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Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit

Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit

Titel: Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina Wilkins
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…”
    Was immer sie hatte sagen wollen, blieb ungesagt, da er einfach ging. Er läuft ein wenig steifbeinig, dachte Annie. Ob er sich bei ihr am Dienstag überanstrengt hatte? Sie musste immer wieder an die Verletzungen denken, die Martha Godwin angedeutet hatte, aber Trent würde persönliche Fragen wohl nicht sehr gut aufnehmen.
    Und da sie ebenso wenig vorhatte, ihn über ihr Privatleben zu informieren, sollte sie sich besser nur um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.
    Es war lange her, dass Trent sich außer um seine eigenen Probleme auch noch Gedanken über die Sorgen anderer Menschen gemacht hatte. Aber während er Nägel in die losen Sparren von Annies Dach schlug, dachte er lange über Annie nach. Er selbst führte das Leben eines Einsiedlers vor allem deshalb, weil er keine Ahnung hatte, was er sonst tun sollte. Aber was war Annies Geheimnis? Warum war sie hier? Was war mit ihrer Familie?
    Sie wirkte klug und Trent würde wetten, dass sie eine gute Ausbildung genossen hatte. Also warum ging sie putzen, um sich ihr Auskommen zu verdienen? Hatte sie keine anderen Möglichkeiten? Keine Ziele und Träume?
    Oder waren ihre Träume vielleicht genauso zerstört worden wie seine? War sie verloren und ziellos, so wie er?
    “Dachte ich’s mir doch, dass ich dich hier oben finde.”
    Trent runzelte die Stirn und schob seine Brille zurecht. Er sah über den Rand des Daches hinunter und erkannte seinen Bruder, der, die Hände in die Hüften gestützt, nach oben blickte. “Du solltest wissen, dass man keinem Mann auflauert, der allein auf einem Dach sitzt.”
    “Und du solltest wissen, dass man nicht allein auf einem Dach sitzt! Willst du etwa wieder im Rollstuhl landen?”
    Trent hasste es, an seine körperlichen Probleme erinnert zu werden, und entgegnete barsch: “Du bist doch derjenige, der mich auf das undichte Dach angesetzt hat. Jetzt repariere ich es.”
    “Ich habe aber auch gesagt, dass ich dir helfen würde.” Trevor kletterte die Leiter hoch.
    Erst als Trevor oben war, bemerkte Trent, dass sein Bruder nicht in Anzug und Krawatte, sondern in Jeans und Sweatshirt erschienen war. “Musst du gar nicht arbeiten?”
    “Ich habe mir freigenommen, um meinen Geist zu entspannen. Heute ist kein Gerichtstermin, und alles andere kann bis Montag warten.”
    “Und diesen freien Tag willst du auf Annies Dach verbringen?”
    Trevor zuckte die Achseln und nahm den zweiten Hammer aus Trents Werkzeugkiste. “Ich will ihn mit dir verbringen.”
    Obwohl er sich insgeheim freute, knurrte Trent: “Ich komme doch heute Abend zum Essen. Ist das nicht genug gemeinsame Zeit?”
    Trevor schien nicht im Geringsten beleidigt. Er griff nach einer Dachschindel und betrachtete sie. “Ich glaube, das ganze Dach muss erneuert werden.”
    Trent dachte an Annies besorgten Gesichtsausdruck, als sie über eventuelle Reparaturkosten gesprochen hatten. “Ich glaube, sie kann sich das im Moment nicht leisten. Ich werde es so gut ich kann abdichten, damit es hält, bis sie genug Geld dafür hat.”
    Trevor holte sich ein paar Nägel. “Wie geht es deinem Rücken?”
    Sein Rücken schmerzte bei jeder Bewegung, aber daran hatte Trent sich gewöhnt. Auf einer Skala von eins bis zehn würde er seinen Zustand mit einer Sechs bewerten. “Gut.”
    “Na dann. Aber übertreib es nicht.”
    “Jetzt klingst du genau wie Mom.”
    Trevor tat entsetzt. “Um Himmels willen, bloß das nicht!”
    Über ihnen kreiste ein kleines Flugzeug am Himmel, das nun den Flugplatz vor der Stadt ansteuerte. Trents Blick wurde automatisch davon angezogen. Er erkannte die Marke und dass das Fahrwerk schon ausgefahren war. Es würde eine glatte Landung werden.
    Trent umklammerte den Hammer so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Er dachte an seinen letzten Flug, und daran, wie er geendet hatte. Fast glaubte er, wieder den Rauch zu riechen, das Knirschen des Metalls zu hören, den Schmerz zu fühlen und der Überzeugung zu sein, dass er in diesem Wrack sterben würde, ein Opfer seines eigenen Leichtsinns.
    “Trent? Ist alles in Ordnung?”
    “Willst du reden oder das Dach reparieren?”, gab er unwirsch zurück. Er war wütend über die schrecklichen Erinnerungen, die ihn mitten am helllichten Tag überfallen hatten. Die Albträume in der Nacht waren zwar schlimmer, aber da hatte er zumindest keine Zeugen.
    Trevor seufzte und rückte ein Stück weiter weg. “Entschuldige, dass ich mir Sorgen mache”, murmelte er.
    Trent ignorierte ihn absichtlich

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