Nur dieses eine Mal
es ein.
„Egal wer dran ist, ich hoffe, Sie haben einen guten Grund, mich um diese Zeit anzurufen.“
Lächelnd drehte Cady sich herum, kuschelte sich in die Wärme seiner Umarmung und legte die Stirn an seine Brust. Sie wollte nicht darüber nachdenken, was morgen war oder wann ihr Verstand sich wieder einschalten würde, um sie mit Vorwürfen zu bombardieren. Sie wollte diesen Moment auskosten, weil es sich großartig anfühlte. Er hielt immer noch das Handy ans Ohr, drehte sich auf den Rücken und zog sie an seine Brust.
„Ja, schon möglich. Wieso fragst du?“
Sie atmete tief ein und drückte mit einem Lächeln die Lippen auf seine Haut. Er roch so gut. So warm und sinnlich. Zögernd öffnete sie die Augen und zeichnete mit dem Zeigefinger die Konturen seiner Brustwarzen nach. Schläfrig grinsend sah sie dabei zu, wie diese sich aufrichteten.
„Wann?“
Cady robbte noch etwas näher an ihn heran, legte ein Bein über seines und schob ihre Hand auf seinem Bauch nach unten. Er hielt sie fest und stoppte sie in der Bewegung. Irritiert hob sie den Kopf. Aléjandro musterte sie mit deutlicher Unruhe und lauschte weiterhin in das Mobiltelefon. Er wirkte angespannt. Fahrig richtete sie sich auf und sah ihn an. Nervosität machte sich in ihr breit.
„Wo?“
Abwartend beobachtete sie ihn und versuchte in seinem Gesicht zu lesen, doch er lauschte nur angestrengt in das Telefon und setzte sich langsam auf.
„Okay.“
Im nächsten Moment hatte er aufgelegt, starrte das Handy einen Augenblick stumm an und legte es schließlich zurück auf den Schrank. Sein Gesicht war ernst, als er Cady ansah. Sie konnte regelrecht sehen, wie er sich das Hirn zermarterte, um nach Worten zu suchen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit und sie spürte sein Unwohlsein.
Irgendetwas war geschehen.
„Was ist passiert?“
„Cady ...“
Er atmete tief ein, fuhr sich mit der Hand durch das Haar und schüttelte den Kopf. Die Beine aufgestellt, legte er die Arme auf den Knien ab. Cady griff nach seinen Fingern.
War etwas mit seiner Familie?
„Aléjandro, du machst mir Angst. Sag mir, was los ist!“
Er schluckte sichtbar und sah sie an. Seine Hand strich über ihre Wange. Aufmerksam musterte sie ihn und versuchte in seinem Gesicht zu lesen.
„Kennst du einen Robert Anderson?“
Sie stutzte, furchte die Stirn und starrte ihn verblüfft an.
„Was?“
„Kennst du einen Robert Anderson?“, wiederholte er seine Frage. Cady blinzelte. Sie hatte ihn durchaus verstanden, aber ... wieso fragte er nach ihrem Vater?
„Ja. So heißt mein Dad“, entgegnete sie irritiert. „Wieso fragst du?“
Aléjandro griff nach ihr und zog sie zwischen seine Knie. Entgegen seiner Erwartung und trotz ihrer Nacktheit rutschte sie bereitwillig näher an ihn heran. Unter anderen Umständen hätte ihn dieser Körperkontakt erneut dazu veranlasst sie zu verführen, aber nach diesem Telefonat war ihm die Lust vergangen.
„Hat er etwas angestellt?“, fragte sie und musterte Aléjandro ausgiebig. Sie ballte eine Hand zur Faust. „Wenn er sich nun nach all den Jahren auf diesem Weg meldet, damit ich ihn wieder irgendwo herausboxe, hat er sich geschnitten.“ Die Unterlippe vorgeschoben, schüttelte sie den Kopf. „Ich mach das nicht mehr mit.“
„Nein, das ist es nicht“, entgegnete er leise. Er legte eine Hand an ihre Wange und suchte ihren Blick. „Er ist heute Nacht in dem Krankenhaus eingeliefert worden, in dem Melody in der Notaufnahme aushilft.“
Cady starrte ihn einen Moment stumm an. Sie war blass geworden.
„Was? Wieso?“
„Das wollte sie mir am Telefon nicht sagen, aber Melody hat darum gebeten, dass wir ins Krankenhaus kommen. Jetzt gleich.“
„Vielleicht ... vielleicht ist es gar nicht mein Dad.“ Sie rutschte auf die Knie und zog die Lippen zwischen die Zähne. „Ich meine, der Name ist nun wirklich nicht ungewöhnlich. Es kann auch ein anderer Robert Anderson sein.“
„Er hatte eine Karte in seiner Tasche, die ihn als ehemaligen Alkoholiker ausweist, und in den Kontaktdaten für die Personen, die benachrichtigt werden sollen, wenn ihm etwas passiert, stand unter anderem dein Name.“
Sie schloss einen Moment die Augen, presste die Fäuste gegen ihre Oberschenkel und kämpfte offensichtlich um Fassung.
„Scheiße!“
Er musste sich trotz allem ein Schmunzeln verkneifen, zog sie an seine Brust und Cady schlang ihre Arme um ihn. Das Gesicht an seine Schulter gedrückt, rang sie zitternd um
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