Nur dieses eine Mal
das erste Mal, dass sie sich deutlich darüber bewusst wurde, wie sich sexuelle Begierde anfühlte. Feuer schwappte wie eine Welle durch ihren ganzen Körper, der Seidenstoff rieb sich regelrecht obszön an ihren verhärteten Brustwarzen, und zwischen ihren Beinen entstand ein prickelndes Kribbeln.
„Ja.“ Sie brachte nur ein Krächzen heraus. Hitze stieg ihr in die Wangen und sie räusperte sich mit glühendem Gesicht. „Ja, Frühstück wäre großartig.“
Cady warf ihm einen verstohlenen Blick zu. Ein belustigtes Lächeln machte sich auf Aléjandros Lippen breit. Sie unterdrückte ein Stöhnen. Er sah so unverschämt gut aus und wäre sie nur ein bisschen mehr wie Guilia gewesen, hätte sie in den bevorstehenden Wochen sicher viel Spaß haben können. Dass sein Interesse über den Job hinausging, war immer noch deutlich zu spüren, so wenig sie es auch nachvollziehen konnte.
Doch wenn sie sich auf ihn einließ, würde sie verlieren. Sie war ungeeignet für romantische Beziehungen und eine Affäre mit Aléjandro kam einfach nicht in Frage.
Er war genau der Typ Mann, der gefährlich für sie war. Sie wusste, wie sie tickte. Sie kannte die ihr eigene Euphorie, sich Hals über Kopf in eine Liaison zu stürzen und ihr Herz zu verschenken, um anschließend ausgesprochen unsanft auf dem Boden der Realität zu landen.
Sie hatte sich geschworen, dass ihr das nie wieder passieren würde. Liebeskummer war etwas, das sie nicht gebrauchen konnte und wenn sie ehrlich war, bezweifelte sie, dass Aléjandro sich von den Männern vor ihm unterschied. Männer, die ein bisschen Spaß mit ihr genossen, um anschließend ihrer Wege zu gehen.
Cady war damit nie klargekommen.
Sie wollte mehr, sie wollte all das, was sonst scheinbar nur die Anderen bekamen. Sie hatte sich immer jemanden an ihrer Seite gewünscht, der sie mochte, wie sie war. Jemanden, der zu ihr stand und der eine Familie mit ihr gründete. Jemanden, der zu
ihr
gehörte und nicht dem nächsten kurzen Rock hinterher rannte, sobald sich die passende Gelegenheit ergab.
Sie hatte begreifen müssen, dass Treue ein Trugbild war und sie vom
starken
Geschlecht keine Loyalität erwarten konnte. Selbst die Wissenschaft lieferte den Kerlen die entsprechende Ausrede und entschuldigte ihr Verhalten mit der Evolution.
Männer waren eben einfach so.
Triebgesteuert und von Natur aus darauf ausgelegt, ihre Gene möglichst weit zu streuen. Offenbar waren die wenigen monogamen Paare, die Cady kannte, eine geradezu surreale Ausnahme. Sie hatte den altmodischen Traum von Mann und Familie längst aus den Plänen für ihr eigenes Leben gestrichen.
Leider befürchtete sie nicht ganz grundlos, dass Aléjandro mehr als nur Lust in ihr entfachen würde. Er war genau die Sorte Mann, die ihr den Kopf verdrehte, um sie anschließend mit gebrochenem Herzen zurückzulassen. Sie brauchte keine weiteren Sorgen in ihrem Leben.
Auch wenn der letzte Liebeskummer lang her war, konnte sie sich durchaus erinnern, wie qualvoll er sich anfühlte. Ihr Bedarf daran war für zwei Leben gedeckt. Ganz gleich, wie heiß Aléjandro war,
das
Risiko war er nicht wert.
„Ich gehe duschen.“
Er wusste, dass seine Bemerkung wie die Einladung klang, ihn zu begleiten. Wenn sie darauf einging, würde er gewiss nicht Nein sagen. Aléjandro weidete sich ein letztes Mal ausgiebig an dem hinreißenden Anblick, den sie ihm bot. Das kurze Nachthemd ließ nur noch wenig Spielraum für seine überreizte Fantasie, was den darunter verborgenen Rest ihres Körpers betraf. Die harten Brustwarzen zeichneten sich deutlich durch den Stoff ab.
Er spürte, wie er unvermutet eine Erektion bekam.
Himmel, er würde nichts lieber tun, als ihr hier und jetzt dieses Hemdchen hochzuschieben und sich zwischen ihre weichen Schenkel zu drängen. Sie sah ihn nicht an und nickte stumm. Für einen Moment war er überzeugt, sie benötige nur die Aufforderung, ihn zu begleiten. Dann war der Augenblick vorüber. Zähneknirschend wandte er sich ab und verschwand ins Haus. Heute musste er sich offenbar allein und mit einer kalten Dusche begnügen.
Zu seinem Verdruss ging ihm Cadys Anblick auch im Bad nicht aus dem Kopf. Unter dem dunkelblauen Seidenstoff hatten ihre Brüste sich ihm voll entgegen gehoben. Er hatte ein verführerisches Becken erblickt und Beine, von denen er sich wünschte, sie mögen sich um seine Hüften schlingen.
Die Lust, mit der er auf sie reagierte, war nicht Teil seines Racheplanes. Natürlich hatte er sie
Weitere Kostenlose Bücher