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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gewusst, nicht wahr? All seine Angriffe waren sorgfältig geplant. Sogar damals in Ballyclose schien es so, als hätte er uns beobachtet. Es war alles viel zu offensichtlich.«
    Lucifer nickte. »Er hat gewusst, dass wir nach einem braunen Hut suchen und dass Cedric eine ganze Menge davon besitzt. Er wusste auch, dass du wusstest, dass Cedric braune Hüte trägt. Alle wussten außerdem, dass wir beide an diesem Abend in Ballyclose sein würden.«
    »Das bedeutet, dass sich der Mörder im Haushalt in Ballyclose gut auskennt. Er wusste, wo Cedric seine Hüte aufbewahrt.«
    »Das stimmt, aber du hast erzählt, dass Sir Bentley eine ganze Zeit lang krank war. Ich nehme an, er wird Besucher in seinem Schlafzimmer empfangen haben, und das bedeutet, dass viele Leute aus dem Dorf bei ihm waren.«
    Phyllida verzog das Gesicht. »Ja, aber der Mörder wusste auch von Molly. Er wusste, dass es sie gab und dass ich sie kannte.«
    Lucifer runzelte die Stirn. »Das ist wahr.«
    Ein paar Minuten später trat er aus dem Wald heraus. Vor ihnen stand das Herrenhaus, hell und solide, ein modernes Schloss. Aus der Küche fiel ein warmes Licht, eine Laterne hing über der Hintertür, die sich öffnete, als sie näher kamen. Mrs Hemmings sah hinaus und strahlte.
    »Willkommen, Miss Phyllida, wir sind sehr froh, Sie sicher und gesund zu sehen.« Sie trat einen Schritt zurück und ließ Lucifer an sich vorbeigehen, dann folgte sie ihnen. »Also, jetzt lassen Sie sich von dem Herrn nach oben tragen in das Schlafzimmer des alten Herrn - es ist das größte Schlafzimmer, und ich habe mein Bestes getan, es für Sie gemütlich zu machen. Das Bett ist schön groß, Sie brauchen sich nur noch hinzulegen, dann werden wir alle Sie umsorgen.«
    Die freudige Erwartung in der Stimme von Mrs Hemmings war deutlich. Als Lucifer mit ihr auf seinem Arm die Treppe hinaufging, sah Phyllida in sein unbewegliches Gesicht und fragte sich, wozu sie da gerade ihre Einwilligung gegeben hatte.

    Drei Stunden später lag Phyllida in dem großen Bett in Horatios altem Schlafzimmer, von dem Mrs Hemmings nicht wusste, dass sie schon einmal darin gelegen hatte, und lauschte dem Schlagen der großen Uhr auf dem Gang, deren Klang im ganzen Haus zu hören war.
    Zwölf laute Schläge, dann war wieder Stille, noch tiefer als zuvor. Hinter dem Haus lag das Dorf und die Umgebung in tiefem Schlaf. Irgendwo lag auch der Mörder und schlief - oder war er wach?
    Phyllida drehte sich auf die andere Seite, sie schloss die Augen und wartete darauf, dass der Schlaf zurückkam. Stattdessen war in ihrem Kopf alles schwarz - es war das schwarze Tuch - sie fühlte wieder seine Hände an ihrem Hals!
    Sie riss die Augen auf. Sie atmete viel zu schnell, zu flach. Ihre Haut war eiskalt, alle Wärme war verschwunden.
    Sie zitterte und holte tief Luft, dann atmete sie aus und warf die Decke zurück.
    Leise, aber doch nicht geräuschlos, ging sie durch den Flur, die Augen weit aufgerissen, in jedem Augenblick bereit, etwas zu sagen oder zu schreien, wenn es nötig wäre. Sie erinnerte sich an das Schwert, das Lucifer beim letzten Mal in der Hand gehalten hatte, als sie sich im Dunkeln trafen. Sie wusste nicht, wie gut er im Dunkeln sehen konnte.
    Die Tür zu seinem Zimmer war offen. Sie blieb an der Schwelle stehen, in diesem Zimmer war sie noch nicht gewesen. Alle Gardinen waren offen, das Licht der Sterne erhellte den Raum, der Mond hatte sich hinter einer Wolke versteckt. Tiefe Schatten hüllten das Zimmer ein, doch sie konnte die Anrichte erkennen, die zwischen den Fenstern stand, darauf lagen und standen Dinge aus Horatios Sammlung. Hohe Kommoden und Schränke standen an den anderen Wänden. Gegenüber vom Bett hing ein großer Spiegel. Das Bett war ein riesiges Himmelbett mit Vorhängen, die an den vier Bettpfosten festgebunden waren.
    Die dicke Decke war halb aufgeschlagen, darunter war das Bett mit weißen Laken bezogen, weiße Kissen lagen darauf. Mittendrin lag Lucifer auf dem Bauch, beinahe genauso, wie sie ihn auf der Farm zum ersten Mal gesehen hatte. Der einzige Unterschied war diesmal, dass er kein Nachthemd trug. Die Erinnerung daran stieg wieder in ihr auf. Sie zögerte, weil sie unsicher war, was sie als Nächstes tun sollte, doch den Rückzug würde sie nicht antreten.
    Sie war entschlossen, auch wenn sie gar nicht sicher war, wann sie diesen Entschluss gefasst hatte. Vielleicht als sie in dem Bauernkarren aufgewacht war und ihn neben sich entdeckt hatte, ihren Retter, ihren

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