Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
Vom Netzwerk:
ihren Teller gerichtet, wusste sie einen Moment lang nicht, wie sie auf diese Nachricht reagieren sollte. Eine Woge aus Mitgefühl und unangebrachter Erleichterung schwappte über sie hinweg. Sie unterdrückte einen Fluch.
    Was war los mit ihr?
    „Das tut mir leid“, bemerkte sie unbehaglich.
    „Ja, mir auch“, erwiderte er vergnügt. Irritiert sah sie ihn an. „Sie hat mir unterstellt, ich würde sie betrügen.“
    Ihre Anteilnahme war wie weggeblasen. Es war offensichtlich, dass er die Trennung nicht wirklich bedauerte und unweigerlich machte sich Misstrauen in ihr breit. Sie musterte ihn nachdenklich.
    „Und? Hast du?“
     
    „Eigentlich geht dich das nichts an“, bemerkte Aléjandro feixend.
    „Dann hättest du es nicht erwähnen sollen“, entgegnete sie mit hochgezogener Augenbraue.
    „Da ist was dran.“ Er zuckte mit den Schultern. „Um deine Frage zu beantworten: Nein, ich habe sie nicht betrogen.“
    „Hätte sich das dann nicht in einem Gespräch klären lassen können?“, wollte sie wissen.
    „Kaum, sie hat mir keine Chance gegeben. Stattdessen sagte sie mir eine Affäre mit jemandem nach, den ich bis zu diesem Zeitpunkt nicht einmal kannte.“
    „Hmm.“
    Er verkniff sich ein schadenfrohes Grinsen, während er dabei zusah, wie sie zerstreut auf ihren Teller starrte. Sollte sie ruhig ins Grübeln kommen. Genüsslich schob er sich die letzte Gabel in den Mund.
    „Mann oder Frau?“
    Überrascht verschluckte er sich und begann zu husten. Als sie ihm hilfreich auf den Rücken schlagen wollte, wehrte er sie ab. Ihm war klar, dass ihre Frage nichts als reine Provokation sein konnte, und es funktionierte. Die Empörung, die er über ihre Nachfrage verspürte, war echt.
    „Was?“
    Sie biss sich auf die Unterlippe und er wurde das Gefühl nicht los, dass sie sich über ihn lustig machte.
    „Entschuldige, das geht mich eigentlich nichts an.“
    „Nein, tut es nicht“, bestätigte Aléjandro. Zu seinem eigenen Ärger klang er deutlich verstimmter als gewollt. Zähneknirschend legte er die Gabel ab. „Ich kann dir versichern, dass ich Frauen bevorzuge.“
    „Okay.“
    Ihr zweifelnder Gesichtsausdruck sprach Bände.
    „Ich kann es dir auch gern beweisen“, bemerkte er spitz. Schadenfroh registrierte er, dass sie rot wurde. So schnell ließ sich der Spieß also umdrehen.
    „Nicht nötig“, erwiderte sie.
    „Okay.“ Er schob den Teller von sich. „Dann vielleicht ein anderes Mal.“
    Die vollen Lippen zu einem schiefen Lächeln verzogen, legte Cady die Gabel ab und atmete sichtlich ein. Entschlossen wandte sie sich Aléjandro zu.
    „Ich glaube, wir sollten uns für die nächste Zeit über ein paar Dinge einig werden“, begann sie gedehnt. Er beugte sich vor und sah ihr tief in die Augen.
    „Erzähl mir von deinen Wünschen.“ Seine Finger glitten sanft an ihrem Handrücken entlang und Cadys Gesichtsfarbe intensivierte sich. „Bestimmt kann ich sie erfüllen.“
    Sie holte tief Luft, ehe sie ein unechtes Lachen von sich gab und zeitgleich von ihrem Stuhl rutschte.
    „Danke für das Angebot, aber ich denke, ich lehne ab.“
    Mit Genugtuung stellte er fest, dass er sie nervös machte.
    „Hast du Angst?“, wollte er wissen.
    „Ich habe keine Angst!“ Ihre Antwort kam deutlich zu schnell, um glaubwürdig zu klingen. Aléjandros Augenbrauen hoben sich vielsagend. Kopfschüttelnd lächelte sie ihn an. „Ich habe keine Angst“, betonte sie nochmals. „Ich bin nur umsichtig.“
    „Umsichtig?“, wiederholte er gedehnt.
    Entschlossen ging sie an ihm vorbei, nahm die leeren Teller und brachte sie zu der Spüle hinüber. Er folgte ihr. Nachdem sie das Geschirr im Becken abgestellt hatte, wandte sie sich ihm wieder zu.
    Ihre Augen weiteten sich einen Moment lang überrascht, als sie erkannte, wie nah er hinter ihr stand.
     
    Sich räuspernd lehnte sie mit dem Hintern an der Küchenzeile und verschränkte betont gelassen die Arme vor der Brust. Es beunruhigte sie, wenn er ihr so nah war und durch ihren Kopf huschten Gedanken, die ganz und gar nicht jugendfrei waren.
    Sie machte sich keine Illusionen. Ihr war klar, dass er nur mit ihr ins Bett wollte. Das Problem war, dass es ihr nicht anders ging und genau das stand im Konflikt mit ihren selbstauferlegten Prinzipien.
    „Weißt du, mir ist schon klar, dass man in deiner Branche wahrscheinlich Arbeit und Privates gerne miteinander verbindet“, bemerkte sie anzüglich, „aber ich gehöre nicht zu diesem ... erlauchten Kreis von

Weitere Kostenlose Bücher