Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)
Po. „Wie ein Hammer in den Solarplexus.“
Jetzt konnte sie kaum noch das Lachen zurückhalten. „Du warst derjenige, der darauf bestanden hat, dass wir ein Zelt teilen.“
„Bestanden?“ Er bedachte sie mit einem amüsierten Blick. „Ich habe gesagt, ich hätte nichts dagegen, wenn du lieber draußen schläfst.“
„Du wusstest genau, dass ich es nicht tun würde.“
„Sicher, aber ich hatte nicht erwartet, dass du mir so lange widerstehen würdest.“
Sie hob abrupt den Kopf. „Dir widerstehen? Soll das heißen, du hast das hier alles geplant wie das Kapitel in einem Buch?“
Schmunzelnd verschränkte er die Hände im Nacken. „Es hat aber geklappt.“
„Typisch.“ Sie wünschte, sie wäre beleidigt, und bemühte sich, so zu erscheinen. „Es überrascht mich, dass der Platz für uns beide und dein aufgeblasenes Ego gereicht hat.“
„Und deine Dickköpfigkeit.“
Mit einem Ruck setzte sie sich bei diesem Wort auf. „Ich nehme an, du hast geglaubt …“, mit der Hand beschrieb sie einenschnellen Kreis, „… ich wäre dir gerade wie eine reife Frucht zu Füßen gefallen.“
Hunter schien das einen Moment zu überlegen, während er tatsächlich lustvoll ihren Körper betrachtete. „Das wäre nett gewesen, aber von einigen Umwegen bin ich schon ausgegangen.“
„Oh, bist du? Ich wette, wir können hier noch eine Menge mehr Umwege haben.“ Sie kramte in ihrem Rucksack und fand ein frisches T-Shirt. Als sie sich das Hemd über den Kopf ziehen wollte, packte Hunter den Saum und zog daran. Wieder fiel Lee auf ihn. Sie kniff die Augen zusammen. „Du meinst wohl, du bist ganz besonders klug?“
„Ja.“ Er küsste sie. „Lass uns frühstücken.“
Sie schluckte ein Lachen hinunter, doch ihr Blick verriet sie. „Bastard.“
„Okay, aber ich bin trotzdem hungrig.“ Er zupfte ihr Hemd zurecht und zog sich dann selbst an.
Lee legte sich zurück und mühte sich damit ab, in ihre Jeans zu kommen. „Könnten wir nicht, jetzt, wo du deine Absicht erreicht hast, den Rest der Woche in einem netten Hotel verbringen?“
Hunter grub ein Paar frische Socken aus. „Ein Hotel? Hast du etwa Probleme, unsere Campingtour durchzustehen, Lenore?“
„Ich würde nicht sagen, Probleme.“ Sie steckte eine Hand in einen Stiefel und fand das Innere feucht. Resigniert suchte sie nach ihren Turnschuhen. „Ich entwickle nur Fantasien über eine heiße Badewanne und ein weiches Bett.“ Sie stemmte eine Hand in den Rücken. „Wunderbare Fantasien.“
„Zelten erfordert ein gewisses Maß an Kraft und Durchhaltevermögen“, entgegnete er leicht. „Wenn du an deine Grenze gelangt bist und aufgeben willst …“
„Ich habe nichts von Aufgeben gesagt.“ Sie biss die Zähne zusammen. „Beenden wir die verdammten zwei Wochen“, murmelte sie und kroch aus dem Zelt.
Lee konnte es nicht leugnen, die Qualität der Luft hier war wirklichvorzüglich und der Himmel vollkommener als alles, was sie bisher gesehen hatte.
„Fabelhaft, nicht wahr?“ Hunter legte die Arme um ihre Taille und zog Lee an seine Brust. Er wollte, dass sie sah, was er sah, fühlte, was er fühlte.
„Ein wunderschönes Fleckchen Erde. Es scheint kaum wirklich zu sein.“ Dann seufzte sie und war sich nicht ganz sicher, warum. Los Angeles war so weit, und die oberste Sprosse der Karriereleiter schien so vage und unbedeutend zu sein. Sie presste sich an ihn. „Ich hasse es, es einzugestehen, aber ich bin froh, dass du mich hierher gebracht hast.“ Den Gedanken an den Morgen drängte sie zur Seite und erinnerte sich an die Wildblumen. „Ich komme um vor Hunger.“ Lächelnd löste sie sich von ihm. „Du bist dran mit Kochen.“
„Ein kleiner Segen.“
Lee gab ihm einen schnellen Knuff, bevor sie das Geschirr abwusch, das sie im Regen hatten stehen lassen. Geschickt schob Hunter einige des Tags zuvor gesammelten Zweige zusammen. Es Dauerte eine Weile, doch bald brannte ein schönes Lagerfeuer. Dann brutzelte er den Schinken und schlug die Eier in die Pfanne.
„Wir haben hier eine ganze Menge Eier verbraucht“, bemerkte Lee träge. „Wie hast du es überhaupt geschafft, sie frisch zu halten?“
Weil sie den Blick auf seine Hände gerichtet hielt, entging ihr das schnelle Lächeln. „Das ist nur eines der vielen Rätsel des Lebens. Reich mir besser einen Teller.“
„Ja, aber … Oh, sieh nur.“ Aus den Augenwinkeln hatte sie eine Bewegung aufgefangen. Zwei Kaninchen waren an den Rand der Lichtung gehoppelt und blickten
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