Nur eine perfekte Affäre?
große Bedeutung für sie. „Ist es nicht schön?“, murmelte sie mit einem schwachen Lächeln. Dann wurde alles schwarz um sie herum. Das Schild war das Letzte, was Caroline sah, bevor sie das Bewusstsein verlor.
Sam ging ruhelos auf und ab. Seit Carolines Sturz waren drei Stunden vergangen, und er konnte sich immer noch nicht mit der Aussage zufriedengeben, dass sie wieder in Ordnung kommen würde. Er hatte sehr lange vor ihrem Schlafzimmer gestanden, gelegentlich vom Flur aus einen Blick ins Zimmer geworfen und dem Arzt und einigen Freunden, die von ihrem Missgeschick erfahren hatten, Zutritt gewährt. Es erstaunte ihn immer wieder, wie schnell sich solche Neuigkeiten in einer Kleinstadt herumsprachen.
Er hatte schnell reagiert, den Notdienst angerufen und sich geweigert, Caroline ins Haus zu bringen, bevor die Sanitäter erschienen. Da er das Ausmaß ihrer Verletzungen nicht gekannt hatte, wäre er nie das Risiko eingegangen,sie von der Stelle zu bewegen. Aber sie war Minuten später wieder zu sich gekommen und hatte aufstehen wollen. Er hatte alle Hände voll zu tun gehabt, dafür zu sorgen, dass sie bis zum Eintreffen des Krankenwagens liegen geblieben war. Dann hatte sie sich kategorisch geweigert, ins Krankenhaus gefahren zu werden. Sam vermutete, dass sie keine vernünftige Krankenversicherung hatte. Dieser Umstand und ihr Stolz waren wohl die Gründe für ihr Verhalten gewesen. Also hatte ihr Hausarzt sie untersucht. Zum Glück hatte sie keine ernsthaften Verletzungen davongetragen, sondern nur eine leichte Gehirnerschütterung erlitten.
Sam ging immer noch auf und ab. Er mochte die Gefühle nicht, mit denen er zu kämpfen hatte. Den Ärger über ihre Dummheit. Warum, zum Teufel, hatte sie entschieden, das Schild ohne seine Hilfe aufzuhängen? Und seine Panik, als ihm klar wurde, dass er sie nicht mehr rechtzeitig vor dem Unglück bewahren konnte. Das hatte bei ihm alte, sehr schmerzhafte Wunden aufgerissen.
Er hatte panische Angst bekommen, als er gesehen hatte, dass sie von der Leiter fiel. Aber die Angst war nichts im Vergleich zu seiner Sorge um sie gewesen. Ihm lag viel an Caroline. Vielleicht zu viel. Er wollte nicht, dass ihm jemand so viel bedeutete. Nie wieder. Und hier stand er nun und sorgte sich um Caroline, als ob sie einen Platz in seinem Leben hätte. Doch das hatte sie nicht, denn er würde solche Gefühle nie wieder zulassen.
„Sie können jetzt hineingehen und nach ihr sehen“, verkündete ein Mann in Uniform, der sich Sam vorhin als Sheriff Jack Walker vorgestellt hatte. „Sie fühlt sich besser.“
Sam musterte den Mann, der behauptet hatte, schon sehr lange mit Caroline befreundet zu sein. Walker war die letzte halbe Stunde bei Caroline im Zimmer gewesen, hatte ihre Hand gehalten und sie zum Lachen gebracht. Sam hatte den Anflug von Eifersucht bei sich überhaupt nicht gemocht, als er gesehen hatte, wie sie den großen, attraktiven Sheriff angelächelt hatte. „Das ist gut.“
„Ja, Caroline ist hart im Nehmen. Ich möchte nicht, dass sie wieder verletzt wird.“ Sheriff Walkers Ton war freundlich, aber er sah Sam auf eine Weise an, dass dieser den Eindruck hatte, der Mann könnte damit etwas ganz anderes gemeint haben.
„Ich werde dafür sorgen, dass sie sich ausruht.“
Walker betrachtete ihn nachdenklich. „Maddie, die Frau meines Cousins, wird nachher herkommen, um die Nacht über bei Caroline zu bleiben. Die beiden werden wohl wie immer viel zu bereden haben.“
„Das ist eine gute Idee“, meinte Sam, obwohl sein erster Impuls gewesen war, selbst heute Nacht bei Caroline zu wachen. Doch ein bisschen Distanz würde ihm helfen, seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen. Sich in Caroline zu verlieben war das Letzte, was er brauchen konnte. Zudem war er sicher, dass sie ohne ihn viel besser dran sein würde. Er hatte keinen Platz in ihrem Leben, und er war kein Mann für eine Familie.
„Sam, bist du da draußen?“, rief Caroline mit schwacher Stimme.
„Er geht pausenlos auf und ab und kann es kaum erwarten, dich zu sehen“, erwiderte Sheriff Walker, der den Kopf zu ihrer Tür hineinsteckte.
Sam ging am Sheriff vorbei in das Zimmer, und ihm stockte für eine Sekunde der Atem, als er sah, wie erschöpft Caroline war. Sie war so blass, dass ihre schönen blauen Augen ganz dunkel wirkten. Ihr Kopf war auf zwei Kissen gebettet. „Ich sollte dir den Hals herumdrehen“, sagte er.
Jack Walker kam ins Zimmer und bezog neben ihm Position. „Das nenne ich
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