Nur Du hast den Schlüssel
da, wo alles angefangen hat?«
»Natürlich nicht. Nur, wenn du dich nicht bewegst.
Ansonsten kehrst du dahin zurück, wo der Ort, an dem du gerade bist, dann sein wird.«
Schweigend versuchten sie, diese Information zu ver-dauen.
»Du meinst«, sagte Bigmac, »wenn du ein paar Meter gehst, bist du, wenn du zurückkommst, ein paar Meter von da entfernt, wo du angefangen hast?«
»Ja.«
»Selbst, wenn da jetzt ein Gebäude ist?« wollte Yo-less wissen.
»Ja ... nein ... keine Ahnung.«
»Also«, sagte Yo-less, immer noch langsam und be-
dächtig, »wenn an dieser Stelle später mal eine Menge Beton ist, was passiert dann?«
Alle starrten Kirsty an. Sie starrte Johnny an.
»Weiß ich nicht«, gab er zu. »Vielleicht... klebt man irgendwie zusammen.«
»Ih«, sagte Bigmac.
Wobbler heulte auf. Manchmal, wenn es um etwas
ganz Schreckliches ging, arbeitete sein Hirn sehr schnell.
»Ich will nicht in einer Betonmauer enden, und meine Arme ragen noch raus!«
»Ach, ich kann mir nicht vorstellen, daß es so passiert«, sagte Yo-less.
Wobbler entspannte sich ein wenig, aber nicht viel.
»Wie wird es denn dann sein?«
»Also, ich denke, na ja, du hast lauter Atome in deinem Körper, und die Atome der Mauer würden versuchen, zur selben Zeit am selben Ort zu sein, und dann krachen sie alle zusammen und -«
»Und was ?« fragte Kirsty.
»Und ... äh ... päng, gute Nacht, Europa«, sagte Yo-less. »Mit der Atomphysik ist nicht zu spaßen, tut mir file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (48 von 137) [16.06.2001 17:44:07]
Nur du hast den Schlüssel
leid.« »Du meinst, meine Arme würden dann nicht aus der Mauer ragen?« fragte Wobbler, der nicht ganz mitge-kommen war.
»Nein«, sagte Yo-less.
»Hier ist sowieso keine Mauer«, meinte Bigmac grinsend.
»Zieht ihn nicht auf«, sagte Yo-less bedächtig. »Das hier ist ernst. Es könnte jedem von uns passieren. Wir sind runtergefallen, als wir gelandet sind. Bedeutet das, wenn wir jetzt plötzlich zurückkehren, werden wir aus dem Boden des Einkaufszentrums ragen und auf der
Stelle eine Atomexplosion verursachen?«
»Die machen doch schon Theater, wenn du nur eine
Cola verschüttest«, sagte Johnny.
»Wo ist denn Wobbler?« fragte Kirsty.
Wobbler war schon weit entfernt und rannte auf
Schrebergärten zu. Er rief irgendwas.
»Was hat er gesagt?« fragte sie.
»Er sagte: Ich geh nach Hause!« sagte Johnny.
»Ja, aber«, wandte Bigmac ein, »... da, wo er jetzt rennt
... wenn wir dort sind, wo das Einkaufszentrum ist - sein wird ... sind da drüben die Boutiquen. Dieses Feld,
über das er rennt«, er blinzelte, »da etwa wird mal ein Schuhladen sein.«
»Wie werden wir wissen, daß wir auf dem Rückweg
sind?« fragte Yo-less.
»Es flimmert einen Augenblick lang«, erklärte Johnny.
»Und dann ... zapp. Äh ... was passiert, wenn er irgendwo rauskommt, wo ein Kühlschrank ist oder so? Ist das so schlimm wie eine Betonmauer?«
»Mit Kühlschrankatomen kenne ich mich nicht aus«, meinte Yo-less. »Sie sind vielleicht nicht so schlimm wie Betonatome. Aber ich glaube nicht, daß irgendwer in dieser Gegend dann noch neue Tapeten braucht.«
»Wow! Ein AtomWobbler!« sagte Bigmac.
»Holen wir den Einkaufswagen und folgen ihm«,
schlug Johnny vor.
»Den brauchen wir nicht. Lassen wir ihn doch hier«, meinte Kirsty.
»Nein. Er gehört Mrs. Tachyon.«
»Eine Sache verstehe ich nicht«, sagte Yo-less, als sie den Einkaufswagen über das Feld zerrten.
»Es gibt Millionen von Sachen, die ich nicht verstehe«, meinte Johnny.
»Was? Was dann? Wovon redet ihr jetzt?«
»Fernseher. Algebra. Wie hautlose Würstchen zusam-menhalten. Chinesisch«, sagte Johnny. »Ich verstehe nichts davon.«
»Der Einkaufswagen hat keinen Motor«, sagte Yo-less.
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Nur du hast den Schlüssel
»Es gibt eigentlich keine Zeitmaschine.«
»Vielleicht ist die Zeit in den Tüten«, sagte Johnny.
»Ach ja? Zeittüten? Man kann Zeit doch nicht einfach in eine Tüte stopfen.«
»Vielleicht wußte Mrs. Tachyon das nicht. Sie liest im- mer Zeug auf, das irgendwo rumliegt.«
»Man kann Zeit auch nicht auflesen. Zeit ist das, worin man Zeug aufliest«, wandte Kirsty ein.
»Meine Oma hebt Kordel auf«, verkündete Bigmac wie jemand, der auch einen Beitrag leisten möchte. »Ach ja? Man kann aber nicht einfach eine halbe Stunde nehmen und zehn Minuten dranknoten, die man, irgendwo gespart hat, falls dir das noch nicht
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