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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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mal«, unterbrach ich ihn. »Was hast du da gerade gesagt? Sie ist weggegangen?«
    Callums Gesicht drückte reines Entsetzen aus. Er machte den Mund auf, sagte aber nichts.
    »Du hast gesagt, dass ihr dort feststeckt, dass es kein Entkommen gibt. Was ist mit Veronica passiert?«

12 Kennenlernen
    Ich wartete auf eine Antwort von ihm.
    »Im Gegensatz zu uns war Veronica dazu in der Lage, sich von dem Zwang frei zu machen, abends zur Kathedrale zurückzukehren«, sagte er schließlich und schaute mühsam beherrscht in den Garten. »Deswegen konnte sie gehen. Aber wir gehen davon aus, dass sie irgendwann zurückkommen muss.«
    Irgendwas passte hier nicht zusammen. Wenn Veronicas Fähigkeit so unproblematisch war, warum war Callum eben so entsetzt darüber gewesen? Und warum konnte er mir nicht in die Augen blicken, während er erzählte?
    »Meinst du, du könntest das auch, diesen Zwang durchbrechen und einfach bei mir bleiben?«
    »Leider nein. Ich habe es ein paarmal versucht, aber das war körperlich kaum zu ertragen. Ich muss immer zurück.« Er konnte mir meine nächste Frage von den Augen ablesen. »Ich würde ja gerne bei dir bleiben, ehrlich. Ich würde liebend gerne, aber ich muss einfach zurück nach St. Paul’s.«
    Was auch immer er mir nicht erzählte, ich hatte keinen Zweifel, dass er es aus Sorge um mich verschwieg. Als ich ihn ansah, schlug mein Herz sofort wieder schneller, und ich lächelte. »Also müssen wir das Beste daraus machen«, frotzelte ich, streckte meine Hand aus und berührte seine Schulter im Spiegel. Sein glühender Blick wurde sanfter, und er rückte näher.
    Stundenlang saßen wir da im Garten und unterhielten uns über ganz normale Sachen wie Filme und Musik. Mit freiem Backstage-Zugang bei jedem Konzert wusste er jede Menge an höchst interessantem Tratsch.
    Er erzählte, dass er oft zu den Proben seiner Lieblingsbands ging und dann die Konzerte vom besten Platz im Haus aus genoss, wobei er dann auch hin und wieder einen fröhlichen Gedankenfetzen aufschnappen konnte, ohne jemandem das ganze Konzert zu vermasseln. Er hatte eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe, und ich musste über seine Beschreibungen von einigen offenbar echt überbewerteten Promis schrecklich lachen.
    Ich fragte ihn nach meiner Lieblingsband und freute mich, dass er ihre Musik ebenfalls mochte. Wir waren beide bei ihrem letzten Gig in der Wembley-Arena gewesen, und Callum wusste genauestens Bescheid, welche Ansprüche sie an ihre Garderoben und das Catering stellten. Den Frontsänger würde ich niemals mehr ohne ein spöttisches Grinsen ansehen können.
    »Und was steht als Nächstes auf deiner Konzertliste?«, fragte ich, neugierig darauf, ob wir noch mehr gemeinsame Favoriten hatten.
    Er runzelte leicht die Stirn, während er in seinem inneren Kalender nachsah. »Ich hab vor, nächste Woche zu dem großen Wohltätigkeitskonzert in der Albert Hall zu gehen«, entschied er schließlich. »Da kommen ein paar echt gute Leute.«
    »Das gibt’s doch nicht!«, rief ich. »Dafür hab ich Karten – Grace und ich gehen hin.«
    »Klasse, dann komme ich mit euch. Ich würde total gerne mal mit jemandem, den ich kenne, im Publikum sitzen.« Er grinste mich frech an. »Das könnte dann unser erstes Date sein.«
    »Na, ich weiß nicht, ausgerechnet bei einem ersten Date Grace dabeizuhaben … Aber ich verstehe, was du meinst.« Ich lachte. »Du musst dich allerdings damit abfinden, dass ich nicht mir dir sprechen werde.«
    »Damit kann ich leben. Vielleicht kann ich dich dann endlich mal singen hören. Wenn es mir zu langweilig bei euch wird, gehe ich eben hinter die Bühne!«
    »Das ist so gemein!«
    Callums Lächeln war verschwunden und sein Blick jetzt ganz ernst. »Alex, eines darfst du nie vergessen: Ich krieg das ganze Zeug zwar zu sehen, aber ich nehme nie richtig daran teil. Niemand bemerkt mich, niemand fragt nach meiner Meinung, niemand in diesem Backstage-Bereich versucht, mich rauszuschmeißen. Ich bin nur ein … Spanner. Ich würde so gerne in ein Café gehen, einen Cappuccino bestellen, mich hinsetzen und mit ein paar Freunden quatschen.«
    Sofort war ich völlig zerknirscht. »Es tut mir leid, das verstehe ich natürlich. Du hast nur gerade deine Art zu leben sehr gut verkauft.«
    Wieder hatte ich das Falsche gesagt. Er versteifte sich und rückte etwas von mir ab. »Ich versuche nicht, dir diese
Art zu leben
zu verkaufen. Niemand sollte so leben und leiden, wie wir es tagtäglich tun. Wenn ich mal ein

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