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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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ich mit meinem Plan, alles aufzuzeichnen, fertig wäre. Einen Moment lang dachte ich, sie wäre verärgert, doch dann nahm ihr Gesicht einen besorgten Ausdruck an.
    »Du kannst nicht ewig warten, Alex. Je schneller du das hinter dich bringst, desto leichter wird es für dich sein.« Sie unterbrach sich kurz. »Ich hoffe für dich, dass du deine Meinung nicht noch änderst.«
    »Natürlich nicht, es ist nur so, dass ich …« Ich hatte das Gefühl, dass es besser wäre, ihr nicht von meinen Aufzeichnungen zu erzählen. »Ich muss noch dafür sorgen, dass das Amulett irgendwie verschwindet, wenn du fertig bist. Ich weiß nicht, was es noch bewirken könnte, und vielleicht kommt dann Callum wieder zurück.«
    Catherine dachte kurz darüber nach, dann nickte sie, und ihre glatten schweren Haare schwangen mit. »Wie lange wird das dauern?«
    »Das kann ich heute Abend noch organisieren. Kannst du morgen früh zu mir kommen? Ich könnte irgendwo abseits auf dem Schulgelände warten.
    Einen Augenblick dachte ich, einen triumphierenden Blick aufblitzen zu sehen, doch es ging so schnell, dass ich nicht sicher war. »Es spielt keine Rolle, wo du bist, ich komme. Du musst nur das Amulett dabeihaben. Ich brauche es, um dich zu orten. Aber leg es auf keinen Fall an.«
    Plötzlich wurde ich nervös. »Wird es weh tun? Merke ich überhaupt was davon?«
    »Nein, nein. Du musst nur zur vereinbarten Zeit an das denken, was du vergessen willst. Was auch immer dir in diesem Moment durch den Kopf geht, kann ich von dir nehmen, und du wirst nie wieder davon gequält.«
    Ich sah sie aufmerksam an und versuchte zu begreifen. Mir war klar, dass sie das Risiko herunterspielte. Aber ich wusste einfach nicht, wie ich diesen Schmerz weiter ertragen sollte. Meine Entscheidung war gefallen.
    »Gut. Danke, Catherine. Ich weiß zwar nicht, warum du das alles für mich tust, aber danke.«
    Sie schaute weg. »Ich mache das, um Callum eine Lektion zu erteilen. Er ist mein kleiner Bruder, und deshalb bin ich für ihn verantwortlich. Es tut mir leid, dass er dir so weh getan hat, aber du kannst sicher sein, dass er das nicht noch einmal macht.« Zum ersten Mal sah ich echte Leidenschaft in ihren Augen.
    »Also, kannst du mich morgen um elf Uhr treffen?«
    Ich war verblüfft über das Lächeln, das plötzlich ihr Gesicht erhellte. Wenn sie lächelte, war sie nicht nur attraktiv, sondern wirklich schön. »O ja, um elf kann ich da sein. Bis dann. Schlaf gut!« Sie verschwand auf der Stelle und ließ mich leicht benommen zurück.
    Ich machte mich an die Arbeit. Ich hatte nicht viel Zeit, um alles zu aufzuzeichnen und mir zu überlegen, was ich mit dem Memorystick und dem Amulett machen sollte. Beides musste irgendwo sicher untergebracht werden, wo ich es nicht so schnell wiederfinden und mich dann fragen würde, was es wohl sei, doch es musste irgendwo sein, wo ich drankam, wenn ich es in Zukunft brauchen würde.
    Die beiden Gegenstände im Haus zu verstecken ging genauso wenig wie in der Schule. Ich brauchte jemanden, der darauf aufpasste, dem ich vertrauen konnte und der nicht zu viele Fragen stellen würde. Da gab es nur einen Menschen: Grace.
    Doch bevor ich sie um diesen Gefallen bat, musste ich alles aufzeichnen. Ich schaute auf die Uhr: Es war noch genügend Zeit, bis alle nach Hause kämen.
    Ich hatte noch nicht viele Videos mit dem Laptop gemacht, und so dauerte es eine Weile, bis ich so weit war. Ich wusste nicht, wie viel Platz noch auf der Speicherkarte war und wie viel Speicherplatz so ein Video brauchte. Ich musste einen Test machen, um das herauszubekommen. Ich programmierte eine fünfminütige Aufnahme und ging mir in der Zwischenzeit eine Tasse Kaffee machen. Zurück am Schreibtisch, überprüfte ich die Datei. Die Aufnahme belegte nur einen Bruchteil der Karte. Ich löschte die Datei und lehnte mich zurück. Nun gab es keine Ausrede mehr, ich musste reden, erklären, was ich vorhatte und wie es dazu gekommen war.
    Wieder zögerte ich, und in meinem Herzen wusste ich auch ganz genau, warum: Ich wollte nicht, dass das hier zu Ende war. Ich zwang mich, mir Callums Verrat in Erinnerung zu rufen, um meinen Entschluss zu bestärken. Ich blickte in die kleine Kameralinse, holte tief Luft und legte los.
    Ich fing damit an, wie ich das Amulett auf dem kleinen Strand in Twickenham gefunden hatte, und ließ nichts aus. Kurz darauf hatte ich Mühe zu sprechen, und die Tränen quollen mir aus den Augen. Die Erinnerung an sein Gesicht in St. Paul’s,

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