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Nur eine Ohrfeige (German Edition)

Nur eine Ohrfeige (German Edition)

Titel: Nur eine Ohrfeige (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christos Tsiolkas
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mein Mann.«
    »Mein Schwanz bedankt sich.«
    Sie klappte immer noch den Deckel auf und zu. Er hielt sie fest umschlungen.
    »Erzähl mir, wie dein Tag war.«
    Er streichelte ihr Haar und erzählte ihr von der Verwarnung an Con, wie ihm Sanjiv auf die Eier gegangen war, und dass er Van Geld geliehen hatte. Er erzählte ihr von dem Wagen, an dem er jetzt in Hawthorn arbeitete, einem Valiant aus den späten Sechzigern,den der Besitzer restaurieren lassen wollte. Sandi hörte ihm zu, bis er fertig war.
    »Ich würde am Samstag gern die Mädels zum DVD-Abend einladen. Willst du Van fragen?«
    Er murmelte etwas Zustimmendes und war kurz davor einzuschlafen.
    »Und ruf Hector und Aisha an. Wir haben die beiden seit Ewigkeiten nicht gesehen.«
    Harry erstarrte und wartete auf ihre nächsten Worte. Sie hatten seinen Cousin seit dem Barbecue nicht gesehen. Aber Sandi wirkte vollkommen entspannt. Er nahm sie in den Arm.
    »Ich rufe sie an.«
     
    Die Lüge schien funktioniert zu haben. Am Mittwoch kam Sandi mit ihm nach Moorabbin und lachte und scherzte bestens gelaunt mit Kunden und Mitarbeitern. Harry bemerkte die bewundernden Blicke der jungen Inder und freute sich. Als er sah, wie froh und ausgeglichen sie war, beglückwünschte er sich zu seiner Entscheidung. Irgendwie glaubte er es ja auch selbst. Niemand konnte ihnen etwas anhaben. Alles war in Ordnung. Jetzt, da endlich wieder Normalität einkehrte, rief er Kelly an und sagte ein Abendessen ab, das er ihr versprochen hatte. Sie reagierte wie immer gelassen.
    »Kein Problem. Wann sehen wir uns dann?«
    »Kann ich noch nicht sagen.«
    »Ruf mich an, wenn du einsam bist.«
    »Ich ruf dich an, wenn ich scharf bin.« Ihr Kichern am Telefon erregte ihn.
    »Ich habe gehört, Van kommt am Samstag zu euch.«
    Es ärgerte ihn, dass sie Bescheid wusste. Aber das war kein Wunder. Van war der Einzige, der von ihrer Affäre wusste. Harry war überzeugt, dass er nie etwas sagen würde, aber es wurmte ihn trotzdem. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn Kelly eine Hure wäre und ihre Transaktionen auf rein finanzieller Basis abliefen, ohne jede Komplikation. Das sollte ihm eine Lehre sein. Beim nächstenMal würde er diesen Fehler nicht mehr begehen. Er würde sich eine hübsche Nutte suchen, alle zwei Wochen zu ihr gehen und dafür bezahlen. Wahrscheinlich würde es ihn sogar noch günstiger kommen.
    Kelly deutete sein Schweigen richtig. »Du kannst Van vertrauen.«
    Vertrauen kann man nur der eigenen Familie. Punkt. Und selbst das kann riskant sein.
    »Ja, ich weiß.«
    Direkt danach rief er Hector an.
    »
Yia sou
, Ecttora, ich bin’s, dein Cousin.«
    »Wie geht’s, Mann? Wie geht es Sandi und Rocco?«
    Wunderbar, bestens, müssen wir diesen Quatsch jedes Mal durchziehen?
    »Alles gut. Uns geht’s prima. Wie geht’s Aish und den Kindern?«
    »Können nicht klagen.«
    Harry merkte, dass er Hector gegenüber unsicher war. Er wusste zwar, dass sein Cousin auf seiner Seite stand, aber er hatte immer noch den verkniffenen, missbilligenden Gesichtsausdruck dieser indischen Zicke vor Augen. Sie sollte sich schämen. Immerhin war sie keine beknackte Australierin, sie war Inderin, eine Ausländerin wie sie. Hatte sie keinen Respekt vor der Familie?
    »Samstagnachmittag kommt unser Freund mit einem Haufen neuer DVDs vorbei. Habt ihr nicht Lust, uns mit den Kindern zu besuchen?«
    Harry spürte, dass Hector zögerte.
    »Gern, Adam würde sich total freuen, Rocco zu sehen. Aber Aish ist am Samstag in der Praxis. Ich komme mit den Kindern.«
    »Kein Problem. Das holen wir nach.«
    Harry wartete, bis sein Cousin aufgelegt hatte, und knallte dann sein Handy auf den Tisch. Er zündete sich eine Zigarette an und ging raus auf den Hof. Die Jungs waren in ihre Arbeit vertieft und beachteten ihn nicht. Harry lief bis ans andere Ende, warf einenBlick auf den Highway und den unablässig dröhnenden Verkehr. Ihm war klar, wovor er sich fürchtete: Sandi zu erzählen, dass Aisha nicht mitkommen würde.
    Aber seine Lüge hatte ihre Wirkung getan. Als er abends mit Sandi sprach, nickte sie nur.
    »Die Frau arbeitet zu viel.«
    Er küsste sie auf die nackte Schulter.
     
    Am Samstagmorgen war der Himmel klar und die Temperaturen mild. Sandi war früh aufgestanden, um zum Markt zu fahren, und hatte den Morgen damit verbracht, Salate zuzubereiten. Harry rauchte nach dem Schwimmen eine Bong, fläzte sich aufs Sofa und sah sich Musikvideos an. Rocco setzte sich zu ihm. Schweigend verfolgten sie das alberne

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