Nur in deinen Armen: Roman
Eindringling im Haus war, habe ich neue Schlösser für alle Türen und Fenster im Herrenhaus bestellt. Sie sind gekommen, und Thompson hat gestern begonnen, sie einzubauen. Er wird wohl jetzt damit fertig sein. Das Herrenhaus ist also sicher für Phyllida. Auf der Farm dagegen ist sie nicht sicher.« Er zuckte mit den Schultern. »In den meisten Häusern auf dem Land ist es nicht sicher.«
»Das stimmt. Aber bis jetzt war das auch gar nicht nötig.«
»Genau, aber das hier ist nicht der Normalfall. Außerdem brauchen meine Dienstboten sich um keine anderen Gäste zu kümmern, daher werden sie die ganze Zeit über Phyllida beschützen und umsorgen. Natürlich wäre ich dafür, dass Miss Sweet Phyllida begleitet, damit auch der Anstand gewahrt wird.«
Sir Jasper brummte. »Sehr gut. Wenn man den Ernst der Lage bedenkt, bin ich dankbar für diesen Vorschlag, zum Teufel mit dem Anstand. Aber die Ladys sind immer so sehr darauf bedacht, deshalb tun wir alles, um ihn zu wahren.«
»Genau das habe ich auch gedacht.«
Sir Jasper nickte. »Wie ich schon zuvor sagte, Sie haben meine Einwilligung zu allem, was Sie vorhaben.« Er zögerte einen Augenblick, dann fragte er: »Glauben Sie, sie wird zustimmen?«
Lucifers Gesichtsausdruck verriet nichts von seinen Gefühlen. »Das können Sie ruhig mir überlassen.«
»Wohin bringst du mich?« Phyllida sah in Lucifers Gesicht und wartete auf eine Antwort. Mir ihr auf seinen Armen ging er durch die Büsche. Sie waren zu einem Spaziergang im Mondschein auf der Wiese aufgebrochen, aber dann hatte er sie auf seine Arme genommen und war mit ihr durch die Hecke gegangen.
Ihr Hals war noch immer wund, und obwohl sie den halben Tag geschlafen hatte, war sie müde. Sie hatte gerade erst daran gedacht, den Dienstboten die Anweisungen zu geben, sich auf die Ankunft ihrer Tante mit der Familie morgen vorzubereiten. Und während sie mit Gladys gesprochen hatte, hatte Lucifer sich mit Sweetie unterhalten, dann war er zu ihr gekommen und hatte versucht, sie zu überreden, dass ein Spaziergang im Garten in der kühlen Nachtluft ihr helfen würde, leichter zu atmen.
Das Bild von Sweeties Gesicht, als sie sich von Lucifer verabschiedet hatte und dann nach oben gegangen war, war noch immer in Phyllidas Gedanken. Sie schloss die Arme fester um Lucifers Hals. Sie waren schon beinahe am Ende der Büsche angekommen. »Bleib stehen.«
Das tat er nicht. Er ging einfach weiter durch die Lücke in der Hecke und dann auf dem Weg durch den Wald.
Phyllida seufzte innerlich auf. Sie entspannte sich ein wenig. »Du bringst mich zum Herrenhaus. Warum?«
Er schwieg noch einen Augenblick länger, dann blieb er an einer Stelle stehen, an der das Mondlicht auf sie hinunterschien. Ihr Gesicht lag in seinem silbernen Schein, als er auf sie hinunterblickte.
»Du wirst mich ab jetzt für dich sorgen lassen.«
Sie war nicht sicher, ob das eine Frage gewesen war. Sie versuchte, über eine Antwort nachzudenken. Sie war diejenige, die immer für alle anderen sorgte - sie konnte sich gar nicht erinnern, wann zum letzten Mal jemand für sie gesorgt hatte.
Er zog sie ein wenig näher an sich - nicht so sehr, dass sie sich gefangen fühlte, doch gerade genug, dass sie vollkommen sicher war.
»Du wirst zulassen, dass ich dich beschütze.«
Seine Worte klangen diesmal sanfter, beinahe wie eine Bitte.
Phyllida versuchte, in seinen Augen zu lesen, doch das gelang ihr nicht. Allerdings gab es niemanden, der in der Lage war, sie so zu beschützen, wie er es konnte.
Und sie wusste, dass sie Schutz brauchte.
Sie fragte sich, ob sie schlafen könnte, auch wenn sie noch so müde war. Die Angst und die Panik, die sie in der Hütte überkommen hatte, war noch nicht überstanden. Sie könnte viel besser schlafen, wenn sie wüsste, dass er in der Nähe war.
Außerdem, wenn sie sich wünschte, eine Ehe zu führen, in der man teilte, in der man gab und nahm, dann war dies vielleicht einer der Zeitpunkte, an dem sie geben sollte … und nehmen. »Also gut.« Einen Augenblick später fügte sie noch hinzu: »Wenn du es unbedingt willst.«
Sein leises Schnauben sagte ihr, dass ihre Worte absurd klangen. Er ging weiter.
»Sweetie packt gerade deine Sachen. Sie wird natürlich mitkommen, also wird es keinen Skandal geben. Sie kommt mit der Kutsche. Wir sind sicher hier auf dem Weg durch den Wald, niemand weiß, dass wir hier draußen sind.«
Phyllida dachte darüber nach. »Unser Mann - der Mörder - hat immer Bescheid
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