Nur eine Ohrfeige (German Edition)
Thailand, Art, ihre Untreue, all das löste sich in Luft auf.
Sie hatte in Thailand nichts vom Landesinneren gesehen und war jetzt wie berauscht von den satten Farben und den Gerüchen des Dschungels, als sie aus dem Ballungsgebiet der Stadt hinaus in Richtung Gebirge fuhren. Zu beiden Seiten der Straße gab es Stände mit einem irrwitzigen Angebot an Schmuck, Keramikwaren, hinduistischen und buddhistischen Götzenbildern, Anhängern und Kleidern. Hunde und Hühner rannten auf die Straße, und alle paar Minuten schlug ihr Fahrer wütend auf die Hupe, um sie zu verscheuchen. Die Klimaanlage lief auf Hochtouren, trotzdem hatte Aisha das Fenster heruntergekurbelt und atmete die schweren Gerüche ein. Der Fahrer erzählte Hector von Ubud, aber sie hörte nur mit halbem Ohr zu. Anscheinend ließ er sich gerade über Moslems aus. Sie sah, wie er sie im Rückspiegel beobachtete.
»Sie Christ?«
Hector kam ihr zuvor. »Ich bin Christ. Meine Frau ist Hindu.«
Sie rückte ein Stück von Hector ab. Sie wusste, dass ein Großteil der Bevölkerung auf der Insel Hindus waren, was einem spätestens klar wurde, wenn man die vielen Schreine überall sah. Genauso klar war allerdings, dass sie nicht zu dieser Welt gehörte. Eigentlich hätte sie das gern richtiggestellt und erklärt, dass sie Atheistin sei, doch damit hätte sie ihn vor den Kopf gestoßen. Der Fahrer fixierte sie wieder, er sah aus, als wollte er etwas sagen, ließ es dann aber sein. Hector, dem sein Fauxpas entgangen war, griff nach ihrer Hand. Sie musste sich zwingen, sie nicht wegzuziehen.
Als der Fahrer wieder zu reden begann, schien das Thema Religion beendet. »Sie wollen Strand?«
Hector schüttelte den Kopf. »Kuta interessiert uns überhaupt nicht.«
»Warum?«
»Zu viele Australier.«
Der Fahrer lachte laut. Dann drehte er sich zu Hector um und tätschelte ihm den Arm. »Australier sehr gute Menschen. Auf Bali wir mögen Australier sehr gern. Nur dumme Moslemschweine mögen nicht Australier.«
Aisha fragte sich, ob jetzt die nächste Tirade anfing.
»Fahren Sie Norden für Schwimmen. Fahren Sie Amed. Amed sehr schön und ruhig.« Er seufzte. »Aber nicht gut seit Bomben. Ist schlecht für Menschen in Amed.« Dann hellte sich seine Miene wieder auf, und er drehte sich zu ihnen um. Schau auf die Straße, wollte Aisha ihn anbrüllen.
»Diese Woche Vollmond, in Amed Vollmond besonders. Sehr schön. Sehr gute Strand. Viel Fisch, gut angeln.«
»Kommen Sie von dort?«
»Nein. Meine Frau aus Amed.«
Aisha beugte sich vor. »Ist sie auch so schön?«
Der alte Mann kicherte. »Sie Großmutter. Sie alt.«
Die restliche Fahrt über sprachen Hector und er über Kinder und Familie, während sie sich in den Sitz zurücksinken ließ, aus dem Fenster blickte und den Atem Asiens in sich aufnahm.
Das Erste, was sie tat, nachdem man ihnen ihr Zimmer gezeigt hatte, war, Hector zu bitten, sie zu vögeln. Hector nahm sie beim Wort, er küsste sie leidenschaftlich, knabberte an ihrer Lippe und tat genau das, was sie von ihm erwartete. Stöhnend drehte sie sich um und legte sich bäuchlings aufs Bett. Er zog ihr den Slip aus und schob ihre Beine auseinander. Sie hörte, wie sein Reißverschluss aufging, wie er ein Kondom aufriss, dann drang sein Schwanz in sie ein. Sie biss die Zähne zusammen, unterdrückte einen Schrei, als er tief in sie hineinstieß. Der Schmerz zerriss sie, es war genau das Gefühl, das sie gesucht und gebraucht und verdient hatte. Sie holte ein paarmal kurz Luft, zuckte zusammen, und dann hatte sie den Schmerz überwunden. Hector drosch jetzt wie ein Presslufthammer in sie hinein, sie war vollkommen von ihm erfüllt. Sie vergrub das Gesicht in der Decke, krallte sich mitausgestreckten Händen im Laken fest und wollte ganz von ihm besessen werden. Er riss sie förmlich auseinander, um sie gleich darauf wieder zusammenzusetzen. Sie weinte vor Schmerz und Erleichterung. Als er mit einem Röhren und ohne sie anzufassen kam, hatte sie sich noch nicht ansatzweise dem Höhepunkt genähert, trotzdem stöhnte sie erleichtert auf. Er ließ sich auf sie fallen, und sie genoss es, seinen schweren, nassen Körper auf ihrem zu spüren. Jetzt gehörte sie wieder ihm.
Hector rollte von ihr herunter, zog das Kondom ab und warf es auf den Boden. Seine Boxershorts hingen ihm um den linken Knöchel, das Hemd war bis zur Taille aufgeknöpft, und er rieb sich das feuchte dichte Brusthaar. Die Sandalen hatte er nicht ausgezogen. Sie stützte sich auf dem
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