Nur Du hast den Schlüssel
hinter sich.
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Nur du hast den Schlüssel
Und da war die Paradise Street.
Sie war nicht besonders lang. Es standen nur sechs Rei-henhäuser auf jeder Seite, und ein paar davon waren zu-genagelt. Am hinteren Ende führte ein großes Holztor zu einer Fabrik. Das Tor war einmal grün angestrichen gewesen, aber die Zeit und das Wetter hatten eine Art moo-siges Grau daraus gemacht.
Jemand hatte mit Kreide ein Fußballtor auf das Fabriktor gezeichnet, und ein paar Jungen in knielangen Shorts kickten einen Ball herum. Johnny sah zu, wie sie Fouls begingen, die den Geschäftsführer jedes Fußballclubs entzückt hätten.
Etwa auf der Hälfte der Straße reparierte ein junger Mann gerade sein Motorrad. Werkzeuge lagen auf einem Lappen auf dem Pflaster. Der Fußball entwich aus einer komplizierten Angriffsmanöver, traf auf die Schrauben-Schlüssel und hätte beinahe das Motorrad umgeworfen.
»Immer mit der Ruhe, ihr kleinen Teufel«, sagte der Mann und schob den Ball weg.
»Du hast nie was von Kindern gesagt«, sagte Kirsty leise, daß Johnny sie kaum hören konnte.
Johnny zuckte die Achseln.
»Es wird alles zerstört werden?« fragte Yo-less.
Johnny nickte.
»In der Tageszeitung standen nicht viele Einzelheiten meinte er. »Das war meistens so, damit der Feind nichts erfuhr. Es ging darum, den Deutschen nicht zu zeigen, wie schwer man getroffen war. Es gab ein Foto von einer Frau, die den Daumen hochreckte, und drunter stand,
>Blackbury kann's verkraften, Mister Hitler !<, aber kaum etwas anderes. Erst als Jahre vergangen waren, hat jemand darüber geschrieben.«
»Du meinst, die Regierung hat es vertuscht?« fragte Kirsty. »Kann ich mir schon vorstellen«, meinte Yo-less finster. »Ich meine, sie wollten dem Feind einfach nicht sagen: He, ihr habt danebengetroffen, versucht's doch einfach noch mal!«
Der Fußball krachte gegen das Fabriktor und ließ die drei aufschrecken. Es schien keine Mannschaften zu geben. Der Ball wurde einfach von hier nach da gekickt, immer umgeben von einer Gruppe kleiner Jungen.
»Ich weiß wirklich nicht, was wir tun könnten«, sagte Kirsty. Ihre Stimme klang jetzt sehr unsicher.
»Was? Du hast doch die ganze Zeit gesagt, wir sollten gar nichts tun«, meinte Johnny.
»Es ist anders, wenn man die Leute sieht, nicht wahr?«
»Ja.«
»Ich nehme an, es würde wirklich nicht funktionieren, wenn wir es jemandem erzählten.«
»Sie würden fragen, >Woher wißt ihr das?<, und dann würden sie uns wahrscheinlich erschießen, weil sie uns file:///G|/Books/1/schlüssel.htm (63 von 137) [16.06.2001 17:44:08]
Nur du hast den Schlüssel
für Spione halten«, sagte Yo-less. »Spione sind früher immer erschossen worden.«
Heavy Mental
Der Mann in der Khakiuniform drehte Bigmacs Radio und her.
Bigmac sah ihm nervös dabei zu. Der andere Mann im Zimmer war ein Polizeisergeant, und mit Polizisten kannte Bigmac sich aus. Aber an der Tür stand ein Soldat mit einer Pistole. Und der Mann, der vor ihm saß, sah zwar müde aus, machte aber auch einen ziemlich klugen Eindruck. Bigmac war nicht der schnellste Denker, doch selbst ihm dämmerte, daß er aus dieser Situation wohl kaum mit einer Verwarnung herauskommen würde. »Fangen wir noch mal von vorn an«, sagte der Mann
Khaki, der sich als Captain Harris vorgestellt hatte. »De Name ist...«
Bigmac zögerte. Am liebsten hätte er gesagt: »Holen Sie Ms. Partridge, sie kennt sich schon aus, es ist alles nicht meine Schuld, sie sagt, ich sei disfunktional«, aber der Captain hatte einen Ausdruck im Gesicht, der nahelegte, daß das ein sehr unglücklicher Schachzug
könnte.
»Simon Wrigley.«
»Und du sagst, du bist vierzehn Jahre alt und wohnst in -« Captain Harris warf einen Blick auf seine Notizen,
»im Joshua-Che-N'Clement-Block, der, wie du sagst, ganz in der Nähe ist.«
»Sie können ihn von hier aus sehen«, sagte Bigmac, der helfen wollte. »Oder Sie könnten es, wenn er da wäre.«
Der Captain und der Polizeisergeant wechselten einen Blick.
»Er ist nicht hier?« fragte der Captain.
»Ja. Ich weiß auch nicht wieso«, antwortete Bigmac.
»Erzähl mir noch mal, was Heavy Mental bedeutet«, bat der Captain.
»Das ist eine Neo-Punk-Thrash-Band«, erklärte Bigmac.
»Eine Musikkapelle?«
»Äh ... ja.«
»Haben wir sie vielleicht schon mal im Radio gehört?«
»Kann ich mir nicht vorstellen«, meinte Bigmac. »Ihre letzte Single heißt: >Ich reiß dir
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