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Nur Du hast den Schlüssel

Nur Du hast den Schlüssel

Titel: Nur Du hast den Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Bigmac war bei uns ...«
    Das war das Problem. Nicht, daß Bigmac wirklich böse gewesen wäre. Er schoß mit Begeisterung eingebildete Atomraketen auf Leute ab, aber er würde keiner Fliege etwas zuleide tun, es sei denn, es wäre eine echt knallharte Rockerfliege, die ihn ernsthaft bedrohte. Er hatte allerdings ein Problem mit Autos, besonders mit großen und schnellen, bei denen der Schlüssel noch im Zündschloß steckte. Und er war ein Skinhead. Seine Stiefel waren so groß, daß er kaum umfallen konnte.
    Sergeant Comely vom Polizeirevier Blackbury war der file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (17 von 137) [16.06.2001 17:44:06]
    Nur du hast den Schlüssel
    Ansicht, daß Bigmac hinter jedem unaufgeklärten Verbrechen in der Stadt steckte, dabei waren es in Wirklich-keit bestenfalls zehn Prozent. Er sah eben einfach gefährlich aus. Niemand, der Bigmac ansah, hätte geglaubt, daß er an irgendwas nicht schuld sein könnte.
    »Und Wobbler auch«, fügte Yo-less hinzu.
    Und Wobbler würde alles gestehen, wenn man ihm nu: genug Angst einjagte. Alle großen ungelösten Geheim nisse der Welt - das Bermudadreieck, die Marie Celeste, das Ungeheuer von Loch Ness - könnten in einer halben Stunde aufgeklärt werden, wenn man sich Wobbler einmal vornähme.
    »Dann gehe ich allein«, sagte Johnny. »Das macht es einfacher.«
    Yo-less seufzte erleichtert. »Danke.«
    Das Telefon klingelte sofort wieder, als Johnny den Hö-
    rer auflegte.
    Er hörte das »Hallo? Hallo?« schon, bevor Johnny den Hörer wieder am Ohr hatte.
    »Äh ... hallo?« sagte er.
    »Bist du das?« fragte eine weibliche Stimme. Die Stimme war nicht unbedingt unangenehm, aber sie hatte eine gewisse durchdringende Schärfe. Sie schien auszu-drücken, daß es dein Fehler war, wenn du nicht du warst.
    Johnny erkannte sie sofort. Es war die Stimme von jemandem, der falsche Nummern wählte und sich dann beschwerte, daß Leute ans Telefon gingen, mit denen er gar nicht reden wollte.
    »Ha. Äh ... ja. Hallo, Kirsty.«
    »Kasandra.«
    »Oh. Ja, genau«, sagte Johnny. Das würde er sich merken müssen. Kirsty wechselte ihren Namen etwa so oft wie ihre Kleidung, obwohl sie zur Zeit zumindest den An-fangsbuchstaben beibehielt.
    »Hast du schon gehört, was mit der Alten Mrs.
    Tachyon passiert ist?«
    »Ich glaub schon«, sagte Johnny vorsichtig.
    »Offenbar ist sie von einer Gang verprügelt worden.
    Sie sieht aus, als wäre sie von einer Bombe getroffen worden. Hallo? Hallo? Hallo?«
    »Ich bin noch dran«, sagte Johnny. Jemand hatte ihm Eis in den Magen gefüllt.
    »Findest du nicht auch, daß das eine Schande ist?«
    »Äh. Ja.«
    »Einer von denen war schwarz.«
    Johnny nickte verzweifelt ins Telefon. Yo-less hatte ihm diese Dinge erklärt. Er sagte, wenn einer seiner Vorfahren mit Attilas Hunnenhorde geritten wäre und zusammen mit diesem Millionenheer von Barbaren das
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    Nur du hast den Schlüssel
    Alte Rom geplündert hätte, würden sich die Leute unwei-gerlich daran erinnern, daß einer von ihnen schwarz gewesen war. Und das, wo Yo-less Platten von Blaskapellen und Streichholzschachteln sammelte und dafür bekannt war, wie uncool er war.
    »Äh ...«, sagte er, »das waren wir. Ich meine, wir haben sie nicht verprügelt, aber wir haben sie gefunden. Ich habe den Krankenwagen gerufen, und Yo-less hat versucht - Yo-less hat ernsthaft daran gedacht, Erste Hilfe zu leisten ...«
    »Habt Ihr denn der Polizei nichts gesagt?«
    »Nein -«
    »Ehrlich, ich wüßte nicht, wie du ohne mich zurecht-kommen würdest! Dann mußt du es ihnen eben jetzt sagen. Wir treffen uns in einer halben Stunde vor dem Revier. Du kannnst doch die Uhr lesen? Wenn der große Zeiger -«
    »Ja«, sagte Johnny bedrückt.
    »Von eurem Haus aus sind es nur zwei Haltestellen. Du weißt doch, wie man Bus fährt?«
    »Ja, ja, selbstverständlich, ich -«
    »Du brauchst dazu Geld. Das ist dieses runde Zeug, was in deinen Taschen klimpert. Ciao.«
    Nachdem er auf dem Klo gewesen war, ging es ihm sogar ein bißchen besser. Kirs-Kasandra kümmerte sich um Dinge. Sie war die beste Organisatorin, die Johnny kannte. Sie hatte ihr eigenes Leben dermaßen durchorga-nisiert, daß ihr noch viel Zeit für die Leben anderer Leute übrigblieb.
    Er war ihr Freund. Mehr oder weniger jedenfalls. Er war nicht sicher, ob er jemals eine Wahl gehabt hatte, was das anging. Kirs-Kasandra war nicht gut darin, Freund-schaften zu schließen. Das hatte sie ihm

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