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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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Augen, und sie sprang hastig auf. „Mylord? Julian?“
    Es fiel ihr immer noch schwer, ihn bei seinem Vornamen zu nennen, während ihrer ihm so leicht über die Lippen kam. Er ging auf sie zu.
    „Dir gefällt dieser Ort?“, fragte er leichthin und setzte sich auf den Steinblock, den sie gerade frei gemacht hatte, nicht ohne jedoch Platz für sie zu lassen.
    „Sehr.“ Sie setzte sich neben ihn. Ihr Duft, der ihn die ganzen letzten Wochen verfolgt hatte, stieg ihm in die Nase.
    „Christy?“
    Sie sah ihn an.
    Die gestelzte Rede, die er sich zurechtgelegt hatte, erstarb ihm auf der Zunge. Stattdessen hob er langsam die Hand, zeichnete mit der Fingerspitze zuerst die Linie ihres Kinns nach und dann die Konturen ihres Mundes. Ihre Lippen teilten sich, und er hörte, wie sie unsicher Atem holte.
    Plötzlich war sie in seinen Armen. Er beugte sich zu ihr und nahm sich den Kuss, von dem er nicht gewusst hatte, wie sehr er sich danach sehnte. Ihre warmen, weichen Lippen bebten unter seinen, ihr Körper schmiegte sich an ihn. Es fühlte sich wunderbar an. Und absolut richtig. Aber bevor er auch nur einen Schritt weitergehen konnte, musste er mit ihr reden. Behutsam unterbrach er den Kuss und legte seine Wange auf ihr Haar.
    „Verzeih, dass ich dir wehgetan habe“, sagte er schlicht. Die Worte fühlten sich ebenso richtig an wie der Kuss.
    „Wehgetan?“ Sie wich ein Stück von ihm zurück und sah ihn fragend an.
    „In unserer Hochzeitsnacht.“
    Ein Zittern durchlief sie. Er zog sie fest an sich. „Ja. Ich möchte, dass du weißt, dass es, wenn ich … wenn wir das nächste Mal zusammenkommen, anders sein wird. Es wird nicht mehr wehtun. Und du musst keine Angst vor mir haben. Ich überlasse es dir, zu entscheiden, wann du zu mir kommen möchtest.“ Sie versteifte sich, und er drückte ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Du musst nichts sagen. Komm einfach zu mir. Und ich werde mein Bestes tun, um es schön für dich zu machen. Ich will, dass du das weißt. Und jetzt lasse ich dich in Ruhe.“
    Er gab sie frei und stand auf. „Wir sehen uns dann beim Frühstück.“
    Christy sah ihm hinterher, wie er in Richtung des Hauses davonging.
    Er hatte ihr den Ball zugespielt.
    Darüber dachte sie nach, als sie sich nach dem Mittagessen zu einem Spaziergang aufgemacht hatte.
    Komm einfach zu mir.
    Sie sollte ihn aufsuchen und ihn wissen lassen, dass er ihr in ihrem Bett willkommen war. Weil er glaubte, sich selbst nicht trauen zu können. Und etwas anderes, das er geäußert hatte, beschäftigte sie.
    Ich werde mein Bestes tun, um es schön für dich zu machen.
    Die Worte vibrierten in ihr wie eine Verheißung, riefen die Erinnerung an das Gefühl seiner Hände auf ihrer Haut in ihr wach, seinen hungrigen, fordernden Mund, seinen erhitzten Körper an ihrem.
    Hatte er damit sagen wollen, dass sie womöglich Vergnügen empfinden würde?
    Den Waldweg hinter sich lassend, gelangte sie auf die Wiesen am Fluss. Das große schwarze Pferd, das am niedrig hängenden Ast eines Baumes angebunden war und friedlich graste, fiel ihr als Erstes ins Auge. Conqueror, der Hengst ihres Mannes. Und dann entdeckte sie Julian. Er stand am Ufer und hatte ihr den Rücken zugewandt.
    Sie schluckte schwer. Er musste schwimmen gewesen sein. Welche Erklärung gab es sonst dafür, dass er triefend nass war und splitternackt?
    Sie konnte sich geräuschlos zurückziehen. Er hatte sie noch nicht bemerkt. Doch sie blieb stehen, den Blick auf seinen Rücken geheftet. In ihrer Hochzeitsnacht, erschwert durch das spärliche Licht, die Laken, ihre eigene Scheu, hatte sie ihn nicht betrachten können, nicht so wie jetzt. Seine breiten Schultern, die vor Nässe glänzten. Die schmalen Hüften. Die straffe Rundung seines Gesäßes, die langen, muskulösen Beine. Sie hatte nicht gewusst, dass Schönheit zu den Eigenschaften eines Mannes gehören, dass sie mit solcher Stärke einhergehen konnte. Nun sah sie es. Das Herz schlug ihr schwer in der Brust, und Hitze stieg in ihr auf.
    Ich überlasse es dir zu entscheiden, wann du zu mir kommen möch test .
    Nicht hier am Flussufer, um Gottes willen! Aber sie konnte ihm wenigstens sagen … ja, was? Sie mahnte sich, weiterzuatmen. Es war sicherlich in Ordnung, ihm zu sagen, dass sie nichts dagegen hatte, wenn er heute Nacht zu ihr kam. Würde sie das schaffen, ohne einen Narren aus sich zu machen? Ohne ihn merken zu lassen, dass allein sein Anblick heiße Sehnsucht in ihrem Körper auslöste?
    Nach dem kalten Bad

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