Nur Fuer Schokolade
Denken Sie daran, was diese Frau mitgemacht haben mag, als das Blut in Strömen aus ihren Brüsten rann und sie jede Minute damit rechnen mußte, zu verbluten. Genüßlich lutschte dieser Totmacher die Brustwarzen in seinem Mund und ergötzte sich daran, bis er sie ausspuckte. Die Rechtsprechung spricht von Vergewaltigung, weil er die Opfer sexuell mißbrauchte, doch Leszek ist kein Sexualtäter. Viele Psychologen sagen, er kann gar nicht sexuell tätig werden, deshalb schloß er alle weiblichen Öffnungen mit Stöcken und befriedigte sich selbst. Leszek Pekalski wollte nur eins, er wollte töten! Er wollte seine Opfer quälen bis in den Tod. Bestialisch töten, über lange Zeit leiden lassen, das ist es, was dieser Mensch wollte. Hohes Gericht! Berücksichtigen Sie die Leiden, diese endlosen Leiden dieser vielen jungen Menschen. Unschuldig einem Menschen ausgeliefert, der nur dazu imstande war, Menschen zu Brei zu schlagen und mit den Leichen zu spielen.«
Das vierstündige Plädoyer endet mit dem Strafantrag:
»Hohes Gericht, ich bin kein Anhänger der Todesstrafe, wie Sie von den Menschen in Polen gefordert wird. Ich bin nicht dafür, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Leszek Pekalski soll nicht eliminiert werden, wie es sich bei diesen Taten aufdrängen würde. Meiner Meinung nach liegt bei dem Angeklagten eine Gehirnschädigung vor, die man bei der Strafzumessung mit in Erwägung ziehen muß. Daher beantrage ich für den Angeklagten: Für die nachgewiesenen zwölf Morde eine lebenslängliche Haftstrafe, für vier Todesfälle 25 Jahre und für zwei Todesfälle 15 Jahre, als Gesamtstrafe lebenslängliche Haft, dabei 10 Jahre Aberkennung aller bürgerlichen Ehrenrechte sowie eine Geldstrafe von 7.000 Zloty als Wiedergutmachung der Gerichtskosten.« (Dies würde Leszek im Gefängnis besonders hart treffen, denn damit wäre seine Rente gestrichen und er könnte sich bis zur Abzahlung der Gesamtstrafe keinerlei Vergünstigung mehr in der Anstalt erkaufen.) Leszek Pekalski nimmt all die Ausführungen des Staatsanwaltes gelangweilt hin, er wackelt auf seinem Stuhl, gähnt und kratzt sich und verzieht geringschätzend seine Mundwinkel. Sobald ihn der Staatsanwalt anspricht, bohrt er demonstrativ in der Nase, schneidet Grimassen und lacht.
Das Gericht beendet diesen Verhandlungstag und ordnet das Plädoyer von Leszeks Verteidigern für den nächsten Tag an.
Der Staatsanwalt ist sichtlich geschafft, als er den Gerichtssaal verläßt. Den umstehenden Reportern gibt er nur zu verstehen:
»Ich bin müde, sehr müde in Sachen Leszek Pekalski. Ich habe meinen Schreibtisch von allen Unterlagen des Falles befreit und warte nur noch auf das Urteil, das meiner Meinung nach nur auf lebenslängliche Haft hinauslaufen kann.«
Das Plädoyer der Verteidigung
Die beiden Rechtsanwälte, die Leszek Pekalski zu verteidigen haben, betreten an diesem Donnerstag, dem 5. Dezember 1996, das Gerichtsgebäude und schlängeln sich durch die vielen Reporter hindurch zum Saal 114.
Keinem der anwesenden Journalisten geben sie Auskunft, welche Strafe sie am heutigen Tage für den Angeklagten als gerecht beantragen werden. Auf die Frage: »Wie fühlt man sich, Herr Rechtsanwalt, eine solche Bestie verteidigen zu müssen?« erhält niemand eine Antwort.
Einer der beiden Anwälte hält das Plädoyer für Leszek Pekalski, er übernimmt die Aufgabe, um die ihn niemand in diesem Saal beneidet.
»Nein, Leszek bekam von keinem Menschen Besuch«, sagte der Gefängnisdirektor einmal. Und dies traf auch auf seine Verteidiger zu. Sie hatten, außer im Gerichtssaal, noch nie Kontakt zu Leszek Pekalski, der gespannt den Ausführungen folgt. »Die 249seitige Anklageschrift, x-mal gekürzt und verlängert, ist ein Riesenkoloß, aber dieser Koloß steht auf sehr wackeligen Beinen. Die Fundamente dieser Anklageschrift bestehen aus den Geständnissen Leszek Pekalskis zu den Taten. Alles schien gefestigt und die Polizei und die Staatsanwaltschaft fühlten sich sicher durch das Geschwätz eines Kranken. Die zittrigen Beine dieses Kolosses fielen jedoch um, durch den Widerruf Leszeks all dieser Geständnisse.
Den größten Schaden in dieser Sache verursachte die Polizei.
Sie hat die Beweise zu selbständig gesammelt und zu selbständig Entscheidungen getroffen. Wo sind die vielen Gutachten, die man hätte erstellen müssen, wo die Analysen der Gerichtsmedizin über Sperma, Blut oder Hautspuren von Opfern und Angeklagtem?
Alles konzentrierte sich auf die
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