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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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fühlte die Sonne auf seinem Rücken sich herrlich an. Jedenfalls solange niemand hier vorbeikam. Aber dieser Seitenarm des Flusses lag auf seinem Grund und Boden, und kaum jemand wusste, dass es ihn gab.
    Conqueror wieherte, irgendetwas musste ihn aufgeschreckt haben. Julian drehte sich um und sah sich seiner Ehefrau gegenüber, deren Augen vor Schreck, wie er annahm, geweitet waren. Und sie wurden noch weiter, als sie ihren Blick an seinem Körper hinabgleiten ließ.
    Er tat das einzig Mögliche und sprang zurück ins Wasser.
    Für einen Moment nahm ihm die Kälte den Atem. Dann hatte er sich wieder in der Gewalt und fragte: „Hast du nach mir gesucht?“
    „Nun … nein, eigentlich nicht. Ich wusste gar nicht, dass du hier bist. Aber ich bin froh, dich zu sehen.“
    Mit Sicherheit hatte sie weit mehr zu sehen bekommen, als ihr lieb gewesen war.
    „Willst du noch ein bisschen schwimmen?“ Sie kam auf ihn zu.
    Er biss die Zähne aufeinander. „Nein. Ich war gerade dabei, trocken zu werden.“
    „Oh.“ Sie blieb stehen. „Möchtest du … soll ich dich allein lassen?“
    Sie klang, als gelte es, auf seine Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen. Nicht dass er allzu viele hatte. Aber er wollte sie nicht ängstigen, und im Augenblick musste er befürchten, dass sein Anblick genau diese Wirkung auf sie haben würde. Nie zuvor war er von einem derart heftigen, ungezügelten Begehren überfallen worden, zumal wenn er bis zur Brust in kaltem Wasser gestanden hatte. Trotzdem wollte er nicht, dass sie ging.
    Und sie schien es auch nicht zu wollen.
    „Reich mir das Handtuch und schließ die Augen“, verlangte er.
    Sie tat, wie ihr geheißen. Gab ihm das Handtuch, schloss gehorsam die Augen und ließ sich ins Gras sinken. Genau an der Stelle, wo er ans Ufer kommen wollte.
    Er stapfte aus dem Wasser und trocknete sich rasch ab. Aber auch sorgfältig. Er hatte gar nicht gewusst, wie sinnlich ein Handtuch sich anfühlen konnte. Mit einer stummen Verwünschung stieg er in seine Hosen und entdeckte eine neuerliche Erschwernis. Obwohl er gelegentlich Breeches getragen hatte, wenn das Problem auftrat, war es ihm noch nie passiert, dass er die Knopfleiste schließen musste, nachdem es bereits bestand. Er mühte sich weiter und versuchte verzweifelt, die hinreißende Versuchung, die neben ihm im Gras saß, zu ignorieren.
    Endlich waren seine Anstrengungen von Erfolg gekrönt, und er griff nach seinem Hemd.
    Die Versuchung erhob die Stimme. „Darf ich die Augen jetzt aufmachen?“
    Verzweifelt schloss er seine eigenen. Er wollte verdammt sein, wenn sie nicht klang wie ein kleines Mädchen, das ungeduldig darauf wartete, sein Geschenk auspacken zu dürfen. Bilder von ihr, wie sie ihn auspackte, rasten ihm durch den Kopf. Bei der Vorstellung schoss erneut wildes Verlangen in ihm empor.
    Er kämpfte es nieder. „Wenn du willst“, gelang es ihm ruhig zu sagen.
    Er beobachtete sie, als sie die Augen öffnete. Er konnte nicht anders. Beobachtete, wie sie ihren Blick über ihn wandern ließ, ein eigentümliches kleines Lächeln um den Mund. Ein Lächeln, das den Wunsch in ihm erweckte, sie zu küssen, zu spüren, wie ihre Lippen unter seiner Berührung aufblühten, sich teilten. Er atmete tief durch und rang um einen Rest von Zurechnungsfähigkeit. Wenn er sie jetzt küsste, würde es nicht so keusch enden wie heute Morgen.
    Sein Blick fiel auf das Hemd in seiner Hand. Richtig, er hatte es anziehen wollen.
    „Du brauchst es eigentlich nicht, oder?“
    Das Hemd fiel zu Boden, und ehe er wusste, was er tat, sank er neben ihr auf die Knie. Sie streckte die Hand aus und begann seine Schultern zu streicheln. Ihre Fingerspitzen hinterließen Feuerspuren auf seiner Haut. Er unterdrückte das Bedürfnis, sie in seine Arme zu reißen und bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen. Sie unter sich zu spüren und sie zu lieben, bis sie vor Wonne stöhnte. Heiße, träge Wellen des Verlangens fluteten durch seinen Körper, wurden mit jedem Herzschlag mächtiger.
    „Julian?“
    „Ja?“
    „Als du mich heute Morgen geküsst hast … Ich … ich mochte es.“
    Sein Herz begann zu hämmern. „Es hat dir gefallen?“
    „Oh ja. Ich finde es immer schön, wenn du mich küsst.“
    „Tatsächlich?“ Er konnte es kaum glauben.
    „Ja. Könntest du … könntest du mich noch einmal küssen? Jetzt? Bitte?“
    Konnte er …? Als er sie in seine Arme zog, nahm sie die Brille ab, faltete sie zusammen und legte sie neben sich ins Gras.
    Ihm war, als würde

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