Nur dieses eine Mal
im Sitz zu ihr um und starrte sie aus glühenden Augen an.
„Ich habe sie nicht gevögelt. Wir haben die ganze Nacht geredet, ja! Sie hat sich die Augen aus dem Kopf geheult und ich gebe zu, dass sie versucht hat, mich herumzubekommen. Aber ich habe sie nicht angefasst. Was muss ich tun, damit du mir glaubst?“
„Für den Anfang würde es mir reichen, wenn du nicht noch so eine Aktion mit dem Auto hinlegst“, erwiderte Cady gequält und löste den Sicherheitsgurt. Sie rieb sich über die Brust und den Bauch, wo das Gurtband sich schmerzhaft eingedrückt hatte.
Aléjandro fuhr sich fahrig mit beiden Händen durch das Haar, löste seinen eigenen Gurt und beugte sich zu ihr herüber. Behutsam schob er ihr T-Shirt ein kleines Stück nach oben und beäugte ihren Bauch. Seine Finger strichen vorsichtig über ihre Haut.
„Du machst mich wahnsinnig, Weib. In deiner Nähe verlier ich nicht nur meinen Verstand, sondern auch meine gute Kinderstube.“
„Schön, dann sind wir ja schon zwei“, maulte sie. „Obwohl ich das mit meiner guten Kinderstube mal dahin gestellt lasse.“
Er sah ihr in die Augen und ihre Lippen waren nur Zentimeter von seinen entfernt.
„Gibst du mir eine klare, ehrliche Antwort, wenn ich dir eine Frage stelle? Ohne dass du deine üblichen Sprüche ablässt.“
„Ist das schon die Frage?“
„Cady!“
Sie rollte mit den Augen.
„Okay, bitte. Dann sprich.“
Sich auf die Armlehne abstützend sah er ihr in die Augen und hielt ihren Blick fest.
„Vorausgesetzt ich kann dir beweisen, dass ich dir gegenüber loyal bin und dass ich bereit bin, alles auf mich zu nehmen ... würdest du mich heiraten?“
Ihr Herz schien einen Moment auszusetzen und ihr wurde unerträglich heiß. Aléjandros Gesicht verschwamm für Sekunden vor ihren Augen und das Atmen wurde schwer. Alles in ihr schrie nur eine einzige Antwort, doch Cadys Zunge fühlte sich an wie klebriges Karamell, das an einem warmen Sommertag geschmolzen und sich mit ihrem Mund zu einer zähen Masse verbunden hatte.
Ihre Stimme war nur ein leises Krächzen, als sie endlich wieder Luft bekam.
„Ja.“
FÜNFZEHN
„Wollen Sie wissen, was es wird?“
„Ja.“
„Nein.“
Aléjandro und Cady sahen einander kurz an, ehe Cady schließlich entschlossen den Kopf schüttelte und sich an die Frauenärztin wandte.
„Nein, wir lassen uns überraschen. Solange die Kinder gesund sind, ist mir der Rest egal.“
Dr. Feathers nickte.
„Bislang entwickeln sie sich so, wie sie sollen. Essen Sie weiterhin gesund, gehen Sie spazieren und achten Sie auf sich. Dann sind die nächsten Monate ein Klacks.“
„Sie könnten es
mir
sagen“, bemerkte Aléjandro mit charmantem Lächeln. Die Ärztin lachte auf und schüttelte den Kopf.
„Oh nein. Keine Chance, Mr. Vasquez. Miss Anderson ist bereits seit Jahren Patientin bei mir. Da können Sie noch so nett lächeln.“
Er grinste.
„Einen Versuch war es wert.“
Dr. Feathers reichte Cady ein Handtuch, das Aléjandro statt ihrer entgegen nahm. Sorgfältig begann er, das Ultraschallgel von ihrem Bauch zu wischen. Vergebens versuchte Cady ihn davon abzuhalten, während die Frauenärztin sich ein Grinsen verkniff und zurück in das Sprechzimmer verschwand.
„Du musst das nicht machen.“
„Lass mir den Spaß“, raunte Aléjandro. „Immerhin ist es schon drei Tage her, dass ich dich anfassen durfte.“
Sie holte hörbar Luft und sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter. Fahrig schob Cady seine Finger weg, zog sich das T-Shirt wieder über den Bauch und ließ sich von ihm von der Liege helfen. Ohne weiter auf seine Worte zu reagieren, kehrte sie zu der Ärztin zurück und Aléjandro legte das Handtuch beiseite.
Nachdem er ihr die Frage gestellt hatte, ob sie ihn heiraten würde, hatte er das Gefühl sie ging zunehmend auf Abstand zu ihm. Obwohl sie Ja gesagt hatte, war er sich ziemlich sicher, dass ihre Antwort eher hypothetischer Natur gewesen war.
Seit drei Tagen war sie nun zurück und nach Siennas Nachricht auf seinem Anrufbeantworter schlief er wieder allein in seinem Bett. Cady traute ihm nicht und er ärgerte sich maßlos über seine Ex-Verlobte. Er hatte ernsthaft daran überlegt, Sienna in sein Haus zu schleifen und sie dazu zu zwingen, Cady die Wahrheit zu sagen. Allerdings befürchtete er, Sienna würde das Gegenteil behaupten. Dass Cady ihn heute mit zu diesem Vorsorgetermin genommen hatte, war fast schon ein kleines Wunder.
Einen Seufzer unterdrückend griff er nach dem
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