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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ewa Aukett
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Hormone?
    Aléjandro hielt ihr die Hand hin und lächelte Cady zu.
    „Niemand wird dich auffressen“, versprach er.
    Wie sollte er auch verstehen, dass sie sich bei der Aussicht auf ein Familientreffen unwohl fühlte? Familie war für sie etwas, das aus Alkohol und Streit bestand. Genauso wie Beziehungen in ihrem Leben darin gipfelten, dass man Sex miteinander hatte, um anschließend seiner Wege zu gehen. Da gab es kein gemütliches Beisammensein, Gespräche über eine gemeinsame Zukunft oder Erwartungen an den Partner.
    Die Stunde auf der Promenade war schon seltsam genug gewesen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie den restlichen Tag in ihrem Zimmer verbracht, sich an ihre Katze gekuschelt und versucht die aufflackernden Gefühle zu unterbinden, die in ihr hochkochten.
    Ihr Leben war so wunderbar langweilig gewesen, bevor sie Aléjandro begegnet war. Mit einem Seufzer legte sie ihre Hand in seine und ließ sich aus dem Wagen helfen. Er zog sie an sich, gab ihr einen Kuss und streichelte ihr mit den Fingerknöcheln über Wange und Hals.
    Cady schluckte.
    „Du siehst wirklich heiß aus“, stellte er fest.
    Der zusätzliche Hormonschub, den er damit auslöste, steigerte ihre Nervosität obendrein. Sie ging auf Abstand, strich das helle Kleid mit dem Blümchenmuster glatt, das sie bei ihrem Shopping-Ausflug am Freitag erstanden hatte, und flüchtete sich in ein unverbindliches Lächeln.
    „Danke.“
    Er grinste.
    „Ich gebe zu, ich würde dir jetzt auch lieber dieses Kleid hochschieben und dich auf der Motorhaube meines Autos vögeln.“
    Sie versuchte, das heftige Pulsieren zwischen ihren Schenkeln zu ignorieren, das seine Worte in ihr auslösten.
    „Ich schätze, die Nachbarn deiner Eltern würden sich darüber doch sehr wundern.“
    Er lachte leise.
    „Da ist was dran. Gehen wir rein, du wirst sie mögen.“
    „Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll“, entfuhr es ihr. Er betrachtete sie einen Moment lang.
    „Was meinst du?“
    „Wir schlafen miteinander“, erwiderte sie schulterzuckend. „Stell ich mich als deine Bettgenossin vor?“
    Aléjandro grinste.
    „Du hast Recht, meine Eltern fänden das merkwürdig. Sagen wir doch einfach, du bist meine neue Freundin.“
    Cady nickte wortlos, während er die hintere Tür öffnete und die Hunde aus dem Auto ließ. Sie musste sich in mehr Gelassenheit üben und dieses Tohuwabohu nicht als persönliche Inquisition betrachten. Sie kam in der Regel gut mit anderen Leuten aus, man schätzte ihre unaufdringliche, nette Art und die Tatsache, dass sie sich nicht direkt überall in den Vordergrund schob. Daran änderte auch nichts, dass sie mit einem von ihnen ins Bett gestiegen war.
    Immerhin durfte sie ihre Hunde mitbringen, das war doch schon ein gutes Zeichen. Zudem hatten Loki und Vicky ganz komfortabel auf der Rückbank von Aléjandros Audi mitreisen dürfen. Wenn sie an sein Gesicht bei ihrer Ankunft in seinem Haus zurückdachte, als er sah, was sie mitbrachte, war das ein Wandel von hundertachtzig Grad. Der Mann, der keine Tierhaare in seinem Haus wollte, ertrug sie sogar plötzlich in seinem teuren Auto.
    „Kommst du?“
    Also gut, dann fühlte sie sich eben wie ein Teenager, der zum ersten Mal seinen Freund nach Hause begleitete.
    Sprach man in ihrem Alter nicht eher von Lebensabschnittsgefährten? Oder sagte man auch jetzt noch:
„Wir gehen miteinander.“
    Belustigt verzog sie den Mund zu einem Lächeln. Es war schon skurril, sich überhaupt mit solchen Fragen zu beschäftigen.
    Vielleicht sollte sie sich endlich zurücklehnen und all das Neue einfach genießen, das auf sie einstürmte. Aléjandro war doch ganz offensichtlich gewillt, ihr dabei behilflich zu sein. Jetzt war es an der Zeit, dass sie auch ein wenig Energie an den Tag legte.
    Entschlossen nahm sie die Hand, die er ihr hinhielt, und folgte ihm.

SIEBEN
    „Du kommst gerade recht!“
    Cady hielt sich dezent einen halben Schritt im Hintergrund und lächelte unverbindlich, während sie versuchte ihre Nervosität in den Griff zu bekommen. Sie fühlte sich ein wenig erschlagen von der Menschenmenge, die sich im Garten der Familie Pérez-Vasquez befand.
    Fünf Kinder und ein knappes halbes Dutzend Erwachsene, soweit sie das abschätzen konnte. Zehn Leute, die sie nicht kannte. Dabei hatte Aléjandro von einem gemütlichen Nachmittag in
kleiner, familiärer Runde
gesprochen.
    Sie hätte fragen sollen, wer dazugehörte!
    Sein Vater war aufgrund der Ähnlichkeit zu seinem Sohn eindeutig

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