Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur einen Kuss, Kate!

Nur einen Kuss, Kate!

Titel: Nur einen Kuss, Kate! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
Vom Netzwerk:
vom Pferd zu fallen, müssen Sie Ihre Ansichten ändern”, hielt sie ihm entgegen. “Wenn Sie so weitermachen und Ihre Muskeln nicht trainieren, werden Sie sich noch ärger verletzen. Die erwähnte Methode ist gezielt darauf ausgerichtet, Beweglichkeit und Muskelkraft wiederherzustellen.”
    Die weiteren Worte blieben ihr im Hals stecken. Jacks Blick, der sie mit einer Mischung aus Demütigung, wütendem Stolz und blankem Zorn anstarrte, ließ sie ängstlich zurückweichen.
    “Fahren Sie zur Hölle, und kümmern Sie sich um Ihre eigenen Angelegenheiten!”, explodierte er. “Ich pfeife auf Ihre unerwünschten Ratschläge, ich brauche Ihre verdammten Wunderkuren ebenso wenig wie Ihre Hilfe. Ich schaffe es allein bis zum Haus!”
    Die Zähne vor Schmerz zusammenbeißend, stieß Jack sie von sich und stapfte unsicher auf das Haus zu.
    “Sie sturer Kerl!”, tobte Kate, die ihm nachlief und wieder ihre Schulter unter seine schob. “Wenn Sie mir nicht zuhören wollen, ist das Ihr gutes Recht, wenn es auch kurzsichtig sein mag … Nein, ich werde mich nicht wegstoßen lassen! Wie lächerlich …”, sie suchte nach einem passenden Wort, um sein Verhalten zu beschreiben, “… männlich, praktische Hilfe, die man braucht, abzulehnen.”
    Jack blieb stehen und sah finster auf sie hinunter, während seine Finger sich in ihre Schulter gruben.
    “Also gut”, sagte sie, seinem wilden Blick standhaltend. “Ich habe alles gesagt und werde fortan nichts mehr zu diesem Thema äußern.” Sie ging wieder los und zwang ihn mitzuhalten.
    Sie kamen nur langsam und unter Schmerzen weiter, wobei Kate insgeheim ihre vorschnelle Zunge verwünschte. Zum ersten Mal waren sie ganz unbefangen miteinander umgegangen, hatten sogar gescherzt und gelacht, obwohl es ihm peinlich gewesen war, dass sie ihn hilflos am Boden liegend aufgefunden hatte. Und dann musste sie alles ruinieren.
    Als sie auf dem kalten Boden gesessen hatte, seinen Kopf an sich drückend, war es ihr wie Schuppen von den Augen gefallen – Hufgetrappel bei ihrer Ankunft, Hufspuren im froststarren Gras, seine schlechte Laune am Morgen, der schmerzlich verkniffene Mund.
    Seit Wochen schon hatte er sich bei Tagesanbruch hinausgestohlen, um es wieder mit dem Reiten zu versuchen. Sein Seelenschmerz, die Verzweiflung, die ihn antrieben, Tag für Tag, wohl wissend, dass er vom Pferd fallen würde – es hatte unendlich viel Mut erfordert. Und früher oder später würde er sich schwer verletzen.
    Sie hatte der Überzeugung Ausdruck verliehen, dass es nicht so sein müsse, und war ihm damit zu nahe getreten. Sie war nur seine Haushälterin. Wann würde sie sich endlich damit abfinden?
    Schließlich erreichten sie das Haus, und sie half ihm auf einen Stuhl in der Küche. “Ich werde Carlos holen”, sagte sie leise und ging zur Tür.
    Jack schien nichts zu hören. Er saß da, bleich und verbittert.

8. KAPITEL
    “Was ist das? Es sieht köstlich aus.”
    Ehe Kate ein Wort sagen konnte, hatte Jack einen Finger in die cremige Masse gesteckt und ihn abgeleckt. Sie hielt sich den Mund zu, um nicht laut herauszuplatzen, konnte aber ein Kichern nicht unterdrücken, als aus seinem Blick erst Fassungslosigkeit und dann Ekel sprachen. Er stürzte hinaus, und sie hörte ihn angewidert ausspucken.
    Kate ließ sich auf einen Stuhl fallen und lachte Tränen. Geschah ihm ganz recht. Den ganzen Tag hatte er sich in der Nähe der Küche herumgetrieben und war immer wieder grundlos hereingekommen. Auf ihre Frage, ob er etwas wolle, hatte er sehr unwirsch reagiert. Schließlich war es seine Küche, oder etwa nicht?
    Normalerweise hätte es Kate nichts ausgemacht, aber heute war alles schiefgegangen. Als Erstes war ein Vogelnest durch den Kamin direkt in ihre Bouillon gefallen, dann hatte sich der Backteig beharrlich geweigert aufzugehen. Zu allem Überfluss war die Küche schon seit Tagen mit feuchter Wäsche vollgehängt.
    Und sie hatte seit dem Unfall nicht mehr gut schlafen können, und auch das war seine Schuld!
    Kate hatte Jack in letzter Zeit nur beim Frühstück gesehen. Erst wenn er allmorgendlich durch die Küchentür hereinkam, atmete sie auf. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er sich ernsthaft verletzen würde.
    Letzte Nacht hatte sie noch schlechter geschlafen als sonst, hatte abwechselnd von ihm geträumt und sich um ihn gesorgt, sodass sie am Morgen gereizt und unleidlich war. Und dann hatte der verflixte Kerl sie den ganzen Tag belauert und jedes Malheur mitbekommen.
    Jetzt aber

Weitere Kostenlose Bücher