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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Sicherheit gab. Denn was immer ich auch gesagt hatte, ich wusste wirklich nicht, ob Catherine mit mir fertig war und womit ihr verdrehter Verstand als Nächstes aufwarten würde – wenn sie eben nicht mit mir fertig war.

15. Zweifel
    Am nächsten Morgen ließ mich Grace lange ausschlafen. Es war Sonntag, und wir hatten das Haus für uns, bis meine Eltern zurückkamen. Ich hatte gut geschlafen und fühlte mich zum ersten Mal seit Tagen erholt, als ich aufwachte. Von unten drang der behagliche Geruch von Toast nach oben, und ich hörte das Radio leise spielen. Sie hatte es sich gemütlich gemacht. Ich blickte zur Decke und überdachte meinen Plan. Ich wollte einige Orte aufsuchen, wo ich zusammen mit Callum gewesen war, und ausprobieren, ob seine Anwesenheit dort vielleicht stärker wurde. Es kam mir nicht sehr wahrscheinlich vor, da ich oben auf der Kuppel gar nichts von ihm gespürt hatte. Doch die andere Möglichkeit – gar nichts zu tun – kam noch viel weniger in Frage. Ich schälte mich aus dem Bett, zuckte zusammen, als mein schmerzender Körper protestierte, und ging nach unten.
    »Guten Morgen, Grace«, sagte ich so munter, wie es ging. »Du siehst aus, als wärst du schon seit Stunden auf den Beinen.«
    »Also so früh bin ich auch nicht aufgestanden, aber du hast noch so fest geschlafen, dass ich gedacht hab, ich lasse dich lieber in Frieden. Du hast für heute doch nicht irgendwelche Pläne, oder?«
    »Nein, nur das Haus aufräumen und Make-up zum Abdecken aufklatschen, bevor meine Eltern auftauchen.«
    »Da ist was dran«, meinte sie und beäugte die Küche, die immer noch die Beweise von Joshs eher experimentellen Bemühungen zeigte. »Na, wenigstens kann ich dir bei alldem helfen.«
    »Ehrlich, das musst du nicht. Ich bin ziemlich tüchtig.«
    »Wenn du meinst.« Grace zog eine Augenbraue hoch, als ich nach dem Toast griff und zusammenzuckte. »Hör mal, ich kann noch ein bisschen bleiben, bis ich losmuss, um zu Hause noch was zu erledigen.« Dann betrachtete sie mein Gesicht etwas genauer. »Und das das kann man noch nicht richtig abdecken. Das braucht noch ein paar Tage.«
    »Ich weiß, du willst später noch ausgehen, aber könntest du vielleicht da sein, wenn meine Eltern zurückkommen? Du kannst sie daran hindern, mir Löcher in den Bauch zu fragen.« Vorsichtig berührte ich die verheilenden Schrammen auf meiner Wange. Meine Haut fühlte sich an wie eine Käsereibe.
    »Klar, sag mir nur Bescheid, wenn sie im Anmarsch sind. Aber deine Beesleygeschichte ist ziemlich wasserdicht. Lass sie nur nicht deinen Arm sehen.«
    Bei einigen Tassen Kaffee und etlichen Scheiben Toast polierten wir meine Geschichte auf, und schließlich kam das Gespräch auf Catherine. Es war eine solche Erleichterung, mit jemandem reden zu können, der Bescheid wusste und der verstand.
    »Und du glaubst, dass sie endgültig weg ist?«, fragte Grace, während wir versuchten, alles in der Spülmaschine unterzubringen.
    »Ich weiß es nicht. Sie hat bekommen, was sie wollte, zuerst das Amulett und dann die Möglichkeit, mir das Leben zur Hölle zu machen. Aber sie hasst mich eben wirklich.«
    »Das ist echt seltsam, wo es doch praktisch du warst, die es ihr ermöglicht hat, zurück ins Leben zu kommen. Man sollte meinen, dass sie dafür ein bisschen dankbarer sein könnte!«
    »Du wärst das bestimmt, was? Es hat bei ihr offenbar nicht so funktioniert, wie sie sich das vorgestellt hatte.« Ich schwieg und dachte an den Abend in der Gasse hinter dem Pub. »Sie versicherte mir immer wieder, dass sie genau wüsste, dass alles meine Schuld sei, aber dummerweise sind offenbar die näheren Einzelheiten darüber weg, seit Olivia ihr diese Erinnerungen gestohlen hat.« Grace zog die Augenbrauen hoch, und ich merkte, dass ich ihr noch gar nicht von Olivia und dem Stehlen persönlicher Erinnerungen erzählt hatte. »Das ist ein langer und komplizierter Teil einer sowieso schon unglaubwürdigen Geschichte, kann ich dir versichern. Akzeptier einfach, dass es passiert ist.«
    »Gut, okay, mach weiter.«
    »Also, sie war mächtig böse über das, was ich da getan haben soll, und die Tatsache, dass sie sich nicht mehr daran erinnerte, hat auch nichts daran geändert. Sie war einfach total geladen.« Ich rammte den Wagen der Spülmaschine zurück an seinen Platz und ließ alle Tassen klirren. »Ich meine, was hab ich falsch gemacht? Warum bin ich verantwortlich? Das macht doch alles keinen Sinn.«
    »Vielleicht hat es was mit dem Amulett zu

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