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Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition)

Titel: Nur für einen Sommer: Sommerträume (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sie analysierte das Wort. Es löste ein wenig Unwohlsein aus. Es bedeutete zugleich Schmerz, Kränkung, Verwundung. Hatte nicht Hunter selbst sie gewarnt, erst den Boden zu prüfen, bevor sie einen Schritt nach vorn machte?
    Sie wollte darüber nicht nachdenken. Lee erlaubte sich den Luxus, sich an Hunter anzukuscheln. Sie würde diese Wildblumen finden und sich an jeder einzelnen Blüte erfreuen. Der Traum würde früh genug enden, dann wäre sie wieder zurück in der Realität ihres Lebens. Natürlich war es letztlich das, was sie wollte. Eine Weile lag sie still, lauschte einfach nur in die Stille.
    Das Klügste wäre, dachte sie träge, die feuchten Sachen hinaus in die Sonne zu hängen. Vor allem die Stiefel müssten austrocknen. In der Zwischenzeit könnte sie die Turnschuhe tragen. Sie gähnte. Hunters Atem ging langsam und gleichmäßig. Ein Lächeln zuckte um ihre Lippen. Sie könnte das alles tun, dann zurückkommenund ihn aufwecken. Und zwar aufwecken auf eine Art, die das Vorrecht einer Geliebten war.
    Geliebte. Sie betrachtete wieder sein schlafendes Gesicht und fragte sich, warum sie bei dem Wort nicht eine ganz besondere Überraschung empfand. War es möglich, dass sie es von Anfang an gewusst hatte? Unsinn, sagte sie sich und schüttelte den Kopf.
    Langsam löste sie sich von ihm und kroch nach vorn zum Zelt, um hinauszusehen. Als sie nach dem Verschluss griff, schloss sich eine Hand um ihre Fessel. Hunter legte die andere Hand unter seinen Kopf, während er sie beobachtete.
    „Wenn du so, wie du bist, hinausgehst, haben wir bald einen Menschenauflauf hier.“
    „Ich wollte nur hinausgucken. Ich dachte, du schläfst.“
    Er lächelte, dachte, sie sei die einzige Frau, die Würde verkörperte, während sie splitterfasernackt auf allen vieren in einem Zelt hockte. Er streichelte ihre Fessel. „Du bist früh wach.“
    „Ich dachte, ich hänge die Sachen zum Trocknen auf.“
    „Sehr praktisch.“ Hunter zog sie am Arm, bis sie zurück- und auf ihn fiel. Seufzend drückte er sie an sich. „Das machen wir später.“
    Unsicher, ob sie lachen oder sich beklagen sollte, blies Lee sich eine Haarsträhne aus den Augen und stützte sich auf einem Ellenbogen auf. „Ich bin nicht müde.“
    „Du musst nicht müde sein, um dich hinzulegen.“ Dann rollte er sich auf sie. „Das nennt man entspannen.“
    Ihre Körper lagen fest aneinander, und Lee spürte, wie seine Wärme in sie eindrang. Überall in ihrem Körper prickelte und pulsierte es. „Ich denke nicht, dass das viel mit Entspannung zu tun hat.“
    „Nein?“ Er hatte sie so sehen wollen, im dünnen Licht der Morgendämmerung, das Haar von seinen Händen zerzaust, ihre Haut gerötet vom Schlaf, ihre Glieder schwer nach einer Nacht der Liebe und erregt nach mehr. Er streichelte sie. „Dann entspannenwir später.“ Er sah, wie ihre Lippen sich zu einem wissenden Lächeln verzogen, bevor er sie küsste.
    Sie schlang die Arme um ihn und öffnete den Mund. Ihre weiche Hingabe entzündete einen Hitzestrahl, der durch ihn schoss und seinen ganzen Körper mit sinnlicher Wärme füllte. Hunter hob den Kopf und sah auf Lee hinunter.
    Eine Haut wie Milch und Honig über vornehm betonten Wangenknochen, Augen wie der Himmel in der Dämmerung und Haar wie flüssiges Kupfer, mit Goldtupfern durchzogen. Hunter genoss es, sie anzusehen, lange.
    Sie war klein und schlank und geschmeidig. Er ließ eine Fingerspitze über die Rundung ihrer Schulter gleiten. Zerbrechlich, kostbar – aber er wusste, wie viel Kraft in ihr steckte.
    „Du siehst mich immer an, als wüsstest du alles, was es von mir zu wissen gibt.“
    Die Intensität in seinem Blick blieb, als er ihre Hand in seine nahm.
    „Nicht alles. Lange nicht alles.“ Ganz zärtlich küsste er ihre Schulter, ihre Schläfe, ihre Lippen.
    „Hunter.“ Sie wollte ihm sagen, dass noch niemand sie je so hatte fühlen lassen. Sie wollte ihm sagen, dass noch niemand sie so an die Magie und Fantasie und Einfachheit der Liebe hatte glauben lassen. Doch als sie sprechen wollte, verließ sie der Mut. Stattdessen berührte sie mit einer Hand seine Wange. „Küss mich wieder.“
    Er verstand, da gab es noch etwas, etwas, das er wissen musste. Aber er verstand auch, dass Zerbrechliches nicht ungeschickt angefasst werden durfte, da es sonst zerbrach. Er küsste sie und genoss den warmen Geschmack ihrer Lippen.
    Weich. Süß. Seidig. So konnte er sie allein mit einem Kuss fühlen lassen. Der Boden war hart, doch jetzt war er

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