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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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liebt.“
    Kaum hatte sie den Satz gesagt, veränderte sich die Atmosphäre am Tisch. Chantelle klappte den Skizzenblock zu und gab ihn ihr zurück. Hatte Guy seine Frau etwa angelogen und tief verletzt? Nein, das konnte sie sich nicht vorstellen.
    „Ist er schon ins Büro gefahren, oder bleibt er bei dir?“
    „Er ist in seinem Arbeitszimmer und hält eine Telefonkonferenz ab.“
    „Wie schön für dich, ihn zu Hause zu haben“, erwiderte Laura und wusste nicht, ob ihre Antwort Chantelle verdross. „Was hast du heute vor?“
    „In einer halben Stunde werde ich massiert, und danach möchte ich hier draußen ein wenig lesen.“
    „Hast du etwas dagegen, wenn ich währenddessen die Umgebung zeichne? Die wunderschöne Villa und der verwunschene Garten haben mich auf eine Idee für ein Spiel gebracht.“
    „Worum wird es darin gehen?“ Chantelle klang freudig interessiert.
    „Ich habe erst eine vage Vorstellung. Vielleicht können wir beide später ein Brainstorming veranstalten, damit es richtig Gestalt annimmt.“
    „Ist das für dich in Ordnung?“
    „Was ist in Ordnung?“
    Laura zuckte zusammen, als sie die tiefe Männerstimme hörte. Sie brauchte sich nicht umzusehen, um zu wissen, wer gerade die Terrasse betreten hatte.
    „ Bonjour, Raoul. Was ist heute nur hier los? Muss denn keiner mehr zur Arbeit? Ich hätte gedacht, dass du nach deiner Rückkehr aus der Schweiz gleich in aller Frühe ins Büro fährst. Stattdessen tauchst du hier auf, und Guy telefoniert noch in seinem Arbeitszimmer.“
    Laura beobachtete, wie er um den Tisch herumging und seine Schwägerin auf die Wange küsste. In der grauen Hose und dem schwarzen Seidenhemd machte er eine blendende Figur.
    „Ich muss geschäftlich nach Antibes und wollte mich erkundigen, ob du und Laura vielleicht Lust habt, mitzukommen und zu shoppen. Wir packen deinen Rollstuhl einfach in den Wagen.“
    „Heute nicht. Ich habe schon andere Pläne. Doch Laura würde sich sicher freuen, etwas zu unternehmen.“
    Bei dem Gedanken, mit Raoul allein zu sein, schlug ihr Herz gleich schneller. „Das ist sehr lieb gemeint von dir, Chantelle, aber ich fühle mich hier pudelwohl“, lehnte sie ab, denn schließlich zählte Guy auf sie.
    „So ein Unsinn. Außerdem seid ihr nicht den ganzen Tag weg. Oder, Raoul?“
    „Je nachdem.“
    Laura konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er dies nur gesagt hatte, um sie zu ärgern. Zwischen ihnen hatte sich nichts geändert. Er mochte sie nach wie vor nicht, das spürte sie genau.
    „Fahr mit ihm, Laura. Unterwegs fallen dir vielleicht noch mehr Ideen ein. Paul hat Freunde eingeladen. Ich werde gut damit beschäftigt sein, sie im Auge zu behalten.“
    Zweifellos wollte Chantelle allein gelassen werden. Sie drängte sie förmlich ihrem Schwager auf. Hatte sie sie mit ihrer Bemerkung über Guy gekränkt? Wenn sie wollte, dass Chantelle sich ihr öffnete, sollte sie in Zukunft lieber nicht mehr das Gespräch auf Guy bringen.
    „Man könnte meinen, du hättest Angst, mit mir zu kommen.“ Raoul hatte sich gesetzt und ließ sich ein Croissant schmecken. „Ich verspreche dir, dass ich dich vor Sonnenuntergang zurückbringe. Was würde wohl Mr. Aldridge sonst sagen.“
    „Es reicht, Raoul! Wenn du so weitermachst, bekommt Laura noch einen falschen Eindruck.“
    „Welchen Eindruck?“ Er blickte Laura an. „Stimmt das?“
    Aus irgendeinem Grund genoss er es, sie zu ärgern. Und Chantelle war ihr auch keine Hilfe. Anscheinend hatte sie Spaß an dem Geplänkel. Die beiden hatten offenbar eine einzigartige Beziehung, die Dritte nicht ansatzweise verstanden.
    Laura nahm ihren Skizzenblock und erhob sich. „Wann willst du aufbrechen?“
    „Eigentlich sofort.“
    „Dann lass mir noch einen Moment Zeit zum Umziehen.“
    „Du siehst in dem weißen Top und den Shorts gut aus“, antwortete er, nachdem er sie gemächlich von oben bis unten gemustert hatte.
    „Vielen Dank. Aber für einen Einkaufsbummel fühle ich mich in einem Rock wohler. Wo treffen wir uns?“
    „Ich warte mit dem Wagen vor der Villa auf dich.“
    „Gib mir fünf Minuten.“ Laura schaute Chantelle an. „Kann ich dir etwas aus Antibes mitbringen? Vielleicht ein Buch, das du gern lesen würdest?“
    „Nein, herzlichen Dank.“
    „Etwas anderes, das dir Freude bereitet?“
    Chantelle lächelte sie an. „Das ist nett von dir. Doch nein, danke.“
    Irgendeine Kleinigkeit werde ich schon finden, dachte Laura, während sie sich wieder Raoul zuwandte, der

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