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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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Akustik. Wenn wir alle in der Galerie sind, dann sind wir so viele, dass wir die Geräusche und das Flüstern der Menschen einfach von einem zum nächsten weiterreichen. Das macht die Leute glücklich, und das hat schon manchem von uns eine Menge Arbeit erspart …« Seine Stimme verebbte, und es wurde kurz still.
    »Hast du Freunde?«, fragte ich wie beiläufig. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein Mädchen in seinem Umfeld nicht an ihm interessiert wäre.
    Einen Augenblick wirkte er nachdenklich. »Nein, nicht wirklich. Das ist schwer zu erklären. Alle sind viel zu sehr mit ihrem eigenen Kummer beschäftigt. Es gibt ein paar Leute in St. Paul’s, denen ich lieber aus dem Weg gehe, aber hauptsächlich deshalb, weil sie so unglaublich unglücklich sind, dass es beinahe gefährlich ist. Und kaum zu ertragen.«
    »Du verbringst viel Zeit mit deiner Schwester?«
    »Ein bisschen, aber Catherine kann einen auch ziemlich runterziehen. Meistens geht es mir alleine besser.«
    »Erzähl mir von ihr. Wie sieht sie aus?«
    »Du würdest sie wahrscheinlich attraktiv nennen. Sie ist mittelgroß, hat lange Haare, grüne Augen und eine gute Figur, nehme ich mal an. Darüber hab ich nie richtig nachgedacht. Leider guckt sie die meiste Zeit so abgrundtief traurig, dass ich ihr lieber aus dem Weg gehe. Sie ist ein wenig – nein, eigentlich sehr jähzornig.«
    Was er über Catherine sagte, gefiel mir gar nicht, und weil er keine anderen Mädchen erwähnt hatte, beschloss ich, das Thema zu wechseln, bevor er dahinterkam, warum ich gefragt hatte. »Erzähl mir von eurem Anführer«, bat ich. »Wie heißt er?«
    »Er wird Matthew genannt, und als er rüberkam, war er viel älter als die meisten von uns, vielleicht Mitte fünfzig, und er ist nun schon Hunderte von Jahren bei der Gruppe.«
    »Warum hast du ihn gewählt?«
    »Habe ich nicht. Das war vor meiner Zeit. Vielleicht wurde er gewählt, weil er für einen Versunkenen verhältnismäßig ausgeglichen und erfahren ist und alle schon so lange kennt. Jedenfalls hab ich mit ihm alleine gesprochen, nachdem ich der Gruppe von dir erzählt hatte. Ich wollte wissen, ob er eine Idee hat, wie das mit uns funktionieren könnte.«
    »Ich nehme an, er hatte keine?« Nach Callums Miene zu schließen, konnte es nicht anders sein.
    »Nein. Sein einziger Vorschlag bestand darin, dass du in den Fluss gehst, was eine schreckliche Idee ist. Außerdem ist es gar nicht ganz sicher, ob es überhaupt so abläuft. Und woher sollte man wissen, ob irgendeine Stelle, an der der Flussverlauf offen liegt, auch wirklich der Fleet ist.« Er blickte mich streng an. »Versprichst du mir, dass du nicht einmal daran denkst?«
    Selbst wenn ich also Selbstmord begehen, mich in das schmutzige Wasser des Fleet stürzen würde, hätte ich bestenfalls eine 50 : 50 -Chance, zu ihm zu gelangen. Der Gedanke erfüllte mich mit Grauen. Mir war klar, dass ich den Mut dazu nie aufbringen würde, auch nicht, wenn ich sicher sein könnte, dass er am anderen Ende auf mich wartete. Dafür liebte ich mein Leben und meine Familie viel zu sehr.
    Er blickte mich ängstlich an und wartete auf meine Antwort. Wie sagt man jemandem, dass man nicht für ihn sterben will?, fragte ich mich. Sterben, damit er leben konnte – das wäre etwas anderes. Aber sterben mit nur einer unsicheren Chance darauf, mit ihm zusammen so gut wie tot zu sein? Ich versuchte, es ein bisschen witzig zu formulieren: »Du bist zwar absolut umwerfend, aber ich glaube nicht, dass ich mich in nächster Zukunft umbringen will.«
    »Sehr gute Entscheidung«, bestätigte er mir. »Hier drüben laufen ein paar echt komische Gestalten rum!«
    »Erzähl mir von ihnen«, forderte ich ihn auf.
    »Also«, fing er schwungvoll an. Wir waren offenbar beide froh, ein etwas weniger düsteres Thema gefunden zu haben. »Da gibt es zum Beispiel Arthur. Er lungert in Kirchen herum und hat sich auf Hochzeitserinnerungen spezialisiert. Und dann Margaret. Sie hat eine besondere Vorliebe für feuchtfröhliche Partys zu vorgerückter Stunde und ist für den ein oder anderen Filmriss verantwortlich, der fälschlicherweise dem Alkohol zugeschrieben wird. Lucas … Lucas ist die unglückseligste Person, der ich je begegnet bin. Ich würde ihn dir nicht gerne vorstellen müssen. Bevor ich dorthin gekommen bin, gab es da noch Veronica. Sie hatte es auf die Union Bars an den Universitäten abgesehen. Bis sie wegging, war sie die Schlimmste. Rupperts Spezialität ist …«
    »Halt, Moment

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