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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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sagen?“, wollte sie wissen.
    „Ich weiß es nicht“, gab er zurück. „Ich weiß es wirklich nicht. Es tut mir leid, Cady.“
    „Wieso entschuldigst du dich, wenn angeblich nichts war?“ Aufgebracht presste sie ihm die Hände gegen die Brust und rückte von ihm ab. Er unterdrückte ein genervtes Stöhnen. Ihre Augen waren rot und verweint und sie zog die Nase hoch. Zorn loderte in ihrem Blick.
    „Weil ich mir unser Wiedersehen anders vorgestellt habe.“ Er strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. „Wenn ich dir so wenig bedeute, wie du immer vorgibst, wieso bist du dann so eifersüchtig?“
    Ihr kräftiger Stoß traf ihn unvorbereitet und er fiel rücklings zu Boden.
    „Das sind auch nur die Hormone“, fauchte sie wütend und stand auf. „Wenn du mich nicht geschwängert hättest, würde ich mich nicht so aufführen. Ich hasse es so zu sein, und ich hasse dich!“
    Die letzten Worte schrie sie mit sich überschlagender Stimme, ehe sie aus der Küche stürmte und er einen Augenblick später die Tür zum Gästezimmer zuschlagen hörte.
    Er verzog das Gesicht und löste seine Hand vom Boden. Eine Scherbe hatte sich in die Innenfläche gebohrt. Resigniert zog er sie heraus, stand auf und wusch die Wunde unter dem Wasserhahn aus. Ärger wallte in ihm auf, während er den Schnitt versorgte, und begann die Reste des Geschirrs aufzufegen.
    Sienna hatte ihm den Tag versaut, allein dafür würde er ihr die Leviten lesen.
     
    „Wie lang willst du mich noch mit Schweigen strafen?“, wollte Aléjandro wissen. Cady warf ihm einen flüchtigen und, wie sie hoffte, wütenden Seitenblick zu.
    „Solange wie es nötig ist“, erwiderte sie grimmig und starrte erneut zum Seitenfenster hinaus.
    Sie wollte nicht mit ihm reden. Im Grunde wollte sie nicht einmal mit ihm in diesem Taxi eingepfercht sein, allerdings musste sie nach Brisbane und ihre Angelegenheiten regeln.
    Es tat weh.
    Was war zwischen Sienna und ihm?
    Nachdem sie sich in ihr Zimmer eingeschlossen hatte, war sie unruhig hin und her gelaufen. Sie war wütend und verletzt. Auf der einen Seite wünschte sie sich nichts mehr, als ihm Glauben zu schenken, auf der anderen Seite hatte sich jedes Wort von Sienna in sie hinein gebohrt.
    Was war die Wahrheit?
    Sie wusste nicht, wem sie glauben sollte.
    Natürlich hoffte sie, dass Aléjandro ehrlich war. Sie wollte nicht in dem Wissen leben, dass sie erneut betrogen und belogen wurde. Sie wollte keinen Streit mit ihm.
    Verdammt, erst hatte er ihre Hoffnungen wieder aufflammen lassen und dann das. Hätte er einfach den Stecker von diesem blöden Telefon aus der Wand gezogen, wie sie es vorgeschlagen hatte, würde dieses Problem nicht existieren. Manchmal war Unwissenheit ein Segen.
    In den letzten Stunden waren zu viele Dinge auf sie eingestürmt und sie hätte gerne einen Gang heruntergeschaltet, um sich dieses Dilemma Stück für Stück vorzunehmen und in Ruhe entscheiden zu können.
    War ihr Leben früher schon so hektisch gewesen?
    Sie lehnte sich in den Sitz zurück und atmete tief ein.
    Wenn sie in sich hinein horchte, um auf ihr Herz zu hören, verweigerte es ihr die Auskunft. Normalerweise hatte sie sich immer auf ihre empathischen Fähigkeiten verlassen können. Sie spürte, wenn irgendetwas nicht stimmte und man ihr gegenüber unehrlich war. Doch diesmal war nichts. Kein Echo von Unwohlsein, keine Gewissheit, dass sie recht hatte.
    Sie fühlte sich hintergangen und sie war zornig, aber nichts in ihr bestätigte diese Befürchtungen. Wenn sie auf ihre innere Stimme hörte, bedeutete das, Aléjandro spräche die Wahrheit. Doch plötzlich traute sie nicht einmal mehr sich selbst.
    Ließen ihre Instinkte sie im Stich, weil ihre Gefühle für ihn stärker waren als ihr Verstand?
    Dabei war er ihr gegenüber zu nichts verpflichtet.
    Vor wenigen Tagen noch hatte sie sich bei Faith befunden. Sie hatte kein Recht ihm Vorwürfe zu machen. Wie sollte er sie betrügen, wenn sie nicht einmal eine Beziehung miteinander führten?
    Sie hatte ihn verlassen.
    Sie war gegangen.
    Abgesehen davon, dass sie selbst doch ständig betont hatte, sie wolle nur Sex und sonst gar nichts.
    Cady rümpfte die Nase.
    Was erwartete sie?
    Sie hatte früher schon mit Eifersucht gekämpft, aber sie hatte noch nie die Kontrolle verloren und jemanden mit Gegenständen beworfen. Schuldbewusst sah sie zu Aléjandro hinüber, dessen linke Hand verpflastert war. Dieser Kerl brachte all die schlechten Eigenschaften in ihr zum Vorschein, die sie sonst

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