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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Der Blick, der von verwirrtem Begehren umnebelt gewesen war, wurde frostig. „Ich schreibe keinen Klatsch.“
    „Du kannst dabei glänzen, kannst mit Stil und Niveau schreiben, aber es bleibt Klatsch.“ Bevor Lee darauf eine scharfe Erwiderung machen konnte, stand er auf. „Du hast Talent. Und Talent ist eine doppelseitige Medaille, Lenore. Die zweite Seite bedeutet Verpflichtung. Du musst den Roman beenden.“
    Ihn beenden? Sie hätte ihn nie anfangen sollen. „Verdammt, Hunter, er ist ein Hirngespinst.“
    „Er ist gut.“
    Sie sah ihn an, die Brauen immer noch vor Ärger zusammengezogen, doch der Blick war plötzlich wachsam. „Was?“
    Er nahm sich eine Zigarette, während sie ihn anstarrte. „Zuerst wollte ich dich gestern Abend noch anrufen. Stattdessen habe ich mich mit meiner Verlegerin in Verbindung gesetzt.“ Ruhig stieß er den Rauch aus. „Als ich ihr das Manuskript zu lesen gegeben habe, hat sie deinen Namen erkannt. Offensichtlich ist sie eine treue Leserin von CELEBRITY.“
    „Du hast ihr …“ Verblüfft verstummte Lee. „Du hast nicht das Recht dazu, es irgendjemandem zu zeigen.“
    „Zu der Zeit habe ich geglaubt, du wärst Schriftstellerin, genau, wie du es mir vorgemacht hast.“
    Sie erhob sich und umklammerte die Lehne des Stuhles. „Ich bin Reporterin, keine Romanschriftstellerin. Ich möchte, dass du das Manuskript bei ihr abholst und es mir zurückbringst.“
    Er drückte seine Zigarette in einem Aschenbecher aus. Dabei fiel sein Blick auf Lees feinsäuberliche Notizen. Zu seiner schon vorhandenen Verärgerung trat Belustigung. Sie versuchte also, ihn in einige ordentliche Schubladen zu stecken. Sie würde es schwieriger finden, als sie es sich träumen ließ. „Warum sollte ich das tun?“
    „Weil es mir gehört. Du hattest kein Recht, es irgendjemandem zu geben.“
    „Wovor hast du Angst?“
    Vor dem Versagen. In letzter Sekunde konnte Lee die Worte hinunterschlucken. „Ich habe vor nichts Angst. Ich tue, was ich am besten kann und beabsichtige, das weiterhin zu tun.“
    Ihr gefiel der Ausdruck seiner Augen nicht, als er sie wieder ansah. Eigentlich war er nur in ihr Zimmer gekommen, um ihr das falsche Spiel und die Vergeudung ihres Talents vorzuhalten. Als er sie jetzt beobachtete, dachte Hunter, dass es einen besseren Weggeben müsse, auf dem er gleichzeitig mehr über sie erfahren konnte. Und das war wichtig, wenn er sie in seinem nächsten Buch als Hauptfigur beschreiben wollte. „Wie wichtig ist dir eigentlich diese Geschichte über mich?“
    Alarmiert durch den Wechsel in seinem Ton, musterte Lee ihn vorsichtig. Vielleicht konnte sie seinem Ego ja doch noch schmeicheln. „Sie ist sehr wichtig. Seit über drei Monaten versuche ich, etwas über dich herauszubekommen. Du bist einer der populärsten und von der Kritik hochgejubeltsten Schriftsteller. Wenn du …“
    Er unterbrach sie mit einer leichten Handbewegung. „Wenn ich mich entschließe, dir ein Interview zu geben, dann müssten wir eine längere Zeit zusammen verbringen – und das unter meinen Bedingungen.“
    Lee hörte in sich die kleine Warnglocke, ignorierte sie aber. Sie konnte den Erfolg schon fast schmecken. „Die Bedingungen können wir vorher klären. Ich stehe zu meinem Wort, Hunter.“
    „Daran zweifle ich nicht.“ Hunter überdachte noch einmal seinen Standpunkt. Vielleicht forderte er nur Schwierigkeiten heraus. Andererseits, er hatte länger schon keine mehr herausgefordert. Er war bereit. „Wie viel hast du insgesamt von deinem Manuskript fertig?“
    „Das hat damit nichts zu tun.“ Als er nur eine Braue hochzog und sie musterte, biss sie die Zähne zusammen. Halt ihn bei Laune, sprach Lee sich zu. Sie war nah genug an ihrem Ziel. „Ungefähr zweihundert Seiten.“
    „Schick den Rest an meine Verlegerin. Ich bin sicher, ihren Namen kennst du schon.“
    „Was hat das mit dem Interview zu tun?“
    „Das ist eine der Bedingungen. Für die übernächste Woche habe ich Pläne“, fuhr er fort. „Du kannst mich begleiten – mit einer weiteren Kopie deines Manuskripts.“
    „Dich begleiten? Wobei?“
    „Ich mache eine zweiwöchige Campingtour im Oak Creek Canyon. Du solltest dir besser ein paar robuste Schuhe kaufen.“
    „Camping?“ Ihr drängten sich Bilder von Zelten und Moskitos auf. „Wenn du nicht sofort zu deinem Urlaub aufbrichst, könnten wir das Interview doch ein oder zwei Tage vorher ansetzen.“
    „Bedingungen“, erinnerte er sie. „Meine Bedingungen.“
    „Du

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