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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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keinen Tag früher würde sie dem Druck nachgeben, der sich immer tiefer in ihr einnistete.
     
    Die Musik machte eine Unterhaltung schlichtweg unmöglich, und nachdem Aléjandro ihr einen alkoholfreien Cocktail besorgt hatte, gab Cady ihm kurz ein Zeichen, um zur Toilette zu verschwinden. Er griff nach ihrem Glas und nickte ihr zu.
    Es war irgendein Hit aus den Charts, der durch den Nachtclub dröhnte und dafür sorgte, dass sie sich zwischen zuckenden und sich windenden Körpern hindurchschlängeln musste. Zweimal kam sie ins Stolpern, während sie sich ihren Weg suchte.
    Das durchschnittliche Alter des Publikums lag ein ganzes Stück unter ihrem eigenen und Cady fragte sich ernsthaft, ob Aléjandro sich hier tatsächlich so oft vergnügte, wie die Presse es schrieb.
Sie
fühlte sich etwas deplatziert, obwohl es durchaus amüsant war, mit dem gesamten Team zu feiern.
    Als die Tür zum Damenwaschraum hinter ihr ins Schloss fiel, blieb auch der schlimmste Lärm zurück. Sie quetschte sich durch ein halbes Dutzend schwatzender, junger Frauen hindurch, die den Waschbereich blockierten, fand eine freie Kabine und schlüpfte hinein.
    Die Geräusche drangen gedämpft an ihr Ohr. Gekicher und Gespräche schwirrten um sie herum, während sie mit halbgeschlossenen Augen auf der Toilette saß.
    „Hast du A. J. Vasquez gesehen?“
    Interessiert horchte sie auf, als links von ihr eine Frauenstimme ertönte. Zu ihrer Rechten schien sich die Gesprächspartnerin zu befinden.
    „Ja klar, und auch die alte Frau, die er mit sich schleppt.“
    Gelächter erklang. Cady verzog den Mund.
    Sehr galant.
    „Sienna Cartwright sitzt übrigens mit ihrem Neuen in der VIP-Lounge. Heißer Typ!“
    „So heiß wie Vasquez?“
    „Niemand ist heißer als Vasquez.“
    Erneut lachten sie zeitgleich auf.
    „Meinst du es ist wahr, was der „Informant“ immer wieder schreibt? Dass Sienna und A. J. sich wegen dieser Schriftstellerin getrennt haben?“
    „Ach, hör auf. Selbst wenn ... so schnell wie Sienna einen Neuen hatte, stimmte da doch vorher schon nix mehr.“
    „Schade eigentlich, die passten gut zusammen.“
    „Ich denke, er will Sienna immer noch zurück. Angeblich soll er seine Neue dazu genötigt haben, sich die Haare zu färben. Ich finde, sie sieht aus wie ein billiger Abklatsch von Sienna.“
    „Glaubst du die Frau, die er bei sich hat, ist Angelique Darkness?“
    „Die? Niemals, auf den Fotos sah die viel jünger aus.“
    „Tja, Botox kann eben nur die Falten glätten, keine Wunder vollbringen.“
    Sie brachen erneut in Gelächter aus und Cady hörte die Toilettenspülungen rauschen. Kurz darauf klappten die Kabinentüren und die Stimmen entfernten sich in Richtung der Waschbecken. Diesem Gespräch lauschen zu müssen war nicht sehr schmeichelhaft gewesen und hinterließ einen galligen Geschmack in ihrer Kehle.
    Die gute Laune, die sie vor wenigen Augenblicken noch gehabt hatte, war wie weggeblasen. Nachdenklich betätigte sie die Spülung und verließ die Kabine. Als sie kurz darauf im Waschraum stand, den Delphinring ablegte und Wasser über ihre Hände laufen ließ, betrachtete sie sich einen Moment lang im Spiegel.
    Alt?
    Sie war nicht alt und so tief waren ihre Falten auch noch nicht. Trotzdem war sie sich plötzlich selbst fremd. Das dunkle Haar, das blaue Kleid. Sie fühlte sich verkleidet. Das war nicht die Cady, die vor fast drei Monaten nach Byron Bay gekommen war. Sie war nur so, wie er sie haben wollte.
    Cady senkte den Kopf, wusch sich die Hände und kämpfte gegen den Kloß, der unerwartet in ihrer Kehle hockte. Möglicherweise hatten die beiden jungen Frauen recht. Sie war tatsächlich ein billiger Abklatsch von Sienna Cartwright.
     
    „Ach, wenn das nicht der aufstrebende Stern am australischen Schauspielhimmel ist!“
    Sie hob den Blick und sah Aléjandros Ex-Verlobte hinter sich stehen. Glänzendes, dunkles Haar, umwerfende Figur. Das Kleid, das Sienna trug war dunkelrot, aber der Schnitt war ihrem Eigenen gar nicht unähnlich. Cady wurde übel.
    Natürlich musste Aléjandros ehemalige Verlobte ihr zu allem Überfluss auch noch über den Weg laufen. Als ob der Abend nicht ohnehin schon gelaufen wäre. Sich zur Ruhe zwingend ging Cady zu dem Handtuchspender hinüber.
    „Hallo Sienna.“
    Betont gelassen lächelte Cady der Jüngeren zu.
    „Ich nehme an, Sie sind mit Aléjandro hier?“, wollte Sienna wissen. Cady nickte unverbindlich und trocknete sich die Hände ab.
    „Ja, wollen Sie nicht kurz Hallo

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