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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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betroffen, kämpfte mit ähnlichen Problemen. Ich habe meine eigenen Schwierigkeiten verdrängt. Ich habe nie jemanden auch noch mit meinem Müll belasten wollen, aber ich habe mir oft gewünscht, es mir von der Seele reden zu können.“
    Sie wandte sich um und sah ihre Mutter an.
    „Travis und Marcus sind ausgezogen, sobald sie achtzehn waren. Sie wollten mich beide nicht mehr sehen und meine Bevormundungen nicht länger hinnehmen. Ich habe Dad raus geworfen, nachdem er fast das Haus abgefackelt und mich beklaut hatte. Ich habe es nicht mehr ertragen. Ich habe
ihn
nicht mehr ertragen. Nachdem Abby ging, saß ich allein hier und ich habe mich in den letzten Jahren daran gewöhnt, allein zu sein.“ Traurig schüttelte Cady den Kopf. „Als Dad im Krankenhaus lag, tat es mir leid um all die Jahre, die wir verloren haben. Es tat mir leid um all die Zeit, die anders hätte sein können, wenn er nicht getrunken hätte. Es war schön meine Geschwister wiederzusehen und zu wissen, dass es ihnen gut geht. Es ist schön, dich zu sehen.“ Die Tränen schossen Cady in die Augen. „Du hast mir gefehlt, Mom.“
    Catherine schluchzte auf.
    „Du hast mir auch gefehlt, Schatz. Jeden Tag in diesen siebenundzwanzig Jahren habe ich verflucht, weil ich euch nicht an jenem Tag einfach mitgenommen hatte. Jeden Tag hast du mir gefehlt.“ Sie erhob sich, trat vor Cady und hielt ihre Hände fest. „Ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, ich kann nicht rückgängig machen, was ich dir angetan habe. Ich wünschte, ich wäre hier gewesen, um dir beizustehen, wenn du dich in den Schlaf geweint hast.“ Sie griff nach Cady und zog sie an sich. „Ich würde gerne in den nächsten Jahren nachholen und wieder gut machen, was ich in den vergangen verpasst habe.“
    Cady nickte wortlos und drückte ihre Wange an Catherines Schulter. Für einen Moment sah sie das Gartentörchen ihrer Vergangenheit wieder vor sich und es schwang auf und zu, während ein kleines Mädchen sich in die Umarmung ihrer Mutter schmiegte.
     
    Angelique Darkness’ „Sizilianische Träume“
    » Zornbebend sah Guilia ihren Mann an, der völlig gelassen mitten im Zimmer stand und ihr einen eisigen Blick zuwarf. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, doch es erreichte seine Augen nicht.
    „Du meinst das tatsächlich ernst“, stellte sie fest. Er legte den Kopf ein wenig schief und sein Lächeln vertiefte sich.
    „Natürlich.“
    Sie spürte, wie ihr schwindelig wurde, legte ihre Hand auf der Lehne des Stuhls ab, der neben ihr stand, und versuchte sich zusammenzureißen.
    War es wirklich erst ein halbes Jahr her, dass Domènico und sie geheiratet hatten?
    Sie war glücklich gewesen, wirklich glücklich.
    Kein Mann hätte all diese Gefühle in ihr auslösen können, wie er es tat. Nur in seinen Armen wurde sie gefügig und nachgiebig, nur bei ihm war sie ganz und gar sie selbst. Sie war überzeugt gewesen, es würde ewig so weiter gehen.
    Doch ihre Welt war aus den Fugen geraten.
    Von jetzt auf gleich.
    Er hatte eine Andere.
    Er wollte die Scheidung!
    Es brannte ein Loch mitten in ihre Brust und dieses Feuer schien nach und nach alles zu verzehren.
    „Es hätte dir doch klar sein müssen, Liebling.“ Seine Stimme klang sanft, dennoch überhörte sie nicht den sarkastischen Unterton, der darin lag. „Wenn du mir keine Kinder schenkst, kann ich dich nicht gebrauchen. Ich will meinen Namen weiter tragen, also nehme ich mir eine andere, gebärfreudigere Frau.“
    Irgendetwas in ihr zerbrach.
    Still und heimlich spürte sie dieses Splittern und doch erfüllte es sie mit solchem Getöse, dass ihr fast die Sinne schwanden. Ihr Blick flackerte, wurde verschwommen und die Finsternis schien sich um sie herum zusammenzuziehen.
    Guilia senkte den Kopf und starrte vor sich auf den Boden.
    Wieso hasste er sie so sehr?
    Hatte sie sich all seine Zärtlichkeiten und die Leidenschaft denn nur eingebildet?
    Sie flüsterte vor sich hin.
    „Was sagst du?“ Er kam einen Schritt näher, und als sie den Kopf hob, vermeinte sie einen Anflug von Besorgnis in seinen Augen zu erkennen. Doch es war vorbei, ehe sie sicher sein konnte. Er zog die dunklen Augenbrauen hoch und zuckte nachlässig mit den Schultern. „Du solltest deutlich sprechen, meine Liebe.“
    Wo war der Liebhaber, der sie an sich gezogen und ihr gesagt hatte, wie schön sie sei?
    Wo war der Freund, der sie tröstend in die Arme nahm, weil ihre Schwester bei diesem Unfall gestorben war?
    Wo war der Mann, der ihr sagte, wie sehr

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