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Nur Fuer Schokolade

Nur Fuer Schokolade

Titel: Nur Fuer Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaques Buval
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der Ermordung (26.6.1991) der
    17jährigen Sylwia R., konfrontierten die Zeugenaussagen mit den Bedingungen des
    Geländes.
    Sie drangen vor zum Tümpel in Darskow,
    von woher der Zeuge Mieczyslaw Sz. Sylwia R. mit ihrer Kollegin Janina C. auf dem Weg zum Treffen mit L. Pekalski gesellen haben will. Danach gingen die Teilnehmer der
    Ortsbesichtigung die ca. 2 km lange Strecke auf der Chaussee von Darskow in Richtung der Kreuzung auf dem Weg Suchorze-Bytow.
    Die Rolle der Führerin hatte Janina C. aus Darskow übernommen, die zwar wichtigste Zeugin ist. die aber auch ihre Zeugenaussage ändert, einmal zu Gunsten des Angeklagten, ein anderes Mal gegen ihn. Gestern zeigte sie dem Gericht den Ort am Weg zum Waldrand, wo sie ihn am Vortag des Mordes gemeinsam mit Sylwia R. treffen sollte, und sie bestätigte die Version des Angeklagten über dieses

    Treffen. Heute steht sie erneut vor dem Gericht als Zeugin.

    Themis (Gerichtsgöttin) am Teich
    Auf dem Bild, die Richter un der Staatsanwalt während der Ortsbesichtigung in Darskow

    Heute Urteil im Fall Pekalski

    Links: Die Verteidiger: Es gibt keine unmittelbaren Beweise An keinem Ort des Verbrechens wurden Spuren gesichert, die eindeutig beweisen würden, daß Leszek Pekalski der Mörder ist …
    Rechts: Der Ankläger Pekalskis selbst hat es zugegeben Angesichts der Meinung der psychiatrischen Gutachter, die erkannt haben, daß Pekalski nur vermindert zurechnungsfähig ist, hat der Staatsanwalt für ihn nicht die Todesstrafe, sondern nur lebenslängliche Haft gefordert …

Das Plädoyer des Staatsanwaltes
    Mittwoch, 4. Dezember 1996, der Tag des Staatsanwaltes Buksa. Mit seiner schwarzen Robe steht er vor seinem Tisch und weiß, die Stunde der Wahrheit hat geschlagen. Nun gilt es, das Gericht zu überzeugen, daß seine vierjährige Arbeit nicht umsonst war und er genügend Beweise ansammeln konnte, um Leszek Pekalski für immer hinter Gitter zu bringen – so, wie es auch alle Bewohner des Landes fordern.
    Er beginnt mit der Schilderung jeder einzelnen Tat. Er versucht die Zeugenaussagen so zu interpretieren, daß es gar keinen Zweifel geben könne, daß Leszek Pekalski der Mann ist, der unsägliches Leid über das Land gebracht hat. Immer wieder erinnert er das Gericht an den Fall Ewa P., eines jungen Mädchens, das an ihre Hochzeit dachte und ein normales Leben führen wollte.
    Mit erhobener Faust fragt er, womit diese junge Frau es verdient habe, mit einem Hammer erschlagen zu werden.
    »Haben die Eltern von Malgosia K. sie großgezogen, damit sie Schmerzen erdulden mußte …? Was ist mit dem sechs Monate alten Säugling, was hat dieses Kind verbrochen, um von diesem Menschen getötet zu werden?«
    Der Staatsanwalt versucht dem Gericht klarzumachen, daß dieser Mensch nie mehr in Freiheit kommen dürfe – nicht zuletzt deshalb, weil alle Psychiater sich einig sind, daß er diese grauenhaften Taten sofort fortsetzen würde. Er schreit in den Saal: »Niemand kann verantworten, diesem Menschen nur die Chance zu geben, jemals einen Schritt aus der Strafanstalt tun zu können.«
    Beschwörend fügt er hinzu: »Genügen all die vielen Opfer nicht, die er auf seinem Gewissen hat?« Er unterbricht wütend sein Plädoyer und geht auf Leszek Pekalski zu. Wütend schreit er ihn an, da Leszek nur ein Lächeln für dessen Ausführungen übrig hat.

    Je näher der Staatsanwalt zur Anklagebank kommt, um so heftiger wird das Lachen Leszeks. Er lacht lauthals über den Mann, der vor ihm in der Robe steht und ruft ihm zu: »DU kannst mir nichts beweisen, nichts!«
    Der Staatsanwalt ist außer sich über die Unverfrorenheit dieses Menschen und schreit: »Was um Gottes willen, was haben diese Menschen, deren Leben erst begann, getan, daß Sie sie töteten? Töteten auf die brutalste und abscheulichste Weise.
    Sie über Stunden quälten, bis sie vor Schmerzen dem Wahnsinn nahe waren, sie zerfleischten und sich an ihrem Blut ergötzten?« Seine Stimme überschlägt sich, er ringt nach Atem und legt für Sekunden eine Pause ein. Mit erhobenem Arm schreit er auf Leszek ein, der sich gelangweilt in seinem Stuhl zurücklehnt und den Staatsanwalt angrinst. »Womit hat Sylwia R. es verdient, von Ihnen mit Steinen und Stöcken bewußtlos geschlagen und dann auch noch mit ihrem eigenen Kopftuch erwürgt zu werden? War es nicht sie, die Ihnen, weil sie Mitleid mit Ihnen hatte, belegte Brote brachte, um Ihren Hunger zu stillen, und Sie dankten es ihr auf die übelste Weise? Auf eine Weise, wie

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