Nur dieses eine Mal
ihre Gehässigkeit ihn nicht mehr treffen konnte. Sein Blick glitt über Cadys Gestalt. „Danke.“
Als sie ihm ihr bezauberndes Lächeln schenkte, hätte er sie am liebsten wieder an sich gezogen. Er wollte mit ihr von hier verschwinden. Sie machte ihn wahnsinnig in diesem Kleid und er wollte nichts mehr, als es ihr über diese langen Beine nach oben zu schieben.
„Gern geschehen.“
„Willst du noch etwas trinken?“
Er hasste Smalltalk.
Cady schüttelte den Kopf und deutete zur Tür hinüber.
„Ich hab mein Glas dort drüben stehen.“ Kopfschüttelnd sah er zu dem Tisch.
„Keine gute Idee. Ich hole dir lieber ein frisches Getränk.“
„A. J.!“
Mit einem Knurren wandte er sich Pete zu, der mit erhitzten Zügen auf ihn zukam.
Dieser Abend entwickelte sich nicht im Geringsten so, wie er es sich erhofft hatte. Allerdings hätte ihm das nach dem durchwachsenen Nachmittag und seinem Termin mit dem Anwalt bereits klar sein müssen.
Verflucht!
„Was?“
„Steve ist da! Tu mir den Gefallen und gib ihm ein Interview. Zehn Minuten, um den Film zu promoten, mehr braucht es nicht.“
„Muss ich mit?“, wollte Cady wissen. Sie hatte offenbar nicht vergessen, dass Steve Brighton die Darstellerin der Guilia hatte kennenlernen wollen. Allerdings war ihr deutlich anzusehen, wie wenig Verlangen sie danach verspürte.
Aléjandro schüttelte den Kopf.
„Natürlich nicht, allerdings würde ich dich dann einen Augenblick allein lassen.“
Als ihre Blicke sich trafen, lächelte sie ihn aufmunternd an und nickte.
„Ist okay. Geh nur, ich bin schon groß und komm hier allein klar.“
„Also gut“, grollte er und wandte sich Pete zu. „Zehn Minuten. Keine Sekunde länger.“
„Geht es dir nicht gut?“
Fürsorglich legte Pete ihr einen Arm um die Schulter und hielt sie fest. Cady blinzelte irritiert. Ihr war tatsächlich ein wenig übel und leichter Schwindel erfasste sie. Unruhig sah sie sich um. Aléjandro war schon wesentlich länger fort als nur zehn Minuten und er fehlte ihr. So nett Pete auch war, er war eindeutig der falsche Mann an ihrer Seite.
„Ich fühl mich ein wenig unwohl“, gab sie zu.
Verdammt, sie hatte doch nur ihren Fruchtcocktail getrunken, wieso fühlte sie sich so betrunken? Hatte Pete ihr doch einen Drink mit Alkohol untergejubelt.
„Komm, ich bringe dich ins Gästezimmer. Da kannst du dich einen Moment hinlegen, danach geht es dir sicher besser.“
Sie folgte ihm widerstandslos durch die Gästeschar, während sie den Blick schweifen ließ und vergeblich nach Aléjandro Ausschau hielt. Er war wie vom Erdboden verschluckt. Vielleicht sah sie ihn aber auch nur nicht, weil die Welt sich wie verrückt drehte.
Als die Geräusche um sie herum verstummten und heimelige Stille sie einhüllte, legte sich ein Lächeln auf Cadys Lippen. Das Blut rauschte in ihren Ohren und sie fühlte sich seltsam schwerelos.
War sie betrunken?
„Wo ist Aléjandro?“, wollte sie wissen, drehte sich einmal im Kreis und sah sich in dem Gästezimmer um. Es war dunkel, viel düsterer als das, das sie bewohnte. Sie schüttelte den Kopf.
„Nicht schön“, urteilte sie.
„Er kommt gleich“, entgegnete Pete. Sein Blick war seltsam, seine Stimme klang besorgt. „Du bist blass, Cady. Was ist mir dir?“
„Ich weiß nicht.“ Sie kicherte, wankte zu dem Bett hinüber und ließ sich mit ausgebreiteten Armen darauf fallen. „Mir ist total schwindelig.“ Erheitert hob sie den Kopf und sah zu Pete hinüber, der mitten im Raum stand und sie nachdenklich musterte. „Ich glaube, ich bin betrunken, obwohl ich nur diesen Fruchtcocktail hatte.“ Sie kicherte erneut und ließ den Kopf wieder auf das Bett sinken. „Klingt verrückt, nicht wahr?“
Sich aufsetzend, strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht, nestelte an ihrem Kleid herum und hatte Mühe ihre Augen auf einen Punkt zu konzentrieren.
„Mir ist total heiß“, hauchte sie. „Ich muss aus diesem Kleid raus.“
„Warte!“ Pete trat zu ihr und zog sie vom Bett hoch. Ein nervöses Glitzern lag in seinen Augen. „Ich helfe dir.“
Seine Hände legten sich auf ihre Schultern und er begann, den Stoff nach vorn zu schieben. Verwirrt schüttelte Cady den Kopf.
Nein, irgendetwas lief hier völlig falsch. Sie griff nach seinen Händen.
„Nicht.“
Pete lächelte. Im nächsten Augenblick drückte er sie an sich und presste seine Lippen auf ihren Mund.
Keine Engelchen und Trompeten ging es ihr durch den Kopf. Er küsste genau wie
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