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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. C. Ransom
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besser.
    Deine G
     
    In einer Schublade fand ich einen kleinen gefütterten Umschlag. Darauf schrieb ich groß und deutlich Grace’ Namen, schob Amulett und Speicherkarte hinein und verklebte ihn sorgfältig. Auf die Rückseite schrieb ich meinen Namen zusammen mit der Bitte, ihn unbedingt ungeöffnet zu lassen, und dann warf ich das Päckchen in meinen Rucksack.
    Es war alles erledigt. Ich spürte eine kleine Welle von Erleichterung, gefolgt von einer Woge Müdigkeit. Ich krabbelte in mein Bett und wünschte, ich würde bald einschlafen, ohne das aber wirklich zu erwarten. Und so war ich ziemlich überrascht zu spüren, wie ich beinahe sofort in den Schlaf abglitt, fragte mich aber noch, ob ich nicht besser Catherine gerufen hätte, nachdem alles geregelt war, doch jetzt war ich einfach zu müde, um meine Pläne zu ändern. Ich schlief ein.

15 Rennen
    Ich wachte mit der vertrauten Traurigkeit auf, und meine Stimmung verbesserte sich auch nicht, als ich daran dachte, was ich heute vorhatte. Einerseits wollte ich Callum nicht vergessen, doch andererseits hoffte ich, dass eine ganz sorgenfreie Alex heute Nachmittag in dieses Zimmer zurückkehren würde, nachdem Catherine ihre Arbeit gemacht hatte.
    Eine weitere Fahrstunde stand heute an, eine willkommene Ablenkung. Wie üblich fuhr ich mit Josh im Mini zur Schule. Er war ziemlich angespannt, da er heute seine vorletzte Prüfung hatte, und so waren wir beide nicht besonders gesprächig. Auf dem Parkplatz wünschte ich ihm viel Glück, und wir trennten uns.
    Der Aufenthaltsraum war total überfüllt. In meinem Jahrgang waren alle Prüfungen abgeschlossen, und alles verlief wieder nach Stundenplan. Die meisten von uns konnten die Sommerferien kaum abwarten. Keine hatte mehr Lust, was zu lernen, und die Mädchen hingen rum, quatschten miteinander, schrieben SMS oder lasen Klatschmagazine. Kein einziges Schulbuch war zu sehen.
    Ich suchte nach Grace, um mich zu vergewissern, dass sie wusste, wann sie das Päckchen übernehmen sollte, doch ich konnte sie nicht finden. Ich schickte ihr eine SMS , und die Antwort kam sofort:
     
    Bus hat Verspätung. Hab dich nicht vergessen, G
     
    Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus und schaute noch einmal nach dem Umschlag in meinem Rucksack. Es sah total unschuldig aus, doch sein Anblick ließ mich leicht schaudern. Der Schmerz war jetzt einem dumpfen Ziehen gewichen, das jedoch ausreichte, mir die Tränen in die Augen steigen zu lassen, wenn ich an Callum dachte. Mir fielen sein unbeschwertes Lächeln und der Tag ein, den wir auf der Insel verbracht hatten. Es hatte sich alles so echt, so richtig angefühlt. Ich fragte mich, was er wohl gerade machte. Dachte er vielleicht an mich? Würde er jemals wieder an mich denken?
    Ich riss mich zusammen. Es half doch alles nichts. Um mich herum waren meine Freundinnen, machten Pläne für das Wochenende und die Ferien, und um auf andere Gedanken zu kommen, versuchte ich, ihren Gesprächen zu folgen.
    »Wir wollten eigentlich ins Kino gehen, aber er hatte die Tage verwechselt …«
    »Wenn sie uns in diesem Jahr noch irgendwelche Aufsätze schreiben lässt, kriege ich einen Schreikrampf …«
    »Freddy sagt, dass er am Wochenende mit mir shoppen geht …«
    »Was hältst du von meinem neuen Top? Zu eng für ein erstes Date?«
    »Ich muss meine Eltern bitten, dass sie mir das Geld für Cornwall geben, aber eigentlich wollen sie nicht, dass ich …«
    Der letzte Gesprächsfetzen klang interessant. Natürlich war das Ashley, und offensichtlich liefen ihre Vorbereitungen für den romantischen Trip mit Rob nicht ganz so glatt. Mia versuchte, es positiver zu sehen.
    »Du brauchst doch bestimmt nicht so arg viel Geld. Seine Eltern zahlen die Miete, und sie werden dich sicher zum Essen einladen. Du brauchst doch nur Geld für den Abend.«
    Ashley schlug die Augen nieder, und ich wandte mich schnell etwas ab, damit sie nicht merkten, dass ich zuhörte. »Es ist nur so«, fing sie an und pflückte ein paar Fussel von ihrem Ärmel, »dass seine Eltern gar nicht mitfahren.«
    Der letzte Satzfetzen fiel in eine Gesprächspause und alle in der Gruppe hörten sie. Alia japste nach Luft.
    »Seine Eltern sind gar nicht dabei? Bis du verrückt?«
    »Wieso denn? Außerdem geht euch das gar nichts an.«
    Einige der Mädchen blickten in meine Richtung, offensichtlich um meine Gefühle besorgt, doch mir kam das alles so unwichtig vor.
    Nichts konnte mich von dem ablenken, was mit mir passieren würde. Ich

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