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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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Letzteres würde immerhin seine spitzen Bemerkungen erklären. Er fühlte sich verletzt und wollte deshalb anderen wehtun.
    Laura drehte sich auf die Seite und hoffte, endlich Schlaf zu finden. Von jetzt an würde sie den Pool nur noch tagsüber benutzen. Eine weitere Begegnung wie die eben, auf die sie nicht im Mindesten vorbereitet gewesen war, wollte sie auf alle Fälle vermeiden.
    Einen Moment lang hatte sie gemeint, Raoul wollte sie küssen. Aber noch verrückter war, dass sie ihn nicht daran gehindert hätte. Sie hatte tatsächlich das verrückte Verlangen gehabt, seine Lippen auf ihren zu spüren und ihn zu schmecken!
    Sie war nicht weltfremd. Natürlich wusste sie, dass zwischen Menschen, die sich praktisch nicht kannten, dergleichen immer wieder vorkam. Man nannte es Lust. Sie hatte schon oft davon gehört, es allerdings noch nie selbst erlebt – bis zum heutigen Abend. Nein, solche Gefühle konnte sie nicht gutheißen. Doch bestimmt war er ein toller Liebhaber, ging es ihr im nächsten Augenblick durch den Kopf. Wohin verirrten sich ihre Gedanken! Wütend über sich selbst legte sie sich auf den Bauch und zog sich das Kissen über den Kopf, als könnte sie ihre Fantasien dadurch im Keim ersticken.
    Seit Laura den Pool verlassen hatte, war Raoul zwanzig Bahnen geschwommen, um erschöpft ins Bett sinken zu können. Er war eben absichtlich mit ihr zusammengestoßen, um eine Reaktion von ihr zu provozieren. Aber seine Aktion hatte sich als Bumerang erwiesen, wie er deutlich spürte.
    Auch war sein Plan gescheitert, sie länger im Becken festzuhalten. Hoffentlich habe ich mich jetzt genug ausgepowert, um ohne Tablette schlafen zu können, dachte er, als er schließlich aus dem Wasser stieg.
    „Raoul? Was tust du denn hier?“ Guy klang verwundert.
    Natürlich war sein Bruder erstaunt, dass er diesen Pool benutzte und nicht seinen eigenen. Doch hätte er ihm umgekehrt auch gern einige Fragen gestellt. Aber die Situation war ausgesprochen misslich, da es nur einen Grund geben konnte, warum Guy hier in der Badehose auftauchte. Laura! Sie hatte aus ihnen beiden Narren gemacht.
    „Paul hat sich vorhin erkundigt, ob wir ein paar Bahnen zusammen schwimmen würden.“ Das war nicht gelogen. „Als ich herkam, war er nicht mehr da. Wie hat Chantelle die Party verkraftet?“
    „Ich weiß es nicht.“ Guy schlenderte auf seinen Bruder zu. „Sie hat bereits geschlafen, als ich bei ihr vorbeigeschaut habe. Ist Laura im Pool gewesen?“
    Höre ich da so etwas wie Eifersucht in seiner Stimme?, überlegte Raoul. Guy wäre schockiert, würde er nur ahnen, was er gern mit Laura getan hätte. Aber er hatte sich beherrscht, und bei der Vorstellung, dass sein Bruder vielleicht ein Verhältnis mit ihr hatte, wurde er wütend. „Sie hat ein paar Runden gedreht und ist dann ins Haus gegangen.“
    „Sie hat nichts über Chantelle gesagt?“
    Guy klang beunruhigt, und das sollte er auch sein. Er sollte sogar hochgradig beunruhigt sein. „Warum hätte sie es sollen?“
    Guy fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Sie haben während der Party den Wohnraum zusammen verlassen. Ich habe mich gefragt, worüber sie geredet haben.“
    „Auf die Antwort wirst du schätzungsweise bis morgen warten müssen“, erwiderte Raoul scharf. „Du hast sie doch hierher eingeladen, damit sie Chantelle Gesellschaft leistet, oder?“, erkundigte er sich, und sein Bruder nickte.
    Jetzt wäre eigentlich der Zeitpunkt für ein Geständnis gekommen. Aber Guy schwieg. Auch entdeckte Raoul nicht das kleinste Anzeichen dafür, dass er unter Gewissensbissen litt. Stattdessen spiegelte sich Enttäuschung in seinem Gesicht, die seine wahre Absicht verriet.
    Sein Bruder schämte sich offenbar nicht im Mindesten.
    Doch kann er in meiner Gegenwart wohl kaum in die Gästesuite gehen. Dass Guy heute Abend nicht zu Laura konnte, erfüllte Raoul in Bezug auf Chantelle mit Erleichterung und erfreute ihn rein persönlich ungemein.
    Gemächlich trocknete er sich mit einem flauschigen Handtuch ab. Er beabsichtigte bestimmt nicht, vor seinem Bruder von hier zu verschwinden. Heute würde es kein trautes Beisammensein mehr geben.
    „Ich bin möglicherweise morgen erst später im Büro“, sagte Guy leise.
    Möglicherweise? Mit Sicherheit! Vermutlich würde man ihn in den nächsten vierzehn Tagen nur äußerst selten dort antreffen. „Ich werde auch nicht da sein. Jean-Luc möchte, dass ich mir ein Lagerhaus in Antibes anschaue. Warum kommst du nicht mit? Dann können wir

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