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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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erklären?“ Er strich über ihre Lippen, spürte, wie sie bebten, fragte sich, wie sie schmeckten.
    Etwas Weiches, etwas Fließendes strömte durch sie. „Körperliche Anziehung ist nichts als ein biologischer Vorgang.“
    „Wissenschaft?“ Er hob ihre Hand hoch und presste seine Lippen darauf. Sie fühlte, wie die Muskeln ihrer Schenkel sich anspannten. „Gibt es eine Gleichung dafür?“ Er sah sie weiter an, als er mit den Lippen ihr Handgelenk streifte. Ihre Haut fühlte sich kühl an, dann heiß. Ihr Puls hämmerte und jagte. Er lächelte. „Hat das“, er hauchte einen Kuss auf ihren Mundwinkel, „irgendetwas mit Logik zu tun?“
    „Ich will nicht, dass du mich so berührst.“
    „Du willst, dass ich dich berühre. Aber du kannst es nicht erklären, warum es so ist.“ Mit einer unerwarteten Bewegung schob er die Hände in ihr Haar. „Versuch das Unerklärbare“, forderte er sie heraus, bevor sich seine Lippen mit ihren vereinigten.
    Hitze. Sie stieg in Lee an. Leidenschaft war ein heißer Strom. Sinnliches Begehren durchströmte sie, während er sie bewegungslos in seinen Armen hielt. Sie hätte Hunter abweisen können. Darin hatte sie Erfahrung. Doch plötzlich gab es keinen geistreichen Einfall, um zu entkommen, keine Kraft, sich zu verweigern.
    Bei all seiner Intensität, trotz der Kraft seiner Persönlichkeit, der Kuss war überraschend sanft. Obwohl seine Finger fest in ihrem Haar lagen, so fest, dass sie ihren Kopf nicht drehen konnte, waren seine Lippen zart und warm wie das Licht, das auf dem Tisch neben ihnen flackerte. Sie wusste nicht, wann sie nach ihm gegriffen hatte, doch ihre Arme lagen um ihn. Ihre Körper pressten sich aneinander. Seide raschelte. Ein leichter berauschender Geschmack von Wein lag auf seiner Zunge. Lee schmeckte ihn. Sie roch das Wachs der Kerze und ihr eigenes Parfüm. Ihr geordneter disziplinierter Verstand geriet in Verwirrung, während eine verlockende körperliche Empfindung die andere ablöste.
    Ihre Lippen waren kühl, wärmten sich aber schnell. Ihr Körper war angespannt, entspannte sich aber langsam. Beide Veränderungen genoss er. Sie war keine Frau, die sich freimütig oder leicht hingab. Er wusste das, wie er auch wusste, dass sie keine Frau war, die oft überrumpelt werden konnte.
    So an ihn gepresst, wirkte Lee sehr klein, sehr zerbrechlich. Mit Zerbrechlichkeit war Hunter immer behutsam umgegangen. Selbst als sich der Kuss vertiefte, selbst als sein eigenes Verlangen anstieg, blieben seine Lippen zärtlich. Er glaubte, dass das Liebesspiel, von der ersten Berührung bis zum Höhepunkt der Befriedigung, eine Kunst war. Er glaubte, Kunst ließe sich nie überstürzen. Darum zeigte er Lee langsam, ohne Drang, wie es sein könnte, während seine Hände leicht in ihrem Haar spielten und sein Mund zart ihre Lippen liebkoste.
    Er kostete ihre Süße. Lee fühlte, wie ihr Wille, ihre Kraft, ihre Gedanken aus ihr strömten. Und als sie versickert waren, ersetzte eine Flut von Empfindungen das Verlorene. Damit konnte der Verstand nicht umgehen, dafür fand er keine Erklärung. Es konnte einfach nur erfahren werden.
    Eine solch fließende Lust durfte nicht andauern. Ein so starkes Begehren konnte nicht gesteuert werden. Es war mehr der Mangel an Kontrolle als der Strom der Gefühle, was sie am meisten ängstigte. Wenn sie die Kontrolle über sich verlor, verlor sie ihr Ziel. Dann würde sie blind im Leben umhertappen. Mit einem gemurmelten Protest entzog sie sich Hunter.
    Später, dachte er, in einer einsamen dunklen Stunde, werde ich meine eigene Reaktion erkunden. Nun war er mehr an ihrer interessiert. Sie sah ihn an, als wäre sie vom Schlag getroffen – blasses Gesicht, dunkle Augen. Ihr Mund war geöffnet, doch sie sagte nichts. Unter seinen Fingern konnte er das leichte Beben spüren, das sie nicht unterdrücken konnte.
    „Es gibt Dinge, die lassen sich nicht erklären.“ Seine Stimme war sehr weich, doch für sie klang es fast nach einer Drohung.
    Sie legte die Hände auf seine Unterarme, um ihn wegzudrücken. „Ich glaube, ich will das nicht mehr.“
    Er lächelte nicht, als er seine Hände ihre Schultern hinabgleiten ließ. „Vielleicht nicht. Du wirst eine Wahl treffen müssen.“
    „Nein.“ Erschüttert trat sie weg und schnappte sich ihre Tasche. „Die Konferenz ist morgen zu Ende, und ich fliege zurück nach Los Angeles.“ Plötzlich stieg die Wut in ihr hoch, sie drehte sich um und sah ihn an. „Und du begibst dich wieder in dein

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