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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Herries
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nein“, erklärte Caroline freimütig, die nicht bemerkte, dass sie ausgefragt wurde. „Das hat keiner von uns. Der arme Papa war nicht gut im Wirtschaften.“
    „Verstehe …“ Freddie besaß nun alle Informationen, die Asbury ihm zuvor nicht hatte geben können, und war zufrieden. Miss Holbrook musste einen wohlhabenden Mann heiraten, was in ihrem Falle allerdings auch ohne Vermögen kein großes Problem darstellen würde. Sie war bildhübsch und mit ihrer ungezwungenen Art hatte sie die Herzen der Gentlemen im Sturm erobert. Auch er fand ihre Gesellschaft amüsant, war sich jedoch nicht sicher, ob sich Kalkül hinter ihrer Offenherzigkeit verbarg. Es reizte ihn, mehr über sie herauszufinden. „Jetzt sollten wir essen, Miss Holbrook. Bitte nehmen Sie Platz. Ich kümmere mich um den Rest.“
    Caroline setzte sich an einen freien Tisch am Fenster. Bevor Sir Frederick zurückkehrte, gesellte sich Mr. Bellingham zu ihr und sicherte sich einen dritten Stuhl.
    „Kümmert sich Freddie anständig um Sie?“, erkundigte er sich. „Er ist ein ehrlicher Kerl, aber er hat mir die Schau gestohlen. Ich war gerade dabei, mich an einige Verse von Lovelace zu erinnern, als er mir zuvorkam. Ich vermute, er verübelt mir nicht, wenn ich Ihnen Gesellschaft leiste. Wir sind gut befreundet, müssen Sie wissen.“
    „Ich habe die Aufgabe in der Annahme gestellt, dass Sie sie lösen können“, verriet ihm Caroline. „Ich liebe besonders seinen Brief an Lucasta – kennen Sie ihn?“
    „Sage mir nicht, meine Süße, dass ich grausam bin …“, deklamierte George. „Das meinen Sie doch, oder?“
    „Oh, ja, er schrieb es an Lucasta, als er in den Krieg zog. Diese Epoche ist so romantisch, finden Sie nicht? Zu Hause habe ich ein Buch über eine Frau, die ihr Haus in der Abwesenheit ihres Gatten verteidigte. Das war ein mutiges Zeitalter.“
    „Ja, in der Tat“, stimmte ihr George Bellingham lächelnd zu.
    „George“, ertönte eine Stimme hinter ihm. „Na, du bist mir ja ein schöner Freund, meine kurze Abwesenheit so auszunutzen.“ Freddie gab dem Diener einen Wink und sofort wurden Teller mit köstlichen Speisen auf dem Tisch abgestellt. „Bleib ruhig bei uns und … nimm dir, was du möchtest, nur nicht von der Eiercreme.“
    „Ich bin so frei“, erwiderte George, der den Sarkasmus seines Freundes geflissentlich überhörte. „Miss Holbrook und ich haben gerade über Lovelace geredet – und den Bürgerkrieg. Ein großartiges Zeitalter.“
    „Ach wirklich?“, fragte Freddie. „Das ganze Land war unter Waffen, und die Aristokratie war auf Jahre ruiniert.“
    „Oh, Sie haben keinen Sinn für Poesie!“ Caroline blickte ihn kampfeslustig an. „Die Männer waren so ritterlich, und die Damen ganz anders als die von heute. Das müssen Sie zugeben.“
    „In welcher Hinsicht anders?“, erkundigte sich Freddie. Ganz offenkundig scheute diese junge Frau nicht davor zurück, ihre Meinung zu sagen.
    „Wir sind mit Konventionen überladen“, erklärte Caroline. „Damals war es sicher leichter als heute, sich offen zu äußern.“
    „Wirklich? Was möchten Sie denn gern aussprechen, Miss Holbrook? Bitte halten Sie sich bloß nicht zurück, Sie sind unter Freunden. Weder George noch ich werden Sie in irgendeiner Weise zensieren.“
    „Oh …“ Sie bemerkte seinen Spott. „Habe ich zu freimütig gesprochen? Meine Tante hat es mir verboten. Aber ich bin es durch den Umgang mit meinen Brüdern gewohnt, zu sprechen wie mir zumute ist. Verzeihen Sie mir.“ Sie errötete leicht.
    „Nein, ganz und gar nicht. Ihre Offenheit ist erfrischend“, versicherte George eilig. „Lassen Sie sich bloß von niemandem einreden, sich anders zu verhalten, Miss Holbrook.“
    „Gehen Sie in dieser Woche zu Almack’s, Sir? Man hat mir Eintrittskarten gegeben.“
    „Dann werde ich natürlich dort sein“, erwiderte George und sah triumphierend zu seinem Freund hinüber. „Aber ich fürchte, Freddie hat anderes zu tun, nicht wahr?“
    „Ja, das stimmt“, gab der zu und warf George einen Blick zu, der Bände sprach. „Allerdings werde ich an der Soiree von Lady Broughton teilnehmen – haben Sie vor, dorthin zu gehen, Miss Holbrook?“
    „Ich denke schon“, antwortete Caroline. „Ehrlich gesagt haben wir so viele Einladungen erhalten, dass ich kaum weiß, wie wir auch nur die Hälfte der Veranstaltungen besuchen sollen.“
    „Sie werden bei einigen nur ganz kurz auftauchen und dann weiterziehen, so wie es viele tun“, sagte

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