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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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voller Liebe, Hoffnungen und Ängste der Menschen, die dort wohnten. Jede Liebe war anders, wurde mir plötzlich bewusst. Wahrscheinlich gab es jede Menge von Menschen, die ihr Leben mit jemandem teilten, der vollkommen außergewöhnlich war. Meine Liebe war eben bloß noch ein bisschen außergewöhnlicher. Ich musste lächeln, als ich an Callum dachte. Ich konnte ohnehin nicht mehr zurück. Ich liebte ihn und wollte, dass er das wusste. Ich nahm mein Notizbuch und suchte eine leere Seite.
    Callum – bist du da?
    Er musste direkt neben mir gestanden haben, denn sofort spürte ich das Kribbeln in mir, und sein Flüstern wärmte mir das Herz.
    »Ich bin da.« Er sprach zögernd. »Geht es dir gut? Ich hab dich beobachtet. Du hast oft die Stirn gerunzelt. Ich hatte … Angst, dich vielleicht endgültig verschreckt zu haben.«
    Das kannst du gar nicht. Vielleicht war ich etwas überrascht, aber nicht genug, um zu gehen.
    Sein erleichterter Seufzer war so laut und real, dass ich mich umblickte, ob ihn auch niemand gehört hatte. Doch alle waren vollkommen in das Bayes-Theorem vertieft. »Es tut mir leid wegen vorhin«, fuhr er fort, »aber ich kann den Gedanken nicht ertragen, dich zu verlieren, das ist alles. Ich hab nie gedacht, dass es möglich wäre, jemanden wie dich zu finden, und du hast meine ganze Existenz auf den Kopf gestellt. Ich darf dich einfach nicht verlieren.«
    Du wirst mich nicht verlieren.
    »Ich wollte dich bloß vor den anderen fernhalten.« Ich konnte fühlen, wie er versuchte, unbeschwerter zu sprechen. »Wenn du meine Gefährten triffst, magst du vielleicht einen von ihnen lieber als mich.«
    Möglich. Sind die alle so toll wie du?
    Er lachte kurz. »Niemand von denen ist dein Typ.«
    Aha, und wie ist
dein
Typ?
    Diese Frage konnte ich mir nicht verkneifen.
    »Ach, das ist ganz einfach. Schlank, blond und so aussehend wie Alex. Du hast keine große Konkurrenz, echt nicht.«
    Ich kuschelte mich in seine Umarmung, spürte das sanfte Prickeln seiner Arme um mich herum. Vorne fing Mrs Moss nun an, Fragen zu stellen.
    Ich muss mich ein bisschen konzentrieren. Kannst du bleiben, ohne mich abzulenken?
    »Ich liebe Herausforderungen«, grinste er, doch dann blieb er tatsächlich ganz still. Ich war mir seiner Anwesenheit nur dadurch bewusst, dass ich etwas Leichtes, Nichtmaterielles an meiner Seite spürte und dass ab und zu ein Kribbeln über meinen Arm lief.
    Wir sprachen erst wieder, als ich im Auto auf Josh wartete.
    »Das hat Selbstbeherrschung gekostet, das kann ich dir sagen!«
    »Ich bin sehr beeindruckt.« Ich lächelte ihn im Spiegel an. »Nach gestern im Unterricht hätte ich nicht gedacht, dass du das schaffst.«
    Ich sah Josh über den Parkplatz schlendern, und Callum verschwand mit dem Versprechen, vor mir zu Hause zu sein.
    »Das dürfte nicht so schwierig sein«, brummelte ich, weil ich wusste, dass Josh sich, zusätzlich zum Stau, an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten würde.
    Josh war total gut gelaunt. Er hatte nur noch zwei Prüfungen vor sich, und dann würde auch er in die Partysaison starten. Ich wusste, dass er in eines von den Oberstufenmädchen meiner Schule verknallt war, sich aber noch keine Strategie überlegt hatte. Eine Weile nutzte ich die einmalige Gelegenheit, ihn gnadenlos aufzuziehen, aber dann bot ich ihm meinen Rat an. Zu Hause ging die Unterhaltung weiter, immerhin schuldete ich ihm noch was für den Samstagabend. Unsere Eltern waren nicht da, und so saßen wir noch eine Weile in der Küche, während er sich ein gewaltiges Sandwich zubereitete und dann niedermachte.
    Als ich endlich loskam, holte ich mir einen dicken Wälzer aus dem Bücherregal, klemmte den Spiegel unter den Einband und ging in den Garten. Ich steuerte die ruhige Stelle mit dem Hängesessel am anderen Ende des Grundstücks an, wo mich niemand hören konnte. Warum war ich darauf nicht schon früher gekommen!
    Als ich mich in den Sessel setzte, war Callum schon da. »Endlich! Das hat heute ja ewig gedauert.«
    »Tut mir leid, aber mein Bruder brauchte Beistand«, entschuldigte ich mich mit einem Grinsen und holte den Spiegel aus dem Buch.
    »Aber jetzt bist du da und wir haben den Rest des Nachmittags und den ganzen Abend. Was willst du machen?«
    »Hm, mal überlegen … In die Kneipe können wir nicht, auf Kino hab ich keine Lust, und einen Spaziergang haben wir schon das letzte Mal gemacht. Hast du eine Idee?«
    Er blickte mich sehnsüchtig an. »Ich hab schon eine Idee, aber das wird

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