cara merkte, dass es zwischen ihnen zu knistern begann. Seine Augen schimmerten, sein Blick senkte sich auf Caras Lippen.
    Sie ließ sich zurücksinken und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Man sagt Austern doch aphrodisische Wirkung nach, oder?“
    Er beugte sich noch tiefer hinunter, sodass sein Gesicht nur noch Zentimeter von dem ihren entfernt war. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihren Wangen. „Kommt darauf an!“
    „Auf was?“
    „Ob man solches Altweibergeschwätz ernst nimmt oder nicht. Wenn’s nämlich stimmt, müssten wir beide in heißer Leidenschaft entbrannt sein.“
    „Und wenn man’s nicht glaubt?“
    „Wie meinte doch einst ein weiser alter Mann? Entweder hat man’s schon vor dem Austernessen, oder man hat es sowieso nicht.“
    Sie blickte in sein Gesicht. Im Feuerschein leuchteten seine Augen unglaublich blau. „Wer hat denn nun Recht?“ wollte sie wissen. „Das alte Weiblein oder der greise Weise?“
    Er senkte den Kopf und küsste ihren Hals. „Die Frage erfordert genauere Forschung am lebenden Objekt.“
    Sie schloss die Augen und erbebte vor Lust. „Flora oder Fauna?“
    Mit dem Kinn drückte er sacht ihren Kopf zur Seite und ließ die Lippen an ihrem Hals hinunterwandern. „Fauna. Auf jeden Fall!“
    Sein Atem streifte heiß ihren Hals. Cara spürte ein Kribbeln bis in die Haarspitzen. Sie stöhnte auf, nahm die Arme unter dem Kopf hervor, schlang sie Brett um die Schultern und zog ihn zu sich herab. Er streckte sich neben ihr aus, ließ einen Arm unter ihren Nacken gleiten, sodass ihr Kopf in seiner Armbeuge ruhte, presste sie an sich und streichelte ihr sanft über den Rücken.
    Sie begehrte diesen Mann, ja, und zwar mit aller Macht. Sie wand sich vor Verlangen. Bretts Körper war stark und fest. Er beugte sich über sie, erhob sich etwas und ließ seine Schenkel über

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