Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur Fuer Schokolade

Nur Fuer Schokolade

Titel: Nur Fuer Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
Vom Netzwerk:
Sie und ich wissen, die so unmenschlich ist, daß ich es nicht auszusprechen wage, aus Rücksicht auf die Angehörigen.
    Aus Rücksicht auf die Eltern, die mit ihrer geliebten Tochter gestorben sind. Die damit niemals fertig werden, daß ihre Tochter nicht mehr bei ihnen ist, getötet von Ihnen, nur von Ihnen! Angeklagter, sagen Sie uns, was haben all diese unschuldigen Menschen Ihnen getan? Lassen Sie es uns wissen, damit wir Ihre Greueltaten verstehen können. Nichts, gar nichts haben sie Ihnen getan! Was um alles auf der Erde haben Ihnen die Hinterbliebenen der Opfer getan, deren Leben ohne ihre Kinder, Mütter und Väter sinnlos wurde!«
    Doch Leszek Pekalski gibt keine Antwort. Immer noch gelangweilt, beobachtet er die Zuhörer und Presseleute. Der Staatsanwalt versucht noch einmal, alle Zeugenaussagen zu analysieren, ihnen viel Bedeutung zuzuordnen, damit man diesem Scheusal die gerechte Strafe zuerkennen würde. Er muß auch Fehler seiner Behörde eingestehen, große Fehler, die man bei diesem Angeklagten gemacht hat.

    Der Staatsanwalt fordert lebenslänglich Unter Berücksichtigung der organischen Schäden des zentralen Nervensystems, was die Gutachter aus Krakow bestätigen, beantrage ich lebenslängliche Isolation, aber keine physische Eliminierung von Leszek Pekalski – verkündete gestern vor dem Wojewodschaftsgericht in Slupsk Staatsanwalt Mieczyslaw Buksa. Er forderte insgesamt lebenslänglich für den Angeklagten von 20 Verbrechen, darunter 17 Morden.

    Die vierstündige Rede des Anklägers begann nach der Verkündung der Beendigung der Beweisaufnahme im Hauptprozeß, der seit dem 2. April diesen Jahres läuft, durch Richter Andrzej Cyganek. Vorher verhörte das Gericht noch kurz die Zeugin Janina C., die jedoch nicht erklären konnte, warum sie früher zu Gunsten des Angeklagten gelogen und in der Presse erklärt hat, daß sie sich ihrer Aussage gegen L.
    Pekalski nicht sicher ist. Das Gericht erklärte auch, daß es den Antrag der Verteidigung zur erneuten Untersuchung der Zurechnungsfähigkeit von L. Pekalski durch Gutachter ablehnt.
    Staatsanwalt M. Buksa hielt alle Beschuldigungen aus der Anklage aufrecht. Bei den am meisten zweifelhaften Beschuldigungen, die nicht durch hundertprozentige Beweise belegt wurden, und die sogar zu Gunsten des Angeklagten ausgelegt werden konnten, erklärte er, daß dies durch Erinnerungslücken der Zeugen und die lange Zeitdauer bedingt ist. Er regte sich auf über das lächelnde Gesicht von L. Pekalski. – Das ist nicht lächerlich, verantwortlich zu sein für den Mord an der 17ährigen Sylwia R. oder an der 11 jährigen Malgorzata K., erhob er seine Stimme. – Was und wem hat das Kind etwas getan?
    Staatsanwalt M. Buksa bezog sich auf die Reden über die Erpressung von Aussagen des Angeklagten sowie die Zahl von Dutzenden Morden, zu denen sich Pekalski bekannte, doch in einem bestimmten Moment der gerichtlichen Untersuchung stellte er fest: – Das ist er, der mich an der Nase herumführt, und nicht ich ihn. Das Reden über alle diese Taten, die Ortsbesichtigungen und später dann das Ansehen des Filmmaterials haben bei ihm Zufriedenheit ausgelöst.
    Für jede der 20 Taten beantragte der Staatsanwalt seperate Strafen von 5 bis 25 Jahren Gefängnis sowie lebenslänglich …
    Außerdem beantragte der Ankläger als zusätzliche Strafe für L.
    Pekalski 10 Jahre Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte und 7.000 Zl. Geldstrafe …

    »Er, Leszek, hat mich an der Nase herumgeführt. Es befriedigte Leszek. über die Taten zu sprechen. Ihm gefielen die Ausflüge zu den Rekonstruktionen und das Betrachten dieses erstellten Filmmaterials.«
    Selbst auf die vier Vergewaltigungen, die Leszek begangen haben soll, kommt er zu sprechen: »Da gibt es eine zwanzigjährige Beate T. und eine einunddreißigjährige Teresa L., die dieser Mann vergewaltigt hat und nur weil er glaubte, wie uns die Zeugen glaubhaft versicherten, daß sie tot seien, vor allem auf Grund ihrer schweren Verletzungen, ließ er sie am Leben. Dies geschah 1984, ein Jahr später, 1985, vergewaltigte er die zwanzigjährige Anna J. und die neunzehnjährige Luiza T.. Beide überlebten, doch wieviele mußten sterben, von denen wir gar nichts wissen? Wieviele Frauen mögen in diesem Lande leben, die sich aus Scham nicht getraut haben, diesen Unmenschen anzuzeigen?
    Hohes Gericht, denken Sie an die Aussage einer dieser Frauen, die berichtete, daß Leszek ihr beide Brustwarzen bei lebendigen Leibe abgebissen hat.

Weitere Kostenlose Bücher