Nur eine Ohrfeige (German Edition)
in seinem Gesicht aufblitzen. Es war wie ein animalischer Reflex. Das Wasser tropfte von ihr ab. Nachdem sie das feuchte Haar zurückgestrichen hatte, nahm sie ihm das Handtuch ab und trat auf die Badewannenmatte. Sie genoss seine Blicke, während sie sich abtrocknete.
»Geh schon rein«, drängte sie ihn. »Sonst wird es noch kälter.«
Sie beugte sich übers Waschbecken und tat so, als beachtete sie ihn nicht. Er war aus seinem Overall geschlüpft und hatte einen leichten Ständer. Nachdem er auch das Unterhemd und die Unterhose ausgezogen und auf den Boden geworfen hatte, stieg er in die Wanne.
Rosie drehte sich um. »Warm genug?«
Er nickte mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht. Es war dasselbe Grinsen wie Hugos. Und wie bei Hugo bedeutete es, dass er etwas von ihr wollte. Sein Schwanz ragte aus dem Wasser. Er fasste nach ihrer Hand und deutete zwischen seine Beine. Aus dem Wohnzimmer hörte sie Hugo nach ihr rufen. Sie zögerte. Garys Griff war jetzt entschlossener, er hielt sie am Handgelenk fest.
Sie zog den Arm weg. »Hugo ruft nach mir«, flüsterte sie.
Garys Finger lösten sich von ihr. Ohne ihn anzusehen, wickelte sie sich das Handtuch um und schloss die Tür hinter sich.
Als er ins Zimmer zurückkam, stillte sie Hugo auf dem Sofa. Garys zurückgekämmtes Haar lag auf seinem Hemdkragen auf. Er trug seine Lieblingsjogginghose, die inzwischen uralt und voller Löcher war. Er stellte sich vor sie hin und sah seinen Sohn zufrieden an Rosies Brust nuckeln.
»Ich will auch was davon.«
Rosie blickte ihn finster an. »Lass das, Gary.«
»Doch. Ich will auch was von deiner Brust.«
Hugo ließ von ihr ab und blickte seinen Vater aufmüpfig an. »Nein, die gehört mir.«
»Tut sie nicht.«
Hugo sah sie Hilfe suchend an. »Wem gehört dein Busen?«
»Uns allen«, antwortete sie lachend.
»Nein, mir«, widersprach er.
Gary ließ sich neben ihr aufs Sofa fallen und zog ihr die Bluse runter. Er kniff in ihre Brustwarze, sodass es wehtat, und schloss die Lippen um sie. Als seine Zähne sanft an ihrem Nippel entlangglitten, wich der Schmerz einem angenehm betäubenden Kribbeln.
Hugo sah seinen Vater mit staunendem Entsetzen an. Dann fing er an, mit den Fäusten auf ihn einzuschlagen. »Hör auf! Hör auf!«, schrie er. »Du tust Mami weh!«
Gary hob den Kopf. »Nein«, sagte er. »Das gefällt ihr.«
»Hör auf damit!«, verlangte der Junge mit wutverzerrtem Gesicht. Er war kurz davor loszuweinen. Sie schob Gary beiseite und nahm Hugo auf den Schoß. Gary schüttelte den Kopf und erhob sich. Sie hörte ihn zum Kühlschrank gehen und sich ein Bier holen. Hugo warf ihr einen verunsicherten Blick zu. Der arme Kleine, er hatte Angst.
»Ist Daddy böse auf uns?«
»Aber nein, natürlich nicht. Daddy hat uns lieb.«
Als Gary mit dem Bier wiederkam, setzte er sich in den Sessel gegenüber und griff nach der Fernbedienung. Weißes Rauschen erschien auf dem Bildschirm, dann schallte eine Nachrichtensendung durch den Raum. Mach das leiser, gab sie ihrem Mann zuverstehen. Es dauerte einen Augenblick, bis Gary sich rührte und die Lautstärke senkte. Hugo sah sie entsetzt an, als er feststellte, dass Nemo und seine Freunde verschwunden waren. Sein Mund ging auf und zu – wie bei einem Fisch, dachte Rosie –, dann lehnte er sich wieder zurück und widmete sich ihrer Brust. Sie streichelte ihm übers Haar, während sie gemeinsam die Nachrichten sahen.
Sie hatte versucht, Hugo so lange wie möglich vom Fernseher fernzuhalten, und in den ersten Jahren hatte Gary sie auch darin unterstützt. Zumal er sich sowieso ständig darüber beschwerte, dass im Fernsehen nur Schwachsinn lief. Als sie sich kennenlernten, hatte sie das Gefühl gehabt, nicht mit seinem Intellekt mithalten zu können. Egal ob es um Kunst, Politik, Liebe oder um ganz gewöhnlichen Tratsch ging, Gary hatte immer eine gegenläufige Meinung. Wie Rosie inzwischen klar geworden war, nachdem sie jahrelang versuchte hatte, seinen ständig wechselnden Meinungen zu folgen, war ihr Mann einfach nicht in der Lage, zwischen einem intellektuellen Gedanken und einem Gefühlsausdruck zu unterscheiden. In Hugos ersten Lebensjahren galt Fernsehen als böse, als schlechter Einfluss. Jetzt, wo Gary seit mehr als sechs Monaten einem Full-Time-Job nachging, konnte er ihm plötzlich eine positive Seite abgewinnnen.
Rosie tat, was sie immer tat, wenn ihr Mann bedingungslosen Gehorsam von ihr erwartete, sie schlug einen Mittelweg ein und nahm die Zügel
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