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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Verdacht herumschlängeln. Nie würde sie auf den Gedanken kommen, ihn zu benutzen, obwohl sie entschlossen war, eine Story über ihn zu schreiben und dafür alles nur Erfahrbare aus ihm hervorlocken wollte. Das war das Vorrecht einer Reporterin.
    „Sie waren es einfach“, wiederholte sie. „So leicht ist das? Gab es da nicht Lebensumstände, frühe Erfahrungen, die Sie zu dem gemacht haben, was Sie sind?“
    „Ich habe nicht gesagt, es sei leicht gewesen“, verbesserte Hunter. „Wir haben alle verschiedene Anlagen, unter denen wirwählen müssen. Die richtige Wahl zu treffen, ist alles andere als einfach. Für mich war die richtige Wahl, Romane zu schreiben.“
    „Sie wollten also schon immer Schriftsteller sein?“
    „Sie sind wirklich hartnäckig.“ Lässig lehnte er sich zurück und ließ den Wein in seinem Glas kreisen. „Nein, wollte ich nicht. Ich wollte Footballprofi werden.“
    „Footballspieler?“
    Ihre überraschte Ungläubigkeit ließ ihn lächeln. „Footballspieler“, wiederholte er. „Aber ich habe mich fürs Schreiben entschieden. Ich habe meine Wahl getroffen. Ich glaube, viele Menschen werden als Schriftsteller oder Künstler geboren und sterben, ohne es jemals erkannt zu haben. Bücher bleiben ungeschrieben, Bilder ungemalt. Die Glücklichen sind die, die erkennen, welche Tätigkeit ihnen zugedacht ist. Ich hätte Footballspieler und Schriftsteller werden können. Wenn ich beides versucht hätte, würde ich beides nur mittelmäßig machen.“
    „Es gibt Millionen von Lesern, die zustimmen, dass Sie die richtige Wahl getroffen haben.“ Sie vergaß ihre unnahbare Fassade und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. Sie lehnte sich vor. „Warum Horrorgeschichten, Hunter? Jemand mit Ihrem Geschick und Ihrer Einbildungskraft könnte alles schreiben. Warum haben Sie Ihr Talent auf diese Art von Romanen gerichtet?“
    Er zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch aus. „Warum lesen Sie sie?“
    Sie runzelte die Stirn. „Eigentlich lese ich sie nicht. Nur Ihre.“
    „Ich fühle mich geschmeichelt. Warum meine?“
    „Erstens, weil Sie mir empfohlen wurden. Und dann …“ Sie zögerte, sie wollte nicht eingestehen, dass sie von der ersten Seite an gefesselt war. Stattdessen strich sie mit der Fingerspitze über den Rand des Glases und überlegte sich ihre Antwort. „Sie haben eine Art, Atmosphäre zu schaffen und Charaktere zu zeichnen, die das Unmögliche Ihrer Geschichten total glaubhaft machen.“
    Er stieß einen Rauchstrahl aus. „Meinen Sie, sie sind unmöglich?“
    Sie lachte schnell auf, ein Lachen, das er nach dem humorvollen Aufblitzen in ihren Augen als echt einschätzte. Es hatte eine ganz besondere Wirkung auf ihre Schönheit: Es machte sie erreichbar. „Ich glaube kaum an Menschen, die von Dämonen besessen sind oder an ein Haus, in dem das Böse wohnt.“
    „Nein?“ Er lächelte. „Nicht abergläubisch, Lenore?“
    Offen begegnete sie seinem Blick. „Überhaupt nicht.“
    „Merkwürdig, die meisten von uns sind es ein wenig.“
    „Sie?“
    „Manchmal.“ Er griff nach ihrer Hand und schloss seine Finger fest um sie. „Man sagt, manche Menschen könnten durch einen ganz einfachen Händedruck die Ausstrahlung einer Persönlichkeit wahrnehmen.“ Seine Hand war warm und fest, während er den Blick auf sie gerichtet hielt. Sie spürte das Metall seines Ringes kühl auf ihrer Haut.
    „Ich glaube nicht daran.“ Doch sie war sich nicht so sicher, nicht bei ihm.
    „Sie glauben nur an das, was Sie mit einem Ihrer fünf Sinne verstehen können.“ Er erhob sich und zog sie mit sich hoch. „Man kann nicht alles verstehen, nicht alles erklären.“
    „Alles hat eine Erklärung.“ Sie fand ihre Stimme, wie auch ihren Puls, etwas zu hastig.
    Hätte sie ihm die Hand entzogen, er hätte es zugelassen. Doch ihre Bemerkung empfand er als Herausforderung. „Können Sie erklären, warum Ihr Herz schneller schlägt, wenn ich näher an Sie herantrete?“ Sein Gesicht war unlesbar, seine Augen im Kerzenlicht wie Pech. „Sie sagten, ich mache Sie nicht nervös.“
    „Machen Sie auch nicht.“
    „Aber Ihr Puls hämmert.“ Leicht berührte er mit der Fingerkuppe die Einbuchtung an ihrem Hals. „Können Sie mir den Grund erklären, wo wir uns doch nur einen Tag kennen, warum ich Sie so berühren möchte?“ Zart strich er mit dem Handrücken über ihre Wange.
    „Nicht.“ Es war nur ein Wispern.
    „Kannst du diese Art von Anziehungskraft zwischen zwei Fremden

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