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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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anfühlt, von A. J. verraten zu werden.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wer seine Freundschaft
genießt
, muss damit rechnen.“
    „Wir sind nicht befreundet, wir hatten lediglich eine Affäre“, erwiderte Cady kühl.
    Sie war nicht bereit vor Pete zuzugeben, wie sehr sie diese Neuigkeiten in diesem Moment verletzten. Sie hatte nicht vergessen, dass er sie immer noch gegen ihren Willen gefangen hielt und nun versuchte so zu tun, als würden sie das gleiche Schicksal teilen. Er hatte ihr eine der wenigen Konstanten in ihrem Leben geraubt, ob er dafür nun verantwortlich war oder nicht.
    Sie war ihr Leben lang auf sich allein gestellt gewesen, sie würde auch das durchstehen. Cady schluckte an dem Kloß in ihrem Hals und fixierte ihn mit kaltem Blick.
    Heiße Wut stieg in ihr hoch, er hatte keinen Taser dabei und diesmal stand sie auch nicht unter Drogen. Es würde sie niemand mehr begrabschen, von dem sie das nicht wollte!
    „Nimm deine Hand von meinem Fuß. Sofort!“
     
    Er zuckte aus einer Art Dämmerzustand hoch.
    Orientierungslos starrte er einen Moment vor sich hin und betrachtete die cremefarbene Couchgarnitur. Rechts von ihm flackerte der Fernseher still vor sich hin. Sie würden neue Möbel brauchen, wenn die Kinder da waren. Robuster und weniger empfindlich. Sein Blick schweifte durch den Wohnraum und zu der offenen Küche hinüber.
    Nein, eine Couchgarnitur allein reichte nicht aus.
    Sich mit den Fingern durch das Haar streichend, starrte er auf die Armbanduhr an seinem Handgelenk. Sieben Uhr morgens und nach wie vor kein Lebenszeichen. Er hatte nicht viel geschlafen, war immer nur kurz weggenickt und ständig aus dem unruhigen Schlummer hochgeschreckt. Die Bilder des letzten Tages verfolgten ihn und seine Sorgen wurden mit jeder Stunde größer, in der er nicht wusste, was mit Cady war.
    Nachdem der Detective gestern Nacht endlich gegangen war, hüllte das Haus ihn plötzlich in Kälte und Einsamkeit. Nie zuvor hatte er sich hier so fremd und fehl am Platz gefühlt. Er war hinauf ins Schlafzimmer gewandert, hatte sich auf die Seite gesetzt, wo Cady am Morgen noch gelegen hatte und sein Gesicht in das Kissen gepresst, um ihren Duft aufzunehmen. Danach kehrte er mit dem Kissen und den Hunden in das Wohnzimmer zurück, wo er auf dem Sofa eingenickt war. Er fühlte sich zum ersten Mal in seinem Leben zerrissen und unvollständig.
    Das war nicht wie ihre kurze Trennung.
    Das hier machte ihm Angst.
    Gestern noch hatte er zu Melody gesagt, er wisse nicht, was er für Cady empfand. Doch mittlerweile war er sich dessen nur zu deutlich bewusst. Er wollte sie zurück und er würde sie künftig beschützen. Keine Ausflüchte mehr, kein falscher Stolz. Sie war die Frau, die seine Kinder in sich trug. Sie raubte ihm den letzten Nerv und doch bekam er nicht genug von ihr. Nichts war so vollkommen, wie morgens neben ihr aufzuwachen und ihr Gesicht zu betrachten. Ihre weichen Lippen, die so gern lachten, ihr lebhafter Blick, der ihm das Gefühl gab, er sei der Mittelpunkt ihrer Welt.
    Kein Gefühl war so warm, wie in ihre Augen zu sehen und die Hitze zu spüren, die sie beide umgab. Das war nicht nur Lust, nicht nur die reine Körperlichkeit. Er hatte es ihr so oft in seiner Muttersprache gesagt, weil er es nicht wagte, sich ihr zu offenbaren. Er wollte nichts mehr, als die Chance ihr endlich zu gestehen, dass er sie liebte. Er wollte sein Leben mit ihr verbringen und gemeinsam alt werden.
    Was ursprünglich der perfide Plan eines gekränkten Mannes gewesen war, hatte sich schon vor Monaten in Luft aufgelöst. Übrig geblieben war ein bis über beide Ohren verliebter Kerl, der nicht wusste, wie er ihr Vertrauen gewinnen konnte.
    Sein Blick fiel auf den Stapel alter, rauchgeschwängerter Manuskriptseiten, die auf einem Tisch vor dem Fenster lagen. Eines der Blätter lugte hervor und er erkannte einen gezeichneten Grundriss.
    Cadys Traumhaus.
    Entschlossen stand er auf, ging hinüber und zog die Pläne zwischen den Manuskripten hervor. Sein Blick glitt über die Zeichnung und ein Lächeln erhellte seine Züge. Es war nicht nur Zeit für eine neue Küche oder ein neues Sofa, es war Zeit für eine gemeinsame Zukunft. Sobald Cady zurück war, würden sie genau damit beginnen.
    Er wollte keinen weiteren Tag vergeuden.
     
    Das Klingeln des Telefons riss ihn aus seinen Überlegungen und er zuckte erschrocken zusammen. Sein Puls schnellte in die Höhe. Um diese Zeit rief normalerweise niemand an. Aufgeregt durchquerte er

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