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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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mir geht es gut. Ich brauch keinen Babysitter.«
    »Ich meine auch nicht, dass du einen brauchst«, sagte er ganz erstaunt. »Wie kommst du denn auf die Idee? Ich dachte, das würde mehr Spaß machen, das ist alles. Du magst diese schrecklichen Filme doch.«
    »Ja, schon«, gab ich widerstrebend zu. »Aber heute Abend ist Grace unterwegs. Ich versuch es bei jemand anderem, wenn du das unbedingt willst.«
    »Braves Mädchen. Ich fände es einfach schön, wenn du dich heute Abend amüsierst und nicht alleine rumsitzt.«
    »Es hat auch was Gutes, wenn man zur Abwechslung mal ganz alleine ist«, murmelte ich vor mich hin, nachdem wir uns verabschiedet hatten. Doch nur wenige Augenblicke nachdem ich aufgelegt hatte, klingelte das Telefon wieder.
    »Hi, Grace, was für ein Zufall! Hat mein Dad dich gerade angerufen?«
    Grace lachte. »Wovon redest du? Ich rede eigentlich nie mit deinem Dad. Warum wollte er mich anrufen?«
    »Ach, er und Mum kommen erst in ein paar Tagen aus Italien zurück, und er meinte, ich sollte dich fragen, ob du heute Nacht wieder bei mir schläfst.«
    »Also in Anbetracht deiner Fähigkeit, total fremde Leute zu belästigen, muss ich ihm recht geben. Ich könnte nachher kommen, wenn du magst. Es kann aber ganz schön spät werden, und ich muss dann auch erst noch mal nach Hause.«
    »Keine Sorge, das ist schon in Ordnung. Deine Mum wird noch wild, wenn du kurz vor dem Besuch bei deiner Oma dauernd so spät noch losziehst. Catherine hat erreicht, was sie wollte – das Amulett ist nicht mehr da. Was hätte sie davon, mich noch weiter zu schikanieren?«
    »Na, nur mal so angenommen«, meinte Grace vorsichtig. »Im Internet gibt es gar nichts von ihr. Sie hat nichts über irgendjemanden geposted, und so hab ich auch keinerlei Hinweise. Aber ich mach weiter. Vielleicht ist sie ja auch weg.«
    »Vielleicht, ja. Hör mal, ich bin die ganze Nacht zu Hause. Ich kann jetzt auch abschließen, wenn dir das ein besseres Gefühl gibt. Und Josh kommt morgen nach Hause. Was kann mir hier denn schon passieren?«
    »Wahrscheinlich hast du recht. Aber wenn irgendwas ist, ruf einfach mich an oder Jack, in Ordnung? Dann kommen wir sofort.«
    »Das weiß ich, Grace, und ich bin euch auch sehr dankbar. Wir sprechen uns dann morgen.«
     
    Am nächsten Morgen wachte ich ruckartig auf, als hätte mich irgendwo im Haus ein Geräusch gestört. Ich hörte noch mal genau hin, aber da war nur das übliche Knarren und Ächzen eines alten Hauses. Ich hatte das eigentümliche Gefühl, von etwas ganz Vertrautem geträumt zu haben, doch wie immer konnte ich mich an keine Einzelheiten erinnern. Manche Menschen schienen in der Lage zu sein, sich ihre Träume mit allem Drum und Dran ins Gedächtnis zu rufen, doch bei mir klappte das nie. Ich wusste nur, dass Callum da gewesen war und mir erzählt hatte, was ich als Nächstes tun sollte, aber ich konnte mich an nichts davon erinnern. Ich drehte mich um und schlug enttäuscht auf das Kissen ein.
    »Tut mir leid, Callum. Ich gebe mir solche Mühe, aber mit den Träumen, das funktioniert nicht. Ich weiß immer noch nicht, was du mir sagen willst. Wir müssen versuchen, uns irgendwie anders zu verständigen.«
    Ich setzte mich im Bett auf, überlegte, was ich heute machen wollte, und mir fiel ein, dass das, was ich gesagt hatte, nicht ganz stimmte. Ich hatte mich an den Rasenplatz von Richmond erinnert. Ich sollte meine Gedanken wohl einfach treiben lassen, vielleicht würde dann mein Unterbewusstsein etwas Brauchbares durchlassen.
    Der Tag war hell und klar, und so beschloss ich, einige der Touren, die ich mit Callum gemacht hatte, zu wiederholen. Vielleicht würde mir dann eine zündende Idee kommen. Ich warf eine Wasserflasche in meinen Rucksack und ging los, erinnerte mich aber noch rechtzeitig daran, die Alarmanlage einzuschalten. Wenn Catherine zurückkäme, wollte ich es ihr nicht zu einfach machen.
    Der lange Weg zur
Walton Bridge
verlief ereignislos. Die Schwäne im Schutzgebiet nahmen sehr zu meiner Enttäuschung keinerlei Notiz von mir. Es war ganz offensichtlich, dass Callum mich nicht begleitete, aber ich ging weiter und hoffte, dass irgendwann ein Zeichen käme. Die Themse wirkte sehr ruhig, und auch die Vögel waren still. Es schien, als ob die ganze Umgebung auf irgendetwas warten würde. Ich ging so schnell ich konnte zu der kleinen Waldwiese auf
Sunbury Lock Island
, an die ich immer als unsere ganz spezielle Stelle gedacht hatte, doch als ich hinkam, war sie nur ein

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