Nur eine Ohrfeige (German Edition)
Ellbogen ab und nahm seinen roten, noch halberigierten Schwanz in die Hand. Ein paar Tropfen wässriger Samen liefen aus seiner Eichel.
Er schob ihre Hand weg. »Der ist jetzt zu empfindlich«, entschuldigte er sich. Sie wischte sich die Hand an der Bettwäsche ab. Er küsste sanft ihre Lippen.
»Willst du auch kommen?«, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf und erwiderte seinen Kuss. »Nein«, flüsterte sie. »Muss ich nicht. Mir geht es gut.«
Während der nächsten Tage verliebte sie sich in Ubud. Die Stadt bestand aus einer Ansammlung von Dörfern, und Hector und sie gewöhnten sich an, jeden Morgen auf dem Balkon ihres Zimmers ein tropisches Frühstück einzunehmen und danach einen langen Spaziergang durch die Wälder oder die Dörfer zu unternehmen. Wenn sie mittags zurückkamen, gingen sie im hoteleigenen Art-déco-Pool schwimmen. Das Wasser war frisch und sauber, und Aisha stellte sich jedes Mal unter die ramponierte, liegende Buddhastatue, aus der Wasser ins Becken sprudelte. Nach dem Bad nahmen sie einen Drink am Pool, lasen und schlenderten zum Essen in die Stadt. Nachmittags erkundeten sie die Landschaft oder gingen auf den Markt, auf dem die Einheimischen frischesFleisch, saftige Früchte und Gemüse kauften, während sich weiter oben die Touristen gefälschte Designeruhren, billige Stoffe und kleine Götzenbilder aus unechtem Silber und Gold andrehen ließen. Am späten Nachmittag kehrten sie ins Hotel zurück, erfrischten sich bei einem zweiten Bad im Pool und klapperten schließlich die Hauptstraße nach einem Restaurant für das Abendessen ab. Der nachmittägliche Spaziergang zurück zum Hotel war mit das Schönste am Tag. Sie liefen im Zickzack durch die kleinen Straßen, vorbei an Höfen, in denen im kühlen Abendschatten junge Frauen Räucherstäbchen anzündeten und den Schreinen ihrer Ahnen Opfer darbrachten. Dort gab es weder Touristen noch aufdringliche Fahrer. Größtenteils wurden sie ignoriert, bis auf das schüchterne Lächeln der jungen Frauen, das höfliche Grinsen der Arbeiter und das schallende Gelächter der Kinder. »Hello, Hello«, riefen sie ihnen in ihrem Singsang-Englisch hinterher. »Where you from?« Sie kringelten sich vor Lachen, wenn sie ihnen erzählten, sie seien Australier, und jedes Mal folgte ein »Goodday« von einem der Jungen, während ein anderer ein hüpfendes Känguru imitierte.
Die unfassbare Armut auf der Insel, das allzu offensichtliche Vertrauen in eine stockende Tourismusbranche war ein Thema, über das sie an ihrem ersten Abend gesprochen hatten, und von da an hatte Hector keine Lust mehr gehabt zu handeln, sondern gab den Händlern oder Standbesitzern einfach die Summe von Rupiah, die sie ihm nannten. Wenn er etwas kaufte, ein Hemd oder ein Geschenk für die Kinder, ging sie weiter, weil es ihr peinlich war, dass die Balinesen seine Großzügigkeit missverstanden und dachten, sie hätten ihn übers Ohr gehauen. Sie musste sich zusammenreißen, ihn nicht zurechtzuweisen: »Das hättest du auch für die Hälfte bekommen.« Er hätte sowieso nur geantwortet: »Ich feilsche doch nicht um etwas, das weniger kostet als bei uns ein Kaffee.« Sie war da anders. Sie war wie ihr Vater, in ihren Augen gehörte Feilschen zum Geschäft. Allerdings gab sie in Ubud ganz gegen ihre Gewohnheit gern und großzügig Trinkgeld.
Das gemächliche Dorfleben gefiel ihnen beiden, wobei Aishaauch klar war, dass alle hier, Männer, Frauen und Kinder, hart arbeiteten. Man sah es an den gebückten Körpern der alten Frauen in den Reisfeldern, an den wettergegerbten, ledernen Händen der Arbeiter, die die Brücke über den Fluss wiederaufbauten, oder der verschwitzten Haut der Steinmetze, denen sie auf dem Weg zurück aus dem heiligen Affenwald begegneten. Die pflichtbewussten morgendlichen und abendlichen Opfergaben an die Ahnen, das freundliche Lächeln, die intensiven Gerüche der Tropen, die Hingabe an Arbeit und Familie, das grelle Licht der unablässig scheinenden Sonne Asiens, die Ausgelassenheit und Furchtlosigkeit der Kinder, die frei und unbefangen herumstreunten – etwas, das ihre Kinder nicht kannten; all das führte dazu, dass Aisha sich in Ubud verliebte.
Am dritten Abend war es nach einem Streit vorbei mit dem Frieden. Der Tag hatte schon schlecht angefangen. Hector hatte sie vor dem Frühstück mit einem dämlichen Grinsen im Gesicht geweckt und ihr seinen erigierten Penis entgegengestreckt. Sie hatte beschlossen, es über sich ergehen zu lassen – als
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