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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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Unwillig nahm sie auf dem Barhocker Platz. Aléjandro verteilte die mexikanischen Köstlichkeiten auf zwei Teller und schob alles vor Cady auf den Tresen. Schließlich machte er es sich neben ihr bequem und begann schweigend zu essen.
    Der Hunger, den sie vor Minuten noch verspürt hatte, war wie weggeblasen und auch der Duft, der ihr unter anderen Umständen das Wasser hätte im Munde zusammenlaufen lassen, änderte daran nichts. Sie nahm die Gabel zur Hand und stocherte lustlos auf dem Teller herum. Mit diesem Problem kämpfte sie schon seit ein paar Tagen. Die Zeiten des Hungers waren zwar vorbei, aber ihr Körper arbeitete immer noch im Sparmodus und jede Form von Stress warf sie zurück.
     
    Aléjandro warf ihr einen säuerlichen Blick zu.
    „Also“, bemerkte er zwischen zwei Bissen, „erzähl mir von deiner traurigen Kindheit. Welche Abgründe verbergen sich hinter deiner frostigen Fassade?“
    Sie stockte kurz, ehe sie ein paar Bohnen mit der Gabel aufspießte.
    „Warum fragst du? Willst du mich analysieren?“
    Mit ausdrucksloser Miene schob sie sich auf ausgesprochen sinnliche Art das Gemüse in den Mund. Ihre Lippen schlossen sich in aufreizender Geste um die Gabel und er starrte sie einen Moment lang irritiert an.
    Versuchte sie ihn zu provozieren?
    „Offenbar bleibt mir keine andere Wahl“, entgegnete er rau. Sie lächelte ihm unter halb gesenkten Wimpern zu.
    „Wow! Du bist nicht nur Amateur-Masseur, sondern auch Hobby-Psychologe“, stellte sie spöttisch fest. „Beeindruckend!“
    Sein Pulsschlag erhöhte sich und er verkniff sich ein Grinsen. So - sie wollte ihn also herausfordern!
    „Ich lade dich gerne auf meine Couch ein“, bemerkte er mokant. Es zuckte um ihre Mundwinkel, dennoch schüttelte sie den Kopf.
    „Nein, danke. Vielleicht ein anderes Mal.“
    Einen Moment lang aßen sie schweigend.
    „Also erzählst du es mir?“ Auffordernd nickte er ihr zu. „Du kannst dir die schlimmsten Abgründe für später aufheben.“
    „Du gibst nicht auf, oder?“
    „Hey,
du
hast gesagt, ich soll dich fragen.“ Er schenkte ihr ein unschuldiges Lächeln. Mit einem Seufzer legte sie den Kopf schief.
    „Gut. Was willst du wissen?“
    Aléjandro grinste.
    „Zunächst einmal: Wie bist du aufgewachsen?“
    „Wie aufregend“, urteilte Cady amüsiert. Sein Blick blieb fragend und sie rollte mit den Augen. „Na gut ... ich bin mit meinen drei Geschwistern in einem Vorort von Brisbane groß geworden. Mein Dad war Installateur in einer Firma für Sanitärzubehör. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung zur Speditionskauffrau in einem internationalen Unternehmen gemacht. Fünf Jahre später bin ich in eine kleine Agentur gewechselt, wo ich bei der Vermittlung von privaten Lehrkräften mitgewirkt habe. Bis mein Boss in Rente ging.“
    „Was kam danach?“
    Sie zuckte mit den Schultern und schaute auf ihren Teller.
    „Ich habe einen neuen Job in einem Callcenter gefunden.“
    „Du klingst wenig begeistert“, bemerkte Aléjandro. Sie warf ihm einen schrägen Seitenblick zu.
    „Oh doch, es ist ein toller Job.“ Deutlich schwang der Sarkasmus in ihrer Stimme mit. „Ich würde mir niemals einen anderen wünschen ... man belästigt wildfremde Menschen mit unerwünschten Telefonanrufen, wer nicht direkt auflegt, beschimpft mich und ein paar lassen sich sogar beschwatzen. Denen verkauft man dann unnütze Abonnements, Telefonverträge oder Versicherungen, die eigentlich niemand braucht. So bekommt man zu neunzig Prozent den Arbeitstag herum.“
    „Spannend! Was ist mit den restlichen zehn Prozent?“
    „Da lausche ich dem Gestöhne derer, die nicht direkt einhängen ... meist war das dann der Moment, indem ich aufgelegt habe und mir einen Rüffel von meinem Chef einfing.“
    „Erhältst du darüber die Inspiration für deine Geschichten?“
    Cady grinste.
    „Nein. Ich fürchte, eine Story mit diesem Inhalt dürfte ziemlich kurz ausfallen.“
    „Seit wann schreibst du?“
    „Mir geht es da wie den meisten Autoren. Ich schreibe bereits seit meiner Schulzeit ... aber habe nicht damit gerechnet, dass jemand lesen möchte, was ich zu Papier bringe.“
     
    „Es war eher Zufall, dass ich mit meinen Geschichten auf dieser Internetseite gelandet bin. Es war eine neue Erfahrung zu schreiben und gelesen zu werden. Das unerwartete Interesse spornte mich an, so wurde aus vielen kleinen Kapiteln ein ganzes Buch.
Porterhouse Mills
wurden auf mich aufmerksam und nahmen mich unter Vertrag. So kam

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