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Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Nur ein einziger Kuss, Mylord?

Titel: Nur ein einziger Kuss, Mylord? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ELIZABETH ROLLS
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aufreizender erwiesen als gar keine Hülle. Sie erschauerte – es waren nicht nur seine Hände gewesen, auch sein kraftvoller Körper, der sich an sie drängte, der heiße, hungrige Blick, der sich angefühlt hatte wie eine Berührung, sein Lachen, die Art, wie er sie angespornt hatte in ihren Bemühungen, und seine Freude, als es ihr endlich gelungen war, sich über Wasser zu halten und tatsächlich ein paar Schwimmzüge zu machen.
    Sie würde sich vor Augen halten müssen, dass all dies nur Freundlichkeit und Güte war.
    Sie hatten sich zum Haus zurückbegeben, Conqueror am Zügel hinter ihnen her trottend, Hand in Hand, wie Liebende.
    Wir sind Liebende, dachte sie. Aber nur im körperlichen Sinne .
    Das Geräusch der sich öffnenden Tür riss sie aus ihren Gedanken.
    Beim Anblick ihres Ehemanns hielt sie den Atem an. Mit ernstem Gesichtsausdruck stand er auf der Schwelle, sein dunkles Haar zerzaust. Seine Brust war nackt unter den auseinanderklaffenden Aufschlägen seines Hausmantels. Ihr Mund öffnete sich zu einem lautlosen Keuchen – er hatte sich nicht die Mühe gemacht, ein Nachthemd anzuziehen.
    Sie wappnete sich gegen eine mögliche Enttäuschung. Vielleicht war er nur hier, um ihr Gute Nacht zu …
    „Ist es dir recht, wenn ich zu dir komme?“
    Ungläubig, zu verblüfft, um antworten zu können, sah sie ihn an. Er konnte seine Rechte einfordern, wann immer er wollte. Dass er ihr Einverständnis auch jetzt nicht als gegeben voraussetzte … das letzte verbliebene bisschen ihres Selbstschutzes schmolz dahin wie Butter an der Sonne, und sie war verloren.
    Ein Gefühl von Glück schoss in ihr hoch, machte es ihr einen Moment lang unmöglich zu sprechen.
    „J…ja“, stammelte sie schließlich.
    Sie bemerkte, dass er zögerte, und wiederholte mit kläglich bebender Stimme: „Ja. Oh ja … bitte!“
    Selbst auf die Entfernung konnte sie sehen, wie seine Augen sich verdunkelten. Mit einem dumpfen Geräusch fiel die Tür ins Schloss, und er kam auf sie zu.
    Ihr Verstand war umnebelt, betäubt vor Wonne. Christy öffnete die Augen und betrachtete ihren Ehemann, ihren Geliebten – den Mann, der unter ihr lag und dessen starke Hand ihre Hüfte ergriffen hatte, mehr um in ihren Rhythmus einzufallen, als um sie zu führen. Sein brennender Blick war auf sie gerichtet, und mit seiner freien Hand streichelte er sie. Er war tief in ihr, sie stand in Flammen, verging vor Verlangen, und doch vermochte sie nicht über die Schwelle zu gelangen …
    Bitte! Jetzt!
    „So, Liebste.“ Der Griff seiner Hand an ihrer Hüfte wurde fester. „Ja. Komm, Liebste. Jetzt.“ Er reizte sie an ihrer geheimsten Stelle, umspielte sie, und der Sturm brach in ihr los. Sie schrie auf, zog sich um ihn zusammen, als die Erfüllung sie überschwemmte. Er hielt sie, rollte sie unter sich, der Feuersturm der Ekstase raste ein weiteres Mal durch sie hindurch, als er seiner eigenen Erlösung entgegentrieb.
    Er hatte sie ‚Liebste‘ genannt.
    Köstlich matt lag sie in seinen Armen, ihre Gedanken und Gefühle ein einziges Gewirr, in dem dieses eine Wort leuchtete wie ein goldenes Kleinod.
    Ich liebe dich .
    Seine Arme schlossen sich fester um sie, und sie registrierte am Rande ihres Bewusstseins, dass sie die Worte laut ausgesprochen hatte.
    Er erwiderte nichts darauf.
    Ich liebe dich …
    Die Worte gingen ihm nicht aus dem Sinn. Seit einer Stunde sagte Julian sich, dass er in sein eigenes Bett zurückgehen sollte, doch noch immer lag er neben Christy, lauschte ihrem ruhigen Atem.
    Hatte sie die Worte ernst gemeint? Oder es vielleicht nur geglaubt? Zur Hölle, war sie überhaupt wach gewesen, oder hatte sie im Schlaf gesprochen? In der Vergangenheit waren ihm diese Worte schon oft gesagt worden, besonders in Augenblicken der Leidenschaft. Für Frauen schien Liebe die einzige damenhafte Rechtfertigung für ihr eigenes körperliches Verlangen. Er verstand das. Aber manche von ihnen glaubten es tatsächlich. Aus solchen Affären pflegte er sich taktvoll zurückzuziehen. Es erschien ihm nicht gerecht, die Liebe einer Frau stillschweigend anzunehmen, wenn er selbst nicht bereit war, sie in irgendeiner Weise zurückzugeben. Mit den Jahren hatte er gelernt, solchen Frauen aus dem Weg zu gehen, und in jedem Falle vermieden, das Wort Liebste zu gebrauchen. Auch die körperliche Vereinigung bezeichnete er nicht als sich lieben . Das Bett miteinander teilen war sicherer. Weniger anfällig für Missverständnisse.
    Christy konnte er nicht aus dem Weg

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