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Nur dieser eine Sommer

Nur dieser eine Sommer

Titel: Nur dieser eine Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Alice Monroe
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die ihren gleiten, langsam und gemächlich, bis ihr das Blut wie wahnsinnig raste. Enger umfasste sie ihn, während seine Küsse aufreizend spielerisch an ihrem Hals aufwärts glitten.
    Als sich dann endlich seine Lippen auf die ihren legten, öffnete sich Caras Mund, als wollte sie Brett mit Haut und Haar verschlingen. Doch er nahm sich Zeit, erforschte sie mit bewusster Zärtlichkeit, bis sein Kuss fordernder wurde, heißer, besitzergreifender. Sie bebte, schmiegte sich noch fester an ihn, genauso leidenschaftlich wie er; ihre Hände glitten an ihm herab, stahlen sich unter den Baumwollstoff seines Hemdes, ihre Fingerspitzen tasteten über die muskulösen Konturen seines Rückens, der sich seidig und glatt anfühlte.
    Brett löste sich, hob den Kopf, schaute auf sie herab. Sie erwiderte seinen Blick; ihre Augen luden ihn ein.
    Wieder senkte er den Kopf. Ihre Lippen reckten sich ihm entgegen.
    „Auf, du Wildfang“, sagte er plötzlich und gab ihr einen raschen Kuss auf die Nasenspitze. „Sehen wir zu, dass wir einpacken, ehe die Flut aufläuft. Sonst müssen wir zum Boot schwimmen.“
    Er stemmte sich hoch, rollte sich zur Seite und sprang auf die Füße.
    Wie betäubt lag Cara da, starrte ihn an, die Arme zur Seite ausgebreitet, den Mund zum stummen Protest geöffnet.
    Er streckte den Arm zu ihr hinunter.
    Sie ergriff seine Hand, und mit einem einzigen Ruck hievte er Cara auf die Füße. Etwas benommen stand sie herum, klopfte sich den Schmutz von der Hose und kam sich vor wie eine Schauspielerin, die ihr Stichwort vergessen hatte. Nur wenige Meter entfernt löschte Brett bereits das Feuer und sammelte sämtliche Utensilien ein.
    Was sollte denn das eben, fragte sie sich. Hab ich die falschen Signale ausgesandt? War ich zu draufgängerisch? Hab ich irgendetwas Falsches geäußert? Verstohlen atmete sie tief durch.
    Brett hatte bereits die Sachen zusammengesucht und kam näher. „So, das wär’s. Fertig zum Abmarsch?“
    „Äh … klar.“ Verlegen stolperte sie vorwärts. „Soll ich was tragen?“
    Seine Augen funkelten amüsiert. „Wenn ich mich recht erinnere, war ich doch das Lasttier!“
    „Ach ja!“ Sie wusste nicht, ob sie lächeln oder ganz unbeteiligt tun sollte. Es war ihr völlig entfallen, dass er sie Huckepack zurück zum Boot bringen musste. Also würde ihr wohl nichts anderes übrig bleiben, als ihn erneut mit den Armen zu umschlingen. Allein der Gedanke löste eine merkwürdige Mischung aus Vorfreude und Verlegenheit aus, sodass ihr die Knie weich wurden.
    Er reichte ihr Kescher und Handschuhe und schnappte sich die Kühlbox. „Also los!“ befahl er und marschierte zum Rande der Lichtung, wo die Bäume schwarz wie eine Schattenwand himmelwärts strebten.
    Alle Fragen, die ihr auf der Zunge lagen, schluckte sie hinunter und eilte ihm nach.
    Vorausgesetzt, es fällt keinem natürlichen Feind zum Opfer, verbleibt das Gelege 55 bis 60 Tage in der Brutgrube. Für Waschbären und Gespensterkrabben sind die Eier ein Leckerbissen. Hunde, Katzen, Wildschweine und Geier stellen ihnen ebenfalls nach. In manchen Gegenden werden die Eier auch von Menschen geraubt.

12. KAPITEL
    E s ließ sich nicht beschönigen: Nach so vielen Jahren befand sich das Strandhaus äußerlich in einem beklagenswerten Zustand. Selbst der zartrosa Schein der Morgendämmerung, der sonst stets einen verschämt schmeichelhaften Schleier über den Verfall legte, vermochte diese betrübliche Tatsache nicht zu verdecken. Mit der Kaffeetasse in der Hand schlenderte Cara über das ganze Grundstück, nippte ab und zu und versuchte, sich einen groben Überblick zu verschaffen. Im Licht der aufgehenden Sonne traten die unschönen Stellen, wo der Anstrich abblätterte und die Verandaböden absackten, besonders krass zu Tage. Unter der hinteren Veranda hatte sich mit der Zeit eine veritable Gerümpelhalde angesammelt, bestehend aus lauter Trödel, der einstmals wohl zu Lovies Schätzen gezählt haben mochte. Noch schlimmer sah es mit dem Garten aus. Es gehörte zu Caras schönsten Sommererinnerungen, wie sie auf der Veranda im Schaukelstuhl gesessen, dem Summen der Bienen zugehört und den Duft der Wildblumen eingesogen hatte, der sich mit dem Aroma von Rosen, Jasmin und Geißblatt in Lovies Garten mischte. Nunmehr reichte ein einziger Blick, um zu erkennen, dass das verwilderte, überwucherte Stückchen Land die starke, geschickte Hand eines Gärtners erforderte.
    Cara setzte ihre Tasse ab, holte Block und Bleistift und erstellte eine

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