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Nur du weckst diese Sehnsucht

Nur du weckst diese Sehnsucht

Titel: Nur du weckst diese Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Carson
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schuld war, weil er sich so auf sein Jurastudium konzentriert hat.“ Kate seufzte und schloss die Augen. „Wir haben mit einem Beziehungstherapeuten über alles gesprochen, und erst sah es so aus, als käme Dalton damit klar. Er konnte sogar über seine Gefühle sprechen. Und er wollte an unserer Ehe arbeiten.“
    „Wo war das Problem also?“
    Sie ließ hilflos die Hände sinken und sah Memphis im Spiegel an. „Zu Hause fing er an, mich runterzumachen. Ich konnte mit niemandem über seine Demütigungen reden. Nicht mit Freunden und schon gar nicht mit meiner Familie, die ja von all dem nichts wusste.“
    „Hast du ihn gebeten, damit aufzuhören?“
    Kate zögerte kurz. „Natürlich habe ich das, aber dadurch wurde es nur noch schlimmer. Er fing an, mich auch in der Öffentlichkeit zu verhöhnen, ganz perfide und versteckt. Er hat Witze über untreue Ehefrauen gerissen und so. Seine Kommentare wurden immer bösartiger. Offensichtlich konnte er mir einfach nicht verzeihen.“
    Sie strich mit der Hand immer wieder ihr Kleid glatt, bis Memphis ihre Nervosität nicht länger ertrug. Mit einer schnellen Bewegung umfasste er ihr Handgelenk und stoppte ihre rastlosen Finger. „Vier Jahre sind eine lange Zeit, um auf Vergebung zu warten“, sagte er ruhig und massierte mit dem Daumen sanft ihren Puls.
    Ihre blauen Augen schwammen in Tränen. „Ja, und besonders, wenn man sich noch nicht einmal selbst vergeben kann.“
    Die Worte versetzten Memphis einen Stich. „Kate, du hast alles Menschenmögliche getan. Du hast deinen Fehler zugegeben und anschließend versucht, deine Ehe zu retten. Mehr geht nicht.“ Sie sah nicht überzeugt aus, deshalb setzte er nach: „Letzten Endes hat Dalton seine eigene Entscheidung getroffen.“
    Eine Frage musste er noch stellen, auch wenn er sich vor der Antwort fürchtete: „Empfindest du noch etwas für ihn?“
    Ihr Aufseufzen war kaum wahrnehmbar. „Ich glaube immer noch an seine Politik. Er will die Dinge wirklich verbessern – niemand weiß das besser als ich. Und in dieser Arbeit werde ich ihn auch immer unterstützen.“ Dann schüttelte sie leicht den Kopf. „Aber Gefühle für ihn habe ich nicht mehr.“
    Mit einem Mal war Memphis sehr erleichtert – und noch mehr darauf bedacht, diese Veranstaltung möglichst schnell zu verlassen. „Ich habe einen Seiteneingang entdeckt, als ich das Arbeitszimmer gesucht habe. Lass uns von hier verschwinden.“
    Kurz zögerte sie. „Unter einer Bedingung.“
    „Und die wäre?“
    „Du lädst mich schnellstmöglich zum Essen ein.“ Wie aufs Stichwort gab ihr Magen eine lautes Knurren von sich.
    „Abgemacht“, erwiderte er lächelnd. „Ich kenne da genau das richtige Restaurant.“

9. KAPITEL
    Von außen sah das alte Lokal im Fischereihafen aus, als hätte es schon glänzendere Tage erlebt, doch Memphis wusste es besser. Auch die Zahl der Autos auf dem Parkplatz sprach Bände über die Beliebtheit des eigenwilligen Restaurants. Als er neben Kate auf den Eingang zuging, verschränkte er locker seine Finger mit ihren und genoss das kribbelnde Gefühl von Haut auf Haut.
    „Als ich mir zu Hause eine Jeans anziehen sollte“, sagte sie, „dachte ich, du würdest mich in irgendeine Kaschemme am Strand schleppen.“
    Memphis lachte kurz, während er ihr die Tür aufhielt. Laute Musik war zu hören, Menschen unterhielten sich, und es duftete köstlich nach Essen. „Diese ‚Kaschemme‘ brät die besten Hamburger der Welt und hat außerdem eine riesige Bierauswahl“, erklärte er. Kaum hatten sie das Restaurant betreten, zog Kate ihre Hand zurück. Er vermisste die Berührung umgehend. „Außerdem interessiert hier niemanden, wer man ist oder wie viel Geld man hat.“ Er warf Kate einen vielsagenden Blick zu, als sie sich zwischen den Tischen hindurchschlängelten. „Bei Rick’s muss man sich um nichts Sorgen machen.“
    Kate setzte sich an eine der riesigen Kabeltrommeln aus Holz, die als Tische fungierten. „Außer vielleicht um seine Tetanusimpfung“, erwiderte sie trocken und betrachtete die Bar, die aus groben Holzkisten zusammengezimmert war.
    „Keine rostigen Nägel, das verspreche ich“, sagte er grinsend, als er sich auf dem Stuhl neben ihr niederließ und mit der Hand über die klar lackierte Oberfläche strich.
    Nachdem eine gut gelaunte Kellnerin ihre Bestellung aufgenommen hatte, wandte sich Memphis wieder an Kate. „Ich garantiere dir, hier interessiert niemanden, dass du Kate Anderson bist.“
    „Keine

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