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Nur Du hast den Schlüssel

Nur Du hast den Schlüssel

Titel: Nur Du hast den Schlüssel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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versuchte, ihn ein wenig aufzuheitern.
    »Blackbury ...« sagte er. »Waren Sie nicht während des Krieges dorthin evakuiert worden? Und Sie waren der einzige, der entkam, als eine ganze Straße ausge-file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (15 von 137) [16.06.2001 17:44:06]
    Nur du hast den Schlüssel
    bombt wurde?«
    »Ich und zwei Goldfische, Adolf und Stalin. Genau. So hat alles begonnen«, sagte Sir John, stand auf und ging zum Fenster. »Los, fangen Sie an.«
    Der Sekretär machte sich nicht sofort auf den Weg. Zu seinen Aufgaben gehörte es auch, ein Auge auf Sir John zu haben. Der alte Knabe war in letzter Zeit ein bißchen seltsam. Er hatte angefangen, sehr alte Zeitungen zu lesen und Bücher, in deren Titel die Worte »Zeit« und
    »Physik« vorkamen, und manchmal schrieb er sogar wü-
    tende Briefe an sehr bedeutende Wissenschaftler. Wenn man der reichste Mann der Welt war, beobachteten einen die Leute sehr genau.
    »Adolf und Stalin«, sagte Sir John zur Welt im allgemeinen. »Diese beiden sind natürlich nur ihre Nachfah-ren. Es stellte sich heraus, daß Adolf ein Weibchen war.
    Oder war es Stalin?«
    Draußen vor dem Fenster erstreckte sich der Garten bis zu ein paar wogenden Hügeln, die Sir Johns Land-schaftsgärtner extra hatte importieren lassen.
    »Blackbury«, sagte Sir John und starrte nach draußen.
    »Dort hat alles angefangen. Die ganze Sache. Mit einem
    ]ungen namens Johnny Maxwell. Und Mrs. Tachyon.
    Und einer Katze, glaube ich.«
    Er drehte sich wieder um.
    »Sie sind ja immer noch da.«
    »Entschuldigen Sie, Sir John«, sagte der Sekretär, ging hinaus und machte die Tür hinter sich zu.
    »Dort hat alles angefangen«, sagte Sir John. » Und dort wird es auch enden. «
    Johnny genoß die ersten paar Momente des Morgens, bevor der Tag ihn ansprang. In seinem Kopf war es noch friedlich, nur Blumen, Wolken, Kätzchen -
    Seine Hand tat immer noch weh.
    Schreckliche Fetzen des vergangenen Abends krochen aus ihren Verstecken und hüpften vor ihm auf und ab.
    In der Garage stand ein Einkaufswagen, voll mit unsäglichen Tüten. Und es gab einen Milchfleck an Wand und Decke, wo Satan demonstriert hatte, was er von Leuten hielt, die ihn unaufgefordert fütterten. Johnny hatte danach das größte Hansaplast aus der Medizinschachtel nehmen müssen.
    Er stand auf, zog sich an und ging nach unten. Seine Mutter würde noch nicht wach sein, und sein Opa wai eindeutig im Wohnzimmer und sah sich das Samstag-morgen-Programm im Fernsehen an.
    Johnny öffnete die Garagentür und trat rasch zurück für den Fall, daß ein rasendes Fellknäuel auf ihn zu'
    schießen sollte.
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    Nur du hast den Schlüssel
    Nichts geschah.
    Der schreckliche Einkaufswagen stand noch mitten in der Garage. Von Satan war nichts zu sehen.
    Es war wie in einer dieser Filmszenen, wenn man ganz genau weiß, daß das Monster irgendwo im Zimmer ist...
    Er sprang zur Seite, da er fürchtete, daß Satan sich von der Decke fallenlassen wollte.
    Es war schlimm genug, wenn man dieses Tier sah. Es nicht zu sehen war viel schlimmer.
    Er huschte nach draußen und schloß die Tür wieder, dann ging er zurück ins Haus.
    Er sollte vielleicht mit jemand Offiziellem sprechen.
    Der Wagen gehörte Mrs. Tachyon (obwohl er, technisch gesehen, wahrscheinlich Mr. Tesco oder Mr. Safeway gehörte), also könnte es Diebstahl sein, wenn er ihn behielt.
    Als er wieder ins Haus kam, klingelte das Telefon. Er wußte das aus zwei Gründen. Erstens klingelte das Telefon. Zweitens schrie Opa, »Telefon!«, weil er nie ans Telefon ging, wenn auch nur die geringste Möglichkeit bestand, daß jemand anders das tun könnte.
    Johnny nahm den Hörer ab.
    »Könnte ich bitte mit -« sagte Yo-less mit seiner Wir-sprechen-mit-Eltern-Stimme.
    »Ich bin's, Yo-less«, sagte Johnny.
    »He, du kennst doch Mrs. Tachyon?«
    »Natürlich kenne ich -«
    »Also, meine Mum hatte Nachtdienst im Kranken-
    haus. Sie hat schreckliche Prellungen und alles. Mrs.
    Tachyon meine ich, nicht meine Mum. Jemand hat ihr wirklich eins verpaßt, sagte sie. Meine Mum, nicht Mrs.
    Tachyon. Sie sagt, wir sollten es der Polizei erzählen.«
    »Warum denn das?«
    »Wir könnten was gesehen haben. Und ... äh ... jemand könnte denken, wir wären es gewesen.«
    »Wir? Aber wir haben den Krankenwagen gerufen.«
    »Jc/i weiß das. Äh ... und du hast ihr Zeug ...«
    »Na ja, wir konnten es doch nicht dort lassen.«
    »Ich weiß das. Aber ... na ja,

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