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Nur ein Blick von dir

Nur ein Blick von dir

Titel: Nur ein Blick von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Puzzleteilchen fügten sich ineinander: Der blaue Splitter, der sich in meine Hand gebohrt hatte, hatte eher wie Glas ausgesehen als nach den vielfältig geschichteten Facetten des Amulettsteins. Ich hatte angenommen, dass es so war, weil er kein Leben mehr in sich hatte, doch es sah so aus, weil es wirklich nur Glas war!
    Catherine hatte mich ausgetrickst, damit ich nicht mehr nach ihr und dem Amulett suchte. Sie musste gewusst haben, dass ich niemals aufgeben, niemals ruhen würde, bis ich es wohlbehalten zurückhätte. Sie hatte den falschen Armreif zerschmettert. Auf diese Art hatte sie den Schutz des Amuletts für sich bekommen, und ich saß ihr nicht mehr im Nacken.
    Ich lächelte Rob an.
    »Also hast du ihn schließlich doch genauer ansehen können?«
    »Ich hab gesehen, was ich wollte.« Er lächelte hinterhältig.
    Catherine hatte das Amulett immer noch, das war es, was Callum versucht hatte, mir zu sagen. Ich war so aufgeregt, dass es mich kaum noch auf meinem Stuhl hielt. Callum war nicht auf ewig für mich verloren! Mit aller Macht versuchte ich, nicht vor Freude laut aufzulachen. Das war die Antwort, nach der ich gesucht hatte. Ich würde Callum wiedertreffen und ihn sehen! Ich strahlte Rob an, der sich verwundert zurücklehnte.
    »Und du bist sicher, dass es derselbe Armreif ist? Mein Armreif?« Ich musste es sicher wissen.
    »Ja, schon«, grunzte er wieder. »Der sieht ganz schön wertvoll aus. Ich war überrascht, dass du ihn hergegeben hast.«
    »Sagen wir mal, Catherine war sehr überzeugend.« Ich strich meine Haare zur Seite und nahm die Brille für einen Augenblick ab, damit er das volle Ausmaß der Blutergüsse sehen konnte. Ich hatte erwartet, er wäre geschockt, aber er hob nur die Augenbrauen.
    »Ist schon ein ganz schönes Biest, was?«
    »Weißt du, Rob, es wäre schon ein wenig hilfreich, wenn du zufällig wüsstest, wo sie jetzt ist. Ich hab noch was für sie.«
    Er lächelte mich verständnisvoll an und nahm wieder einen ordentlichen Schluck.
    »Komm schon, was kümmert dich Catherine?«, fuhr ich fort. Ich konnte geradezu die Rädchen in seinem Gehirn surren hören und fragte mich, was er wohl vorhatte. Eigentlich war er nicht besonders raffiniert.
    »Ich weiß nicht, wo sie gerade ist. Aber ich weiß, wo sie morgen sein wird.«
    Ich saß kerzengerade da.
    »Und wo? Was will sie machen?«
    »Wie du schon gesagt hast. Sie fährt weg. Offenbar hat sie von allen hier die Nase voll.«
    »Wo fährt sie hin?«, fragte ich und versuchte, nicht zu gereizt zu klingen. »Hat sie das gesagt?«
    »Südwestengland, glaube ich. War es Newquay? Ich erinnere mich nicht mehr so genau. Sie hat mir erzählt, dass sie eine Fahrkarte für morgen früh hat.«
    Mir sank der Mut.
    Ich nahm einen Schluck aus meinem Glas und sah Rob an. »Ihr zwei seid offenbar sehr gut miteinander ausgekommen. Es ist doch ein Jammer für dich, dass sie abfährt.«
    »Also, sie und ich, wir haben uns auf eine gewissen Weise … verstanden, das stimmt.«
    »Bist du denn gar nicht scharf auf sie, Rob? Sie ist sehr attraktiv. Und mit ihrer gewinnenden Persönlichkeit ist sie doch genau dein Typ.«
    »Na klar, ich weiß das. Bin nur nicht so sicher, ob ich auf das ganze Gepäck so scharf bin, das sie immer mit sich rumschleppt«, antwortete er arrogant.
    »Ach ja? Was für Gepäck ist das denn?«
    Er warf mir einen vielsagenden Blick zu. »Komm mir nicht damit, Alex. Du weißt doch alles über Catherine und ihre seltsame Art.«
    »Was genau meinst du damit?«
    »Sie hat ein paar sehr eigenartige Vorstellungen und eine bestimmte unkonventionelle Methode, Probleme zu lösen, das findest du ja wohl auch.« Er zeigte auf meine Wange.
    »Ich gehöre wirklich nicht zu ihrem Fanclub, das stimmt schon. So, hm …« Ich zögerte und versuchte verzweifelt eine Möglichkeit zu finden, dass er mir alles erzählte, was er wusste. »Hast du ihre seltsame Art nicht einfach übersehen können, wo ihr euch doch so gut ›verstanden‹ habt?«
    »Ja, irgendwie schon, muss ich zugeben, schließlich haben wir einige Zeit miteinander verbracht.« Das selbstgefällige Lächeln war wieder da.
    »Dann triffst du sie später noch, wenn das ihr letzter Abend in der Gegend hier ist? Etwas trinken zum Abschied, während du ihr hilfst, ihre Sachen zu packen?«
    Er lachte hohl. »Das ist bestimmt nicht meine Vorstellung von einem vergnügten Abend.«
    »Wirklich? Warum denn nicht? Hat sie dir einen Korb gegeben?«
    »Nein! Von wegen!«
    »Ich verstehe. Sie ist

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